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Feminismus im Pott im Interview mit Maxa Zoller (Festivalleitung des IFFF)

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Foto © Julia Reschucha

Morgen ist es soweit: Das Internationale Frauen* Film Fest geht morgen an den Start und um euch schon mal einen kleinen Vorgeschmack zu liefern und einen Eindruck zu verschaffen, was euch erwartet, haben wir mit der Festivalleitung Dr. Maxa Zoller gesprochen. Woher das Frauen Film Fest seinen Namen hat, welche Hürden und Möglichkeiten sich im Zuge der Corona-Pandemie ergeben haben und auf welche Filme ihr euch jetzt schon freuen könnt – das alles erfahrt ihr in diesem inspierenden Interview!

Lena: Wofür steht das Frauen* Film Fest in diesem Jahr? Gibt es ein Motto?

Maxa Zoller: Nein, es gibt kein Motto, da wir verschiedene Sektionen mit unterschiedlichen Konzepten haben. Früher war das anders, da hatten wir noch keine Sektionen. Aber mit dem aktuellen Konzept können wir die neuesten Filme zeigen, das war die Idee dahinter. Aber man kann natürlich bestimmte Stimmungen und Themenfelder herauslesen, die sich in den einzelnen Kuratorien zeigen. Und was sich durch alle Filme zieht ist auf jeden Fall die Solidarität und der Zusammenhalt sowie die Verbindungen.

Lena: Es gab eine Namensänderung zu Internationales Frauen* Film Fest, wie kam es dazu? 

Maxa Zoller: Das war ein langer Prozess. Das Festival wurde 2006 neu konzipiert. Es gab vorher ein Dortmunder und ein Kölner Film Fest, die hießen auch anders: Feminale und Femme Totale. Dann wurden die beiden Filmfeste fusioniert und man hatte nicht genügend Zeit sich einen dritten poetischen Namen auszudenken. Dafür hätte man einen anderen Prozess gebraucht. Daher haben wir uns auf eine Beschreibung geeinigt: Was drauf steht ist drin. Das ist trocken und beschreibend, und hat dadurch Vorteile und Nachteile. Es ist ein Begriff aus der Frauenbewegung der 80er Jahre, als Frauen anfingen Filme zu machen, was allerdings überholt ist. Geschichte bleibt ja nicht stehen. Jedoch wollten wir uns nicht von dem Frauen* Film Fest lösen, da es ist, was es ist und eine lange Tradition hat. Das war jedoch ein langer Prozess mit viel Abstimmung innerhalb des Vereins, der dazu führte, dass wir keinen besseren Namen gefunden haben und einen Kompromiss gemacht haben, indem wir es Frauen* Film Fest genannt haben, also Frauen und Film auseinander geschrieben und aus dem Festival ein Fest gemacht haben. So stehen Frauen* und Film eigenständig und das Feiern kommt mehr heraus.

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Internationales Frauen* Film Fest 2021 Dortmund+Köln: Wir sind dabei!

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Bald ist es wieder soweit Vom 15.-20.06. kommt das diesjährige Internationale Frauen* Film Fest zu euch nach Hause. Mit 70 Filmen, Live-Talks und weiteren besonderen Events, die ihr ganz bequem über die Streaming-Plattform des Fests schauen könnt Feminismus im Pott berichtet nun schon seit einigen Jahren über das IFFF und wir freuen uns auch in diesem Jahr unter etwas anderen Umständen teilnehmen zu können

Hier könnt ihr schon mal im Festivalprogramm stöbern und euch Ticket sichern. Für aktuelle Infos rund ums Festival folgt den Kolleg*innen auf @frauenfilmfest

In den kommenden Tagen und Wochen werdet ihr hier und auf unseren anderen Kanälen mehr von uns über das Fest lesen. Seid ihr dabei?

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Feminismus in Zeiten von Corona: Timur

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Die letzten Monate haben es mir erlaubt, mich mit vielen Menschen zu vernetzen, deren Perspektiven – wie auch eventuelle Debatten zwischen uns – einen enormen Zugewinn für meine aktivistische Tätigkeit dargestellt haben. 

