von Lilli Boheme
Viel Glitzer und Glamour in süffigem Ambiente. Biergeruch und bunte Lichter, garniert mit Helene Fischer – einer meiner besten Abende des Jahres! Atemlos tanzen wir uns auf dem klebrigen Boden im Dortmunder Burgtorclub durch die sternenlose Nacht. Heimelig fühlen wir uns dort, wo ein Pils noch bezahlbar und jedes Geschlecht* willkommen ist. Abseits der Sauforgien rund um die Brückstraße heißen uns die Publikumslieblinge Julietta van Laaf, Monique Lamoure und Marell Marlou herzlich willkommen.
Rote Rosen lassen die Crazyladyboys sprichwörtlich auf ihre zahlreichen Gäste regnen, die hingerissen sind von den aufwendigen Kostümen und der Energie, die den mürben Laden zum Wanken bringt. In ihrer Kitschigkeit lässt sich die Songauswahl wohl kaum mehr übertreffen und wir lassen uns feucht-fröhlich von den Klängen Tina Turners, Hildegard Knefs und Disney mitreißen.
Das Gefühl in einer anderen Welt zu sein reicht bis hinter die Kulissen, wo wir auf eine Vielzahl bunter Stoffe, eine Fülle von Make-Up Tuben und viel queeren Charme treffen. Als gegen Morgen die Kleider und Perücken fallen, das sorgfältig aufgetragene Make-Up in wenigen Sekunden verschwindet und die Biergläser eingesammelt werden, sind wir verzaubert und verlassen nur mit großem Widerwillen diesen schillernden Ort.