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Salon der Perspektiven – Fragen an Fatima Çalışkan

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Am 24. Januar eröffnen wir die Veranstaltungsreihe „Salon der Perspektiven“ mit einer Lesung in Essen. Der Salon ist eine Kooperation von Fatima Çalışkan, Alewa, Rebel of Color und Feminismus im Pott.

Wir sind es Leid, dass über Frauen, nicht-binäre Menschen, Schwarze Frauen und Frauen of Color immer noch Klischees und stereotype Darstellungen überwiegen. Es wird Zeit, unsere Anliegen selbst vorzutragen! In verschiedenen Formaten, die von Panel-Diskussionen bis Workshops reichen, bieten wir Raum für originelle Perspektiven, Austausch und Empowerment. Das solltet ihr nicht verpassen! Mehr Infos und die Ameldung zur Lesung findet ihr hier .

Fatima Çalışkan | Foto: Rabia Çalışkan

Wir sind stolz, neben so großartigen Initiativen und inspirierenden Menschen Teil des Netzwerks zu sein. Deshalb stellen wir euch die einzelnen Akteurinnen auf dem Blog noch mal genauer vor.
Heute starten wir mit Fatima Çalışkan: Visionärin und Anpackerin.

Hallo Fatima! Stell dich doch einmal kurz vor!
Ich bin Fatima Çalışkan, arbeite als Künstlerin und freiberufliche Referentin. In meiner künstlerischen Arbeit beschäftige ich mich anhand lyrischer und performativer Ansätze mit alltäglichen Motiven, Verlustgefühlen und unseren Ängsten. Als Projektleiterin und Referentin vermittle ich vielfältige ästhetische und kulturelle Themen an vielfältige Menschen. Dabei leite ich freiberuflich Bildungsprojekte, gebe Workshops und halte Vorträge zu Fragen der transkulturellen Vermittlungsarbeit, Outreach in Kulturinstitutionen und Empowernmentstrategien im Bildungsbereich. Darüber hinaus engagiere ich mich seit fast fünfzehn Jahren gesellschaftspolitisch für die Themen Feminismus und Diversität.

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women’s march 2017 – Detroit

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Der 20. und 21. Januar waren zwei Tage, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Am 20. hingen düstere Wolken über den USA. Bei Regen wurde der 45. Präsident vereidigt: Trump; mittlerweile wohl mehr Metapher als Name. Am Tag darauf kehrte schon ein Lichtstrahl zurück ins Land, als bei frühlingshaften Temperaturen im ganzen Land Menschen auf die Straße gingen, um zu sagen „So nicht!“.

women’s march 2017 – Detroit, MI
women’s march 2017 – Detroit, MI

Der women’s march 2017 – ein Protestmarsch mit parallelen Veranstaltungen in der ganzen Welt – war der größte auf Washington D.C. seit Ende des Vietnamkriegs. Hinzu kamen über 200 weitere Städte in den USA und 600 weltweit. Zahlen sind dieser Tage so eine Sache. Die Teilnehmer wurden auf irgendetwas zwischen 2 und 5 Millionen beziffert. Das ist aber immer noch wesentlich präziser als die Angaben über die jubelnden Mengen zur Amtseinführung Trumps. Da gibt es nämlich keine Zahlen. Nur Schätzwerte zwischen „Es sah aus wie 1,5 Millionen“ (DJ Trump) und „biggest crowd ever“ (Sean Spicer). Am Ende sind aber all diese Zahlen egal, denn es sind Menschen auf die Straße gegangen an diesem 21. Januar. In fast jeder größeren Stadt, auf der gesamten Welt. Um gegen ein drohendes Übel zu protestieren, das bereits begonnen hat. So wurden kurz nach der Amtseinführung auf der Website des Weißen Hauses die Themen-/Informationsseiten für LGBT-Gleichberechtigung und civilrights kommentarlos gelöscht (ebenso die Seite über den Klimawandel). Zuvor, an den Tagen nach der Wahl, kam es zu Übergriffen gegen Minderheiten. Ausgeführt von Menschen, die sich nun berechtigt fühlen, Ausgrenzung und soziale Demütigung anderer öffentlich zu praktizieren, ohne Konsequenzen zu fürchten.