Wer bist du und wofür engagierst du dich? 
 

Ich bin Timur und ich leide an einer Angststörung und damit einhergehender depressiver Symptomatik. Ganz ursprünglich war es eben Mentale Erkrankung/Gesundheit, die den Fokus meiner aktivistischen Arbeit ausgemacht hat. Im Laufe der Zeit wurde aber immer klarer, dass das so einseitig nicht funktioniert. Mittlerweile befasse ich mich hauptsächlich mit den Themen Mental Health, Queerness und neuerdings auch Dick_Fett-Feindlichkeit. Hierbei ist es wichtig, dass ganz grundlegende gesellschaftliche Konzepte, die auf SexismusRassismus und Klassismus aufbauen, immer mit einbedacht werden. Daher versuche ich, einen feministischen, anti-rassistischen wie auch antiklassistischen und besonders anti-kapitalistischen Blick zu behalten.
 

Inwiefern hatte Corona Einfluss auf deine aktivistische Tätigkeit? 

 

Nichts liegt mir ferner, als zu sagen, dass Corona für irgendetwas gut oder sogar ein Geschenk gewesen ist. Was meine Arbeit angeht, gab es aber mehr positive als negative Effekte. Als psychisch erkrankte Person habe ich große Schwierigkeiten, auf Demonstrationen oder Kundgebungen zu gehen. Die pandemiebedingten Maßnahmen haben hier in meinen Augen auch dafür gesorgt, dass viele Debatten in Ausführlichkeit in den sozialen Medien behandelt wurden. Das hatte und hat einen unglaublich inklusiven Outcome – es gibt eine Unzahl an Menschen, die aktiv werden wollen, es aber einfach aufgrund der Rahmenbedingungen bislang nicht konntenDer digitaler-werdende Aktivismus war da schon ein kleiner Zugewinn. 
Die letzten Monate haben es mir erlaubt, mich mit vielen Menschen zu vernetzen, deren Perspektiven – wie auch eventuelle Debatten zwischen uns – einen enormen Zugewinn für meine aktivistische Tätigkeit dargestellt haben.  

 

Was können wir als Aktivist:innen machen, damit die Bewegung nicht stillsteht? Was brauchen wir als aktivistische Community, um handlungsfähig zu bleiben?  

So simpel es vielleicht klingt, haben mir die letzten Wochen gezeigt, was gerade wirklich wichtig ist, um nicht stehen zu bleiben: Bereitschaft. 
Die Bereitschaft, sich zu entwickeln, zu lernen und besonders: kritisiert zu werdenNiemand von uns ist mit dem ultimativen Wissen geboren, auch wenn wir das gerne hätten. Es ist richtig und auch wichtig(!) besonders von Opfergruppen, die man vielleicht gerade nicht mitdenkt, zurechtgewiesen zu werden. Und da ist es dann an uns, diese Kritik anzunehmen und unsere Arbeit upzugraden, statt dicht zu machen. Auch wenn mir durchaus bewusst ist, dass das vielen Menschen (aus psychisch-gesundheitlichen Gründen) nicht so leicht fällt 

Viele linke/feministische Leute bemängeln die eigene Szene gerade enormst dafür, dass alles ein Wettstreit sei, wer am lautesten ist, wer am meisten weiß, wen man aus den eigenen Reihen als nächstes „zerfleischen“ oder „canceln“ kann. Und das ist schade, weil es einfach falsch ist. Das, was gerne „Canceln“ genannt wird, ist oftmals einfach nur ein Kritisieren – und ja, das muss nicht immer super nett und sensibel formuliert sein, wenn es von Opfergruppen kommt. Und dieses Kritisiertwerden ist für uns alle Aktivist:innen ein essentieller Bestandteil unserer Arbeit, ob wir wollen oder nicht.  

 

Welche message möchtest du den Menschen noch mitgeben? 

