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Aktivismus in Zeiten von Corona: Feminismus24.de

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Es klingt schon total abgedroschen, aber bildet Banden – auch digital! Es muss sich gar nicht immer um eine Gruppe mit einer bestimmten politischen Agenda handeln – es reicht schon, wenn man füreinander da ist und sich gegenseitig zuhört.

Wer bist du und wofür engagierst du dich?

@feminismus24 hieß früher Scheidé Révoltée und existiert schon seit 2013. Ich habe die Seite damals aus Spaß (noch auf Facebook) erstellt und habe angefangen, dort feministischen Content zu teilen. Ich hatte lange kaum Follower, bis ich 2017 auf Instagram umgezogen bin. Dann ging der Account durch die Decke. Inzwischen teile ich fast ausschließlich politische Memes und Tweets, die mir gefallen – immer mit Credits, natürlich. Das ganze Projekt ist aber ständig im Wandel, ich hatte nie ein starres Konzept. Für mich ist es ein Ort digitaler Freiheit – auch, weil ich dort anonym auftrete.

Inwiefern hatte Corona Einfluss auf deine aktivistische Tätigkeit?

Ich glaube, durch die Pandemie hat Social Media nochmal eine ganz neue Bedeutung bekommen. Ich habe das Gefühl, dass inzwischen mehr und mehr verstanden wird, dass nicht jede Person Social Media beherrscht und dass es sich um einen echten Skill handelt, den man sich erst aneignen muss. Das gilt auch für die politische Vernetzung über das Internet. Man muss erst lernen, was alles möglich ist. Ich glaube, dass in dieser Hinsicht noch unglaublich viel Potenzial unausgeschöpft bleibt und wir uns noch viel aktiver online vernetzen und organisieren könnten.


Was können wir als Aktivist*innen tun, damit die Bewegung nicht stillsteht? Was brauchen wir als aktivistische Community, um handlungsfähig zu bleiben?

Auf Instagram hat mich schon immer gestört, dass es sehr einseitig ist: Ich gebe meinen Input in die Welt, viele Leute empfangen ihn, aber es findet kaum Austausch statt. Im Sommer letzten Jahres, mitten in der Pandemie, habe ich im Namen der Seite eine Telegram-Gruppe ins Leben gerufen, um dem entgegenzuwirken. Dann sind sehr viele schöne Dinge passiert: Menschen haben sich in kürzester Zeit in Lokalgruppen zusammengefunden, haben Buchclubs und Interessensgruppen gegründet. Das war total schön und sehr empowernd. Inzwischen fungiert die Gruppe unabhängig von meiner Seite, aber es findet nach wie vor ein toller Austausch statt.

Welche Message möchtest du den Menschen noch mitgeben?

Es klingt schon total abgedroschen, aber bildet Banden – auch digital! Es muss sich gar nicht immer um eine Gruppe mit einer bestimmten politischen Agenda handeln – es reicht schon, wenn man füreinander da ist und sich gegenseitig zuhört. Gerade in so mühsamen und anstrengenden Zeiten kann das Internet auch ein sehr warmer Ort sein – wenn man den hasserfüllten Kommentarspalten herausgeht und stattdessen rein in die Vernetzung mit Gleichgesinnten.

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