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Das Frauenfilmfestival antwortet

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von Lilli Boheme

Die Festivalleiterin Silke Räbiger im Interview

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Bild: pflichtlektuere.com

Ursprünglich kommen Sie nicht aus der Filmbranche – von Haus aus sind Sie Lehrerin, sind dann aber nach Dortmund gekommen, um in einem Filmverleih zu arbeiten und von dort sind Sie zum Filmfestival „Femme totale“ gekommen. Was hat Sie daran gereizt?
In Hamburg habe ich Politik, Germanistik und Geschichte studiert, bin dann der Liebe wegen nach Dortmund gekommen. Zur damaligen Zeit gab es zudem keine Lehrerinnenjobs in Hamburg, denn das war die Zeit der Lehrer*innenarbeitslosigkeit. In Dortmund bekam ich die Möglichkeit bei einem kleineren, alternativen Filmverleih zu arbeiten und das hat mir unglaublich viel Spaß und neue Möglichkeiten gebracht. Ich war das erste Mal auf der Berlinale und habe viele Filme besonders Dokumentarfilme geguckt. Das Frauenfilmfestival, das sich ursprünglich in 1985 Gelsenkirchen gegründet hat, ist dann nach Dortmund gekommen. 1987 fand das erste Festival statt. Ich fand es total spannend, da ich in meiner Studienzeit auch zur Frauenbewegung Kontakt hatte. Dort habe ich dann mitgewirkt und bin langsam in die Sache reingewachsen. Dort habe ich bemerkt, dass ich eher der visuelle Typ bin. Als ich angefangen habe zu studieren, gab es diese Film-, Fernseh-, Theaterwissenschaften in der heutigen Form und Selbstverständlichkeit noch nicht, aber ich konnte gut mit dem Medium Film umgehen und das zählte.

Wie ist das IFFF nach Dortmund gekommen? Hat es sich aus dem „femme totale“ gegründet?
Ne, femme totale war die Gründung von Frauen hier aus dem Ruhrgebiet, die der Meinung waren, es müsste einen Überblick über die Arbeit von Frauen in der Filmbranche geben. International hat es einige Vorläufer gegeben, es gibt das schon seit 1979 existierende Frauenfilmfestival in Paris „Créteil“ und es gab ein studentische Frauenfilmfestival, das sich 1984 in Köln gegründet hat, die Feminale. Das war für einige Frauen im Ruhrgebiet der Anlass einen anderen Fokus zu setzen, nicht nur die aktuellsten Filme zeigen, sondern einen Themenschwerpunkt zu wählen, so wie wir das in Dortmund immer noch machen. Das Schlagwort war damals „Kino und Kongress“ – Filme gucken und darüber reden.

Die Fusion mit Köln rührt von der Feminale her?
Die Fusion mit Köln – das ist eine etwas leidvollere Geschichte. 2006 sind die beiden Festivals fusioniert und das lag daran, dass die rot-grüne Landesregierung nicht mehr die Mittel zur Verfügung gestellt hat, um beiden Festivals zu erhalten. Die Verantwortlichen waren der Meinung NRW brauche keine zwei Frauenfilmfestivals. Im Nachhinein würde ich durchaus sagen, es hat auch einen positiven Effekt, aber es ist natürlich auf Kosten von zwei eigenständigen Festivals gegangen. Die Struktur der Festivals ist im Grund beibehalten worden. Wir in Dortmund haben immer wechselnde Themenschwerpunkte und die Feminale hat sich stärker auf den Nachwuchs konzentriert. Aber auch in diesem Jahr gibt es wieder ein Auswahlprogramm in Köln sowie das ganze Schulprogramm. So versuchen wir wirklich in jeder Stadt etwas anzubieten.

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Eindrücke zum Frauen*tag 2015

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Wir danken allen Mitwirkenden und Gästen, die uns gestern an unserem Stand in der Bochumer Innenstadt besucht haben. Wir haben uns sehr über euer Interesse und  Feedback gefreut!

Wir haben euch darum gebeten eurem früheren Ich einen Ratschlag – ganz im Sinne der Aktion   #dearme zu senden. Groß werden ist nicht leicht – daher soll ‚#dearme‘ Mädchen und junge Frauen enpowern und inspirieren.

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Interview mit Nicole Ulrich von der Rosa Strippe e.V.

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2 Senlima Flyer Front

Lilli Boheme: Liebe Nicky, erzähl uns doch direkt mal etwas über das Projekt Senlima. Wie ist es entstanden und welches Ziel verfolgt ihr?

Nicole Ulrich: Eine Mitarbeiterin mit Migrationshintergrund bei der Rosa Strippe e.V. hat das ganze ins Rollen gebracht und ihre Idee fand großen Anklang weil wir immer darum bemüht sind auf Input von außen zu reagieren, wenn das Projekt den Werten der Rosa Strippe e.V. entspricht. Leider ist die Mitarbeiterin frühzeitig aus dem Projekt ausgestiegen, so dass ich ihren Platz eingenommen habe und um die Weiterentwicklung bemüht bin. „Migration im Hintergrund – Gleichheit im Vordergrund“ ist der Arbeitstitel des Projekts, der die Intention schön widerspiegelt. Da er aber als Gruppenname etwas zu sperrig ist, haben wir uns gemeinsam für Senlima entschieden – ein Begriff aus der Weltsprache Esperanto, der für Unbegrenztheit steht und unser Vorhaben widerspiegelt.

Lilli: Was bietet ihr den Jugendlichen? Was soll die Gruppe leisten?