 Omg ich hab sogar zwei:
1. Aktivismus kann NIEMALS nur einen einzigen Bereich umfassen.
Wer über mental health redet, muss irgendwann auch über die Probleme queerer und da besonders trans* Menschen sprechenWer über Queerness spricht, muss über Schwarze Menschen (Stichwort: Stonewall) sprechen. Wer über Schwarze Menschen spricht, muss auch über ihre wichtige Arbeit für die Fat Liberation sprechen. Wer über Fat Liberation und Fatphobia spricht, muss über Kapitalismus sprechen. Wer über Kapitalismus spricht, muss über Klassismus und Ableismus sprechen. Und so geht es ewig weiter und läuft in jede Richtung. Es ist alles ein Netz, von dem manche Gebiete sicherlich den Löwenteil und das Fundament für vieles ausmachen. Aber sie hängen alle zusammen und müssen für einen funktionierenden Aktivismus so gut es geht immer mit einbezogen werden.
2. (und das ist vielleicht noch wichtiger) Ich – so wie all meine fellow feministischenwhite cis boys – habe viel Raum in dieser Gesellschaft. Es ist so unglaublich dringend an der Zeit, dass wir die ganzen Räume, die wir bereits haben, feministisch gestalten, unsere misogyne Sozialisation reflektieren und eigenes patriarchales Weltverständnis in Frage stellen, bevor wir irgendwelche Plätze an feministischen Tischen claimen wollen. 

Aktivismus in Zeiten von Corona: Feminismus24.de

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Es klingt schon total abgedroschen, aber bildet Banden – auch digital! Es muss sich gar nicht immer um eine Gruppe mit einer bestimmten politischen Agenda handeln – es reicht schon, wenn man füreinander da ist und sich gegenseitig zuhört.

Wer bist du und wofür engagierst du dich?

@feminismus24 hieß früher Scheidé Révoltée und existiert schon seit 2013. Ich habe die Seite damals aus Spaß (noch auf Facebook) erstellt und habe angefangen, dort feministischen Content zu teilen. Ich hatte lange kaum Follower, bis ich 2017 auf Instagram umgezogen bin. Dann ging der Account durch die Decke. Inzwischen teile ich fast ausschließlich politische Memes und Tweets, die mir gefallen – immer mit Credits, natürlich. Das ganze Projekt ist aber ständig im Wandel, ich hatte nie ein starres Konzept. Für mich ist es ein Ort digitaler Freiheit – auch, weil ich dort anonym auftrete.

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Pottpourri Juni

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Das Video vom grausamen Mord an George Floyd durch den Polizisten Derek Chauvin und seine drei Mittäter Tou Thao, J. Alexander Kueng und Thomas Lane ist um die Welt gegangen. Die Bilder dokumentieren eine Kaltblütigkeit und Abscheulichkeit, die einfach nur entsetzt. Nicht zum ersten Mal. Denn das ist nur ein Fall in einer langen Kette von Morden an Schwarzen Menschen durch Polizist*innen. Aber wie oft passiert so etwas ohne, dass es gefilmt und ins Netz gestellt wird?

Die all zu oft tödlich endende Polizeigewalt an Schwarzen Menschen wird seit Ewigkeiten von Schwarzen Bürger*innen, Aktivist*innen, Wissenschaftler*innen, Politiker*innen und Schriftsteller*innen angeprangert. Dennoch ändert sich nichts! Und das liegt vor allem daran, dass weiße Menschen seit genauso vielen Ewigkeiten nicht zuhören wollen. Weil sie ihre Position als diejenigen, die von Rassismus profitieren aktiv ausnutzen oder sie nicht wahrhaben und nicht verändern wollen. Wer nun denkt, dass das ausschließlich ein Problem der USA ist, hat weit gefehlt.

