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Hi! Wenn du das hier liest, fühlst du dich entweder angesprochen, oder bist einfach neugierig, was ich zu erzählen habe.
“Nein”. Ein Wort, das eigentlich nicht schwer zu verstehen ist.
“Nein” = Ich möchte das nicht. Für die, die allerdings scheinbar doch Probleme damit haben, zu interpretieren, was das bedeutet.
Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich viel Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern habe. Aus eben diesem Umstand sind schon einige Situationen entstanden, mit denen ich mit diesem offenen Brief abschließen möchte, ohne mich direkt diesen Typen stellen zu müssen. An dieser Stelle möchte ich auch jeden der sich denkt, dass ich von ihm reden könnte darum bitten, davon abzusehen mich zu kontaktieren und stattdessen einfach nur das eigene Handeln zu überdenken.
Wenn du gerade in meine Gegend gezogen bist, mich in einer Community siehst und anschreibst um zu fragen, ob ich mit dir rumhängen möchte, weil du niemanden kennst, und wenn ich dann ja sage und wir zu dir gehen, heißt das nicht, dass ich möchte, dass du mir plötzlich in den Schritt fasst, als wäre ich ein Objekt. Ebenso wenig bedeutet das, dass ich von dir dazu überredet werden möchte, Sex mit dir zu haben. Ganz besonders nicht, indem du sagst “wenn du das nicht machst, bring ich dich nicht wieder nach Hause” – bei Minusgraden, mitten im Nirgendwo. Und nein, dass ich es dann getan habe heißt auch nicht, dass ich das tatsächlich wollte.
Wenn du mich fragst, ob ich Analverkehr möchte und ich nein sage, dann heißt das nicht “überrede mich” – und auch nicht “mach es einfach trotzdem”.
Wenn ich sage, dass ich nur geschützten Verkehr haben möchte, dann bedeutet das auch genau das. Nichts anderes. Nicht, dass du deine körperliche Überlegenheit ausnutzen sollst, indem du dich mit deinem ganzen Gewicht auf mich legst, dass du so einfach das Kondom entsorgst und weitermachst. Und ich weine auch nicht, “weil das so ein schönes Gefühl ist” – ich weine, weil du meine Grenze nicht respektierst und ich geschockt bin. Ein leckeres Frühstück am nächsten Morgen lässt mich das nicht einfach vergessen.
Genauso wenig möchte ich von dem Gefühl wach werden, deinen Schwanz in mir zu haben. Eine schlafende Person kann nicht “ja” sagen. Eine schlafende Person möchte keinen Sex mit dir haben. Auch dann nicht, wenn der schlafende Körper mit Signalen von Erregung auf deine Berührung reagiert. Eine schlafende Person schläft. Eine Person, die neben dir einschläft, vertraut darauf, dass du sie einfach schlafen lässt, ohne sie zu befummeln, begrapschen, begaffen – oder in sie einzudringen.
Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich nicht mehr nur meinen Freunden von diesen Erlebnissen erzählen möchte.
Ich möchte, dass ihr realisiert, dass ihr Grenzen überschritten habt, und mich teilweise schwerwiegend damit traumatisiert habt.
Ich möchte, dass Mädchen und Frauen (gerne aber auch Männer), die in ähnlichen Situationen waren, wissen, dass sie nicht alleine sind und sich gerne an mich wenden können (neinbedeutetnein@gmail.com). Dass ich ihnen glaube und immer ein offenes Ohr habe. Dass sie wissen, dass sie nicht “selbst Schuld” sind.
Ihr seid es niemandem schuldig, Dinge zu tun, die ihr nicht tun möchtet. Ihr schuldet es niemandem, mit ihm zu schlafen, nur weil er euch irgend einen Gefallen getan hat. Niemandem. Niemals. Es ist nicht eure Schuld, dass ihr psychisch unter Druck gesetzt werdet. Es ist nicht eure Schuld, dass jemand anders eure Grenzen nicht respektiert.
Ihr seid nicht Schuld.
“Nein” heißt “nein”.
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[…] Beitrag wurde durch den “offenen Brief an all die Typen, die mein “Nein” nicht respektiert haben” von myendnote.tumblr.com […]
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