Nicole: Eingeladen sind alle jungen homosexuelle Menschen mit Migrationshintergrund und Flüchtlinge im Alter von 14-27 Jahre. Senlima soll einen (Schutz-)Raum für Austausch und Vernetzung sein, in dem sich die Jugendlichen kennenlernen und gemeinsam Freizeit verbringen können. Ein Raum, wo sie vielleicht einfach mal sein können. Menschen mit Migrationshintergrund können aufgrund des kulturellen Backgrounds Schwierigkeiten haben ein offenes Ohr in ihrer Familie für ihre Bedürfnisse zu finden, was einen problematisierten Umgang mit der eigenen Sexualität zur Folge haben kann. Wir sind darum bemüht einen Raum zu schaffen, in dem Kultur und sexuelle Orientierung ohne negative Folgen miteinander verknüpft und ausgelebt werden können.
Aufgrund der politischen Lage und der steigenden Flüchtlingszahl in Deutschland haben wir unser Vorhaben erweitert und uns dazu entschieden nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund anzusprechen, sondern auch offen zu sein für Menschen die einen Flüchtlingsstatus haben. In diesem Entschluss hat uns auch ein Vortrag der LAG Lesben, in dem es um sexuelle Orientierung als Fluchtgrund ging, bestätigt.

3 Senlima Flyer Back

Lilli: Wie erreicht ihr die Menschen? Wie schwierig ist es Menschen in Flüchtlingsunterkünften über euer Vorhaben zu informieren?

Nicole: Wir wollen ein Netzwerk mit verschiedenen Flüchtlingsorganisationen, wie dem Flüchtlingsrat NRW und der medizinischen Flüchtlingshilfe, wie drei Kinderheimen in Bochum und Herne schaffen, um die Mitarbeiter*innen in den Institutionen und Flüchtlingsheimen über unsere Anlaufstelle zu informieren. Aber es ist schwierig sowohl Menschen mit Migrationshintergrund, wie Flüchtlinge zu erreichen weil die Angst vor Diskriminierung und Sanktionen groß ist. Wir sind uns zum Beispiel nicht sicher, ob viele geflüchtete Menschen wissen, dass Homosexualität in Deutschland als Fluchtgrund anerkannt wird. Aus Angst vor weiteren Repressionen wird darüber nicht offen gesprochen. Bisher gibt es leider noch keine große Resonanz auf unser Angebot, aber wir arbeiten daran es weiter bekanntzumachen und so einen Schutzraum zu etablieren.

Lilli: Bitte haltet uns weiter auf dem Laufenden!

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Papier und Primärquellen: Archive als Herberge von Frauengeschichte

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von Anne Niezgodka

Silvia Bovenschen schreibt in der Imaginierten Weiblichkeit: „Auf der Suche nach dem geschichtlichen Einfluss der Frauen läßt sich an den historischen Dokumenten vor allem die Geschichte eines Verschweigens, einer Aussparung, einer Absenz studieren.“ Feministische Forschungen haben deswegen ja einerseits konventionelle (sprich: männlich-dominierte) Wissenschaften, Geschichtsschreibungen oder auch Künste durchforstet, um nach den Leerstellen zu suchen, um aus dem Nicht-Gesagten eine Frauengeschichte zu rekonstruieren. Der andere Weg ist mindestens ebenso archäologisch und detektivisch: Nämlich nach denjenigen Dokumenten und Spuren –und das heisst ja immer auch nach Frauenleben– zu graben, die jahre-, jahrzehnte-, jahrhundertelang bewusst unerwähnt geblieben sind. So können wir heute auf ganze Bibliotheken von Aufarbeitungen „verschwiegener“* Frauengeschichte zurückgreifen. Es gibt etablierte feministische Wissenschaften, Frauenbuchläden, -museen, -geschichtsvereine und nicht zuletzt Engagierte aus sämtlichen politischen und kulturellen Spektren, die auf ihr Recht des Gehört- und Ernstgenommen-Werdens pochen. Trotz dieser immensen Fortschritte, trotz formeller Gleichberechtigung oder vielleicht sogar angesichts der äußerlichen Emanzipation, sind weiterhin massive Ungleichheiten offenbar. Das bedeutet, dass lang nicht alles erkämpft ist, dass noch viele Geschichten schlummern und erzählt werden müssen.

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Foto: Anne Niezgodka

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„Manchmal muss man schreien!“

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von Käthe

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Quelle: https://www.flickr.com/photos/gruenenrw

Was kann eigentlich die Welt von Social Media für Feminismus bedeuten? Das ist eine sehr zentrale Frage. Und auch etwas, womit sich dieser Blog auseinandersetzt. Hier werden schließlich feministische Meinungen mit dem Wunsch veröffentlicht, Themen, die sonst weniger Beachtung in der Medienwelt finden, einen Raum bieten zu können. Ich, wie auch viele von euch wahrscheinlich auch, halte es dabei für selbstverständlich, dass unterschiedliche Meinungen und Diskussionen zu feministischen Themen eben im Internet, auf Blogs, bei Facebook oder bei Twitter besprochen werden. Aber die Frage, ob und wie wirksam diese Diskussionen im Netz sind und was sie eben für die offline-Realität bedeuten, ist eine, die ich auch nicht auf Anhieb für mich beantworten kann. Zum Nachdenken über bestimmte Aspekte des sogenannten Netzfeminismus hat mich letzten Samstag der Vortrag von Kathy Meßmer auf dem Frauenforum der Grünen NRW gebracht. Kathy ist eine der Mitinitiatorinnen von #aufschrei im Jahr 2013. Sie teilte in ihrem Vortrag ihre Bedeutung und auch Hoffnung, die sie in der Beziehung von Social Media und Feminismus erkennt.

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