Auch in Deutschland gehören rassistische Praktiken der Polizei und die Aufrechterhaltung und Rechtfertigung von Rassismus durch weiße Personen zum Alltag. Das reicht von Racial Profiling, gegen das Initiativen seit Jahren kämpfen, bis hin zu Morden an Schwarzen Menschen bei polizeilichen Übergriffen und in Gefängnissen. Weiße Menschen reagieren darauf häufig mit dem Hinweis, dass dies bloß Einzelfälle wären, die Praktiken notwendig seien um die gesellschaftliche Sicherheit zu gewährleisten oder dass Polizist*innen es heutzutage schwer hätten und meist aufgrund von Stress oder aus Notwehr heraus gehandelt hätten. Die Palette an weißen Abwehrmechanismen kennt an Absurdität keine Grenzen. Auch die fehlende Aufmerksamkeit für diese Fälle in den Medien ist kein Zufall sondern ein weiterer Ausdruck rassistischer Strukturen in Deutschland.

Viele Initiativen in Deutschland arbeiten daran, diese Fälle nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und ein kollektives Gedächtnis dafür zu schaffen, welche Konsequenzen durch das Nicht-Ernst-Nehmen und die Ignoranz gegenüber Rassismus als gesellschaftlicher Struktur entstehen. Das Ausmaß rassistischer Polizeigewalt bleibt jedoch weiterhin ein großes Dunkelfeld. Als wären diese Taten nicht genug, kommen die Täter*innen fast immer ohne jegliche Konsequenzen davon.

Damit das aufhört muss Antirassismus als kontinuierliche Arbeit auf verschiedenen Ebenen anerkannt werden. Solidarität sollte nicht nur eine Reaktion auf erschreckende Vorfälle bleiben sondern in aktive Arbeit umschlagen. Da die neusten Fälle zurecht international große Wellen geschlagen haben, bringen sie das Potenzial mit sich, sich selbst und anderen Menschen die Bedeutung antirassistischen Engagements zu verinnerlichen. Das nehmen wir zum Anlass in diesem Pottpourri Quellen zusammenzutragen, die über Rassismus, Anti-Blackness und Polizeigewalt aufklären. Nehmt euch Zeit dafür, euch durch das Material zu arbeiten. Privilegien sollten nicht bewahrt, sondern kritisch hinterfragt und durchbrochen werden. Es ist ernorm wichtig, dass wir uns rassismus- und diskriminierungskritisch auseinandersetzen und uns weiterbilden.

Spenden, Unterbrechen von Alltagsrassismus und Solidarität mit Schwarzen Menschen. Dies hier ist ein Anfang.

NIEMALS VERGESSEN:
Achidi John 2001
Oury Jalloh 2005
Laye-Alama Condé 2005
Matiullah Jabarkhil 2018
Christy Schwundeck 2011
Ousman Sey 2012
Hussam Fadl 2016
Yaya Jabbi 2016
Amad Ahmad 2018
Matiullah J. 2018
Robble Warsame 2019
William Tonou-Mbobda 2019

How to be an ally guides:

Wie kann ich als weiße Person zur Bekämpfung von Rassismus beitragen?

Auf Deutsch:

„Wir müssten mal reden“ hat diese Anleitung gemeinsam mit ihrer Community erarbeitet und wird stetig ergänzt und überarbeitet. Ein guter Start zur Selbstreflexion als Ally, also als Person, die nicht selbst Teil der Community ist, aber diese aktiv unterstützt.

Wie du Schwarzen Menschen jetzt beistehen kannst wenn du weiß bist

Auf Englisch:

For our white friends desiring to be allies

10 ways to support the black lives matter movement

Artikel

„Das Privileg, nicht in Gefahr zu sein, verpflichtet zum Schutz derer, die es sind“
Ein Beitrag von Sami Omar, der zeigt, dass die derzeitig gezeigte Solidarität von weißen Menschen nicht ausreicht und antirassistisch zu handeln mehr bedeutet.

Stellt euch endlich eurem Problem, liebe weiße! Rassismus ist kein amerikanisches Problem – auch in Deutschland gehört er für viele Menschen zum Alltag. Wir empfehlen zum Thema noch einmal diesen Gastbeitrag von Alice Hasters.

