Wir freuen uns, dass ihr uns eure Sicht auf das Bild mitteilt, wichtige Konzepte wie „Slut Shaming“ ansprecht, uns warnt und kritisiert.
Maja auf Instagram – Eine Bildanalyse
Es ist allerdings schwierig bei einer Bildinterpretation direkt die Positivismuskeule zu schwingen und eine einzige Lesart zu präsentieren – denn Bildinterpretationen gibt es nie nur eine und selten (Konstruktivist*innen würden sagen: nie) eine richtige, zumal wenn versucht wird, einen Kontext, eine Intention zu rekonstruieren.
Jede mögliche Intention des Künstlers/der Künstlerin* ist in jedem Fall auch von der Rezeption zu trennen, also dem, wie das Bild weiterverwendet, kopiert, adaptiert, angeschaut und besprochen wird. Continue reading Maja auf Instagram – Eine Bildanalyse
Alltagsrassismus ist nicht immer leicht zu erkennen. Er kann sich deutlich in Form von rassistischen Beleidigungen und herabwürdigenden Handlungen zeigen, doch erscheint er auch ganz subtil. In vielen Witzen und unbewusst geäußerten Vorurteilen, aber auch im – bewussten – „Übersehen“ und Nicht-Beachten von Menschen of Color kommt Alltagsrassismus zum Vorschein. Dass Vorurteile oft unbewusst und unbedacht geäußert werden, bedeutet nicht, dass sie harmlos wären.
Wie gehen wir also mit Alltagsrassismus in Werbung um? Ich stolperte auf Facebook über Werbung der Firma „truefruits GmbH“ und musste schmerzlich feststellen, dass einer meiner früheren Lieblingsunternehmen sich diskriminierender Sprache bedient:
Eine Kampagne zur Vermarktung der neuen schwarzen Verpackung einer ihrer Sorten, welche offensichtlich auf das Klischee des „Quotenschwarzen“ in der Popkultur anspielt. Dieses Klischee zu entlehnen und auf ein Produkt anzuwenden ist eine Reproduktion von Vorurteilen zu Marketingzwecken und gehört deshalb in die Kategorie „Alltagsrassismus“. Continue reading #rottenfruits
Ich gebe es direkt zu, ich muss nicht um meine Kindheit bangen – in meinen Erinnerungen gibt es keine heldenhaften Geisterjäger, die nun von den Bildern unlustiger, fehlbesetzter Gestalten überlagert werden könnten, die sich anmaßen, ebenfalls in die sandfarbenen Ganzkörperanzüge zu schlüpfen. Oder vielmehr, deren Regisseur sich erdreistet, sie dort hineinzustecken. Nein, ich habe nie dabei zugesehen, wie Dr. Peter Venkman von grünem Schleim bespuckt oder New York von den dröhnenden Schritten des Marshmallow Man heimgesucht wurde. Ob es daran lag, dass mich ein Trupp von vier Leuten in sandfarbenen Ganzkörperanzügen als Identifikationsfiguren einer Filmhandlung nicht genügend angesprochen hat oder ich mich einfach nicht für Geister interessierte, kann ich heute nicht mehr sagen.
Aber neulich sah ich einen Trailer (deutsch, english), in dem Geister und Schleim und vier Leute in sandfarbenen Ganzkörperanzügen vorkamen, und hatte plötzlich – zumindest mental – die Kinokarte schon in der Hand. Während ich noch ganz überrascht von meinem plötzlichen Interesse an dieser Art Film bin, fällt mein Blick auf die Kommentarleiste und ich erfahre: Die neuen Ghostbusters (übrigens allesamt Frauen*) stehlen die Kindheit derer, die die jetzt verstoßenen
quelle: eonline.com/news/ghostbusters
Helden des alten Films angehimmelt hatten. RIP Kindheit. Oha. Ich lese weiter: Die Legende wurde zerstört. Nur wegen der ganzen Feministinnen kommen jetzt so viele Frauen an Hauptrollen! Langsam reicht‘s aber mal mit diesem ganzen Gleichberechtigungsschwachsinn! – Was geht denn hier ab? In welchem misogynen Shitstorm bin ich gelandet?