#BlackLivesMatter
Eine detaillierte Beschreibung dazu, was die Black Lives Matter Bewegung erreichen will und was an der „All-lives-Matter“ Argumentation problematisch ist.

Wörterverzeichnis der Neuen deutschen Medienmacher*innen
Eine Formulierungshilfe für eine wertfreie, rassismussensible und präzise Sprache vom Verein der Neuen deutschen Medienmacher, die sich für mehr inhaltliche und personelle Vielfalt in den Medien in der Einwanderungsgesellschaft engagieren.

„Man kann der Polizei nicht trauen“
Immer wieder sterben Schwarze Menschen und Menschen of Color in Gewahrsam oder durch Polizeischüsse, sagt Biplab Basu in diesem Interview. Aufgeklärt werde das selten.

Die Rolle der Polizei (Artikel auf Englisch)
Dass die Aufgabe von Polizist*innen darin besteht, die Gesellschaft zu schützen und Kriminalität aufzudecken und zu bekämpfen ist eine Erzählung, die bereits im Kindergarten und in der Schule vermittelt wird. Alles harmlose Umschreibungen für die Aufgabe der Polizei, ihre Position als Staatsgewalt zu nutzen um den Status Quo eines Staates aufrechtzuerhalten. Wieso das problematisch ist und welche Funktion der Polizei als Institution tatsächlich zukommt, wird in diesem Artikel näher beschrieben.

Die falsche Staatsgewalt
In diesem Artikel geht es um die erste Untersuchung systematisch rechtswidrige Polizeigewalt in Deutschland. Die Bochumer Kriminologen sind überrascht, wie gravierend die Folgen für Opfer sind.

Tod durch Polizei und Gewahrsam
Eine Einleitung in den Schwerpunkt.

Interview mit Biplab Basu von KOP (Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt)
Lest hier im Interview, warum die Schwarze Community in Deutschland während der Corona-Pandemie noch mehr Polizeigewalt ausgesetzt ist als sonst.

Podcast

tupodcast – Gespräche unter Schwestern
Tupoka Ogette ist Anti-Rassismustrainerin, Aktivistin und Autorin. Sie unterhält sich in diesem Podcast mit Schwarzen Frauen über Rassismus, Widerstand und Empowerment aber auch über das (Über)Leben, Lieben, Entdecken, (Er)schaffen, und vieles mehr.

Realitäter*innen: #BlackLivesMatter Special – Warum die Schwarze Community endlich gehört werden muss
Special Folge zum #BlackLivesMatter Movement und den aktuellen Protesten mit der Aktivistin Emilene Wopana Mudimu und dem Community-Organizer Jakob Yaw. Unter anderem dazu, wie man sich als nicht-Schwarze Person mit der Protestbewegung solidarisieren kann.

Alice Hasters, was sollten weiße Menschen über Rassismus wissen?
Alice Hasters gibt in einer 6,5 stündigen Podcastfolge Einblick in ihre Arbeit als Autorin, Aktivistin und Journalistin und erzählt von ihren Erfahrungen mit (Alltags)Rasismus in Deutschland.

Lakonisch Elegant: #70 Black History Month – Schwarze Geschichte und weiße Ignoranz?
Podcastfolge mit Fabienne Sand, Nadja Ofuatey-Alazar und Robin Droemer.

Oury Jalloh und die Toten des Polizeireviers Dessau
Nachdem Oury Jalloh 2005 in einer Isolationszelle verbrannt ist, während er an Armen und Beinen fixiert war, und niemand für diesen Mord zur Vernatwortung gezogen wurde, hat ein Freund von Oury Jalloh die Initiative „BREAK THE SILENCE – in Gedenken an Oury Jalloh“ gegründet. Nur durch diese Hartnäckigkeit und den öffentlichen Druck, der aufgebaut wurde, wurde das Verfahren nach der Einstellung ein zweites Mal aufgerollt. Unfassbarerweise hält die Justiz nach wie vor an der Geschichte fest, dass Oury Jalloh Selbstmord begangen haben muss, obwohl es dafür keinerlei Indizien gibt. Die Journalistin Margot Overath hat jahrelang zu diesem und ähnlichen Fällen recherchiert und den Prozess begleitet. Ausführlicher Podcast zum Fall von WDR5 Tiefblick.

Bücher und Hörbücher

Exit Racism – rassismuskritisch denken lernen von Tupoka Ogette
Ein wichtiges Buch als Einstieg zur Auseinandersetzung mit Rassismus. Die Leser*innen werden bei dieser „rassismuskritischen Reise“ auch in der emotionalen Auseinandersetzung mit dem Thema unterstützt. Auch als Hörbuch bei Spotify.

Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen, aber wissen sollten von Alice Hasters
Entlang verschiedener Lebensbereiche und persönlicher Erfahrungen, angefangen in der Grundschule bis hin zum Berufs- und Liebesleben als Erwachsene, analysiert Alice Hasters mit Geduld und Klarheit Rassismus in Deutschland. Mir wurden beim Hören mehr als einmal die Augen geöffnet. Auch als Hörbuch bei Spotify.

Deutschland Schwarz Weiß von Noah Sow
Dieses Buch ist ein Klassiker für die Diskussion und Analyse von strukturellem Rassismus in Deutschland. Noah Sow deckt in einfacher Sprache deutschen Alltagsrassismus auf, bietet unterschiedliche Lösungsansätze an und geht auf rassimus- und diskriminierungskritische Sprache ein. Auch als Hörbuch bei Spotify.

Eure Heimat ist Unser Albtraum
Dieses Buch ist eine Sammlung von verschiedenen Denker*innen, die in Deutschland Rassismus und Antisemitismus erfahren. Sie geben „Einblick in ihren Alltag und halten Deutschland den Spiegel vor: einem Land, das sich als vorbildliche Demokratie begreift und gleichzeitig einen Teil seiner Mitglieder als „anders“ markiert, kaum schützt oder wertschätzt.“ Herausgegeben von Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah.

Plantation Memories von Grada Kilomba (Englisch)
Dieses Buch ist eine Zusammenstellung „kurzer psychoanalytischer Geschichten“, die verschiedene Fragen zum Thema Alltagsrassismus nachgehen und „die Normalität des alltäglichen Rassismus dekonstruiert und die Gewalt aufzeigt, die ›Othering‹ mit sich bringt“.

Schwarzer Feminismus von Natasha A. Kelly
Natasha A. Kelly zeichnet in diesem Buch anhand einer Aufsatzsammlung von verschiedenen Schwarzen Frauen die feministischen Diskurse, die sie durch ihren Aktivismus maßgeblich beeinflussten, nach. Das Buch macht deutlich, welche Arbeit und welche Kämpfe mit intersektionalem Feminismus verknüpft sind und zeigt auf, wie wichtig es ist sich mit der Geschichte von Begriffen auseinanderzusetzen.

When They Call You a Terrorist: A Black Lives Matter Memoir von Patrisse Kahn-Cullors
Diese Biografie der Black Lives Matter Mitbegründerin, die man auf Spotify (Englisch) hören kann, verdeutlicht eindrücklich anhand von persönlichen (Lebens-)Geschichten die Systematik hinter staatlicher Polizeigewalt. Berührend zeigt sie aber auch auf, wie eine Welt ohne Polizei und Gefängnisse aussehen kann und wie wir diese Ansätze im Kleinen leben können.

The Hate U Give von Angie Thomas (Deutscher Jugendliteraturpreis 2018)
In diesem Jugendroman wird die 16-Jährige Protagonistin Starr zu Beginn des Buches Zeugin davon, wie ihr bester Freund Khalil bei einer rassistischen Polizeikotrolle erschossen wird. Es ist ein jugendgerechter Zugang zum Thema, der zeigt, dass trotz der Schwere der Thamtik kein Blatt vor den Mund genommen werden muss.

Filme / Dokus / Videos

I Am Not Your Negro (Netflix)
Der Dokumentarfilm befasst sich mit der US Bürger*innenrechtsbewegung der 1950er und 60er bis hin zur gegenwärtigen Black-Lives-Matter-Bewegung. Baldwin zeigt die Ermordung der afroamerikanischen Bürgerrechtler – Malcolm X, Martin Luther King und Medgar Evers – auf und befasst sich mit der Identität von afroamerikanischen Menschen.

When They See Us (Netflix)
When They See Us ist eine auf wahren Ereignissen basierende Miniserie der Regisseurin Ava DuVernay, die den Fall „Central Park Five“ aus dem Jahr 1989 thematisiert. Es handelt sich um die Festnahme fünf unschuldiger, jugendlicher Tatverdächtiger im Zusammenhang mit einer Vergewaltigung im New Yorker Central Park und ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft nach ihrer Haftentlassung im Erwachsenenalter.

Menschen und Menschen – Lahya Aukongo
Dieser künstlerische Beitrag zeigt eindrücklich, welches kollektive Trauma globaler Rassismus auslöst.

Natasha Kelly über White Fragility
Vielleicht habt ihr den Begriff White Fragility oder weiße Zerbrechlichkeit schon einmal gehört. Es ist unglaublich wichtig diesen Abwehrmechanismus zu verstehen, um als weiße Person am eigenen Rassismus arbeiten zu können. Hier geht’s zum Video.

13th – Dokumentation (englisch)
Jeder dritte Schwarze Mann in den USA wird einmal in seinem Leben ins Gefängnis kommen. Diese Dokumentation von Ava DuVernay (auf Netflix und YouTube) untersucht ausführlich, wie es zu der heutigen Situation in den USA kam.

Sitzplatzreservierung mit Hadnet Tesfai und Aminata Belli (IGTV)
Nachdem kaum Schwarze Gäste zur Diskussionsrunden in deutsche Fernsehsendungen eingeladen wurden, um über Rassismus, Polizeigewalt und den Tod von Geroge Floyd zu sprechen, haben sich Hadnet Tesfai und Aminata Belli dazu entschlossen ihre eigene Gesprächsrunde zu starten. Auf ihren Instagramkanälen (@hihadent und @aminatabelli) gibt es jeden Abend ab 21:00 Gespräche mit Schwarzen Gästen. Die Gespräche werden auf IGTV gespeichert.

Get Out ist ein US-amerikanischer satirischer Mystery-Horror-Thriller von Jordan Peele aus dem Jahr 2017, der Alltagsrassismus in den USA thematisiert. Es geht um den Besuch eines jungen Schwarzen (Daniel Kaluuya) bei seinen weißen Schwiegereltern, der dort auf ein grauenvolles Geheimnis stößt.

Dear White People ist eine US-amerikanische Fernsehserie, die die Erfahrung mit Alltagsrassismus verschiedener Studierende auf dem Campus des fiktiven Ivy League Colleges thematisiert. Die afroamerikanische Studentin Sam White moderiert eine Radiosendung, in der sie weiße Studierende anspricht und über deren Rassismus aufklärt.

Musik

Billie Holiday – Strange Fruit (1939)
Billie Holidays Darbietung von „Strange Fruit“ beruht auf einem Gedicht des jüdischen Kommunisten Abel Meeropol. Sie bestand darauf, das Lied am Ende eines jeden Auftritts vorzutragen, auch wenn es ihr zuwider war und manche aus dem Publikum den Saal verließen.

Nina Simone – To be Young, Gifted And Black (1970)
Das Stück ist Simones früh verstorbener Freundin Lorraine Hansberry gewidmet, durch welche die Musikerin, neben den Gewaltverbrechen an Schwarze, politisiert wurde. Das Stück soll Simone zufolge alle Schwarzen Kinder auf der Welt mit Stolz über ihr Schwarzsein erfüllen.

Joi – Freedom (1994)/Various Arists (1995)
Joi ist die Songwritterin hinter dem Stück, was später für den Film „Panther“ mit 60 schwarzen US- Rapperinnen neu aufgenommen wurde (u.a. Aaliyah, TLC, Queen Latifah). Letztere Version ist ein Tribut an die weiblichen Widerstandskämpferinnen in der US-amerikanischen schwarzen Bürgerrechtsbewegung: Harriet Tubman, Sojourner Truth, Rosa Parks, Coretta Scott King, Shirley Chisholm und Angela Davis.

Lauryn Hill – Black Rage (2014)
Lauryn Hill veröffentlichte dieses vorher nur skizzierte Stück als Reaktion auf die Ermordung von Michael Brown und die Geschehnisse in Ferguson. Hill hat ihre Musik schon seit Beginn mit antirassistischen und sozialen Themen verbunden und gehört zu den einflussreichsten Rapperinnen.

Janelle Monae f. Wondaland Records – Hell You Talmbout (2015)
Dieser eindringliche Gospel von Janelle Monae und ihrem „Wondaland artist collective“ ist eine (unvollständige) Aufzählung unterschiedlicher Schwarzer Menschen, die an Strafverfolgung oder rassistischer Gewalt gestorben sind.

Instagram

Auch auf Instagram findet ihr kostenlose antirassistische Bildungsarbeit. Empfehlen können wir euch unter Anderem diese Accounts:

Instagram-Projekt der Bundeszentrale für Politische Bildung

„erklär mir mal…“ erklärt dir das aus (post-)migrantischer und queerer Perspektive“

Was ihr nicht seht

Aminata Touré

Tupoka Ogette

Wir müssten mal reden

Alice Hasters

Fabienne Sand

Emilene Wopana Mmudimu

Initiativen / Spenden / Unterstützen

Die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland Bund e.V. vertritt die Interessen Schwarzer Menschen in Deutschland, setzt sich für Gerechtigkeit in der Migrationsgesellschaft und eine anti-rassistische Haltung in allen gesellschaftlichen Bereichen an.

Das Ziel der Amadeu Antonio Stiftung ist die Stärkung einer demokratischen Zivilgesellschaft, die sich konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus positioniert. Sie unterstützt Initiativen und Projekte, die sich kontinuierlich für eine demokratische Kultur engagieren und für den Schutz von Minderheiten eintreten.

Minnesota Freedom Fund

Each One Teach One ist ein Community-basiertes Bildungs- und Empowerment-Projekt in Berlin sowie Ort des Lernens und der Begegnung. Der Verein setzt sich gemeinsam mit anderen Organisationen für die Interessen Schwarzer, Afrikanischer und Afrodiasporischer Menschen in Deutschland und Europa ein.

KOP (Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt) ist eine aktivistische Initiative mit dem Ziel institutionellen Rassismus zu beenden. Sie unterstützen Betroffene von Polizeigewalt, vermitteln sie zu Beratungsstellen. In dem sie rassistische polizeiliche Übergriffe dokumentieren, Gerichtsprozesse beobachten und Aufklärungskampagnen machen bauen sie öffentlichen Druck auf. Auf ihrer Internetseite findet ihr hilfreiche Tipps, wie man sich bei einer rassistischen Polizeikontrolle verhalten soll, als betroffene Person oder Zeug*in.

Das Bündnis „Death in Custody“ setzt sich aus verschiedenen antirassistischen, antikolonialen Gruppen und Einzelpersonen zusammen, recherchiert und veröffentlicht Informationen, um sichtbar zu machen, wie häufig und kontinuierlich in Gewahrsam gestorben wird.

„BREAK THE SILENCE“, eine Initiative, die in Gedenken an Oury Jalloh gegründet wurde widmet sich der Bekanntmachung und Aufklärung seines vor 13 Jahren vorgefallenen Todes in dem Polizeirevier Dessau.

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