Das friedliche aber firme „Nein“, des women’s march am 21. Januar richtete sich exakt dagegen. Auch in Detroit. Einer Stadt die Ausgrenzung, Segregation und den Widerstand nur allzu gut kennt. Seit den späten 60er Jahren haben stetiger wirtschaftlicher Niedergang, eine verheerende Stadtpolitik und kalter Rassismus dazu geführt, dass die Stadt verarmte und als unsicher deklassiert wurde. „Detroit vs. everybody“ kommt nicht von ungefähr. Aber es wurde nie aufgegeben. „Detroit hustles harder“. Und mittlerweilegeht es bergauf. Langsam, stetig und mit Ambition. Ein ähnliches Gefühl macht sich auf dem women’smarch in Detroit breit.

women’s march 2017 – Detroit, MI

4000 Frauen* und Männer* über alle Schichten und Ethnien hinweg protestieren auf einem Marsch um den Campus der Wayne State University. Die Sonne scheint, die Polizei beobachtet das geschehen entspannt und leitet ab und an den Verkehr um und Autofahrer_innen lassen die Fenster runter, strecken die Faust zum Himmel und grüßen mit einem Hupen. Die Menge antwortet mit Applaus. Neben den bekannten Rufen „Love Trumps Hate“ und „Not myPresident“ steht auch eine Frau* am Straßenrand und ruft „Mybody, mychoice“ neben ihr ein Mann, er ruft „Her body, her choice“. Eine Person trägt ein Plakat mit einem Bild von Frida Kahlo mit der Unterschrift „Fearless“ an dem Gebäude vorbei, in welchem Frida Kahlo wohnte, als sie 1932 Diego Rivera nach Detroit begleitete. Es ist ein gemütlicher Spaziergang und nahezu jede*r lächelt sich zu, wenn sich die Blicke treffen. Man spürt wie die Leute es genießen nicht in Angst vor den dunklen Wolken zu

verharren, sondern ihre Geschicke selbst in die Hand zu nehmen. Wir sprechen kurz mit einer Dame* die schon 1987 auf Washington marschierte, damals für gay rights, das Gespräch ist gelöst trotz der Möglichkeit Jahrzehnte sozialen Fortschritt zu verlieren. Auf die Frage, ob sie hier demonstriert um Errungenes zu erhalten oder die Bewegung voranzutreiben antwortet sie im Sekundenbruchteil. „Erhalten.“ Zum Abschied umarmt sie uns herzlich.

Nach zwei Stunden ist das friedliche und, ja, fröhliche Geschehen vorbei. Die Menge verliert sich. Aber sie waren da, sie wurden gesehen und sie wurden gehört. In Detroit, in Washington D.C. in Berlin und Sydney. Und das macht Hoffnung.

 

 

********* Women’s March on DC in DTW, 21.01.2017 by Anne von Petersdorff *********

 

Busfahrt mit Troll

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von MsWookie

Kennt ihr das, wenn plötzlich ein Sinnbild, eine fleischgewordene Metapher vor euch aufploppt? Wenn sich ein latentes, immer anwesendes Gefühl glasklar zeigt?

Freitagmorgen in einer Großstadt im Ruhrgebiet. Ich stehe mit meinem Freund an einer Fernbushaltestelle und freue mich auf Amsterdam. Der einzige wirkliche Urlaub diesen Sommer. Der Busfahrer schnauzt uns an, es gebe nur für ein Handgepäck pro Person Platz. Ich habe einen kleinen Rucksack auf dem Rücken und meinen Jutebeutel von den Gender Studies über der Schulter. Ich realisiere, dass das dem Busfahrer zu viel ist. Er sieht mich bitterböse an, als wolle er uns alle schon vor Beginn der Fahrt erwürgen. Ich denke mir nichts dabei und drücke den Beutel meinem Freund in die Hand, der gerade das große Gepäckstück verstaut hat. Er grinst mich an, murmelt etwas von „miltärischemBundeswehrdrill“ und ich weiß, dass er nur darüber grinst, weil er sich sonst nur aufregen würde. Wir steigen ein und setzen uns relativ weit vorne auf einen freien Zweiersitz. Kurz nach Abfahrt bemerken wir, dass wir vor einem trinkenden Junggesellenabschied gelandet sind. Ich fühle mich wie ein Snob, weil ich gerne woanders sitzen würde. Weil ich och vor der Fahrt dachte, während der 15€-Fahrt in Ruhe ein Buch lesen zu können. Wahrscheinlich gehört das zu einer Busfahrt nach Amsterdam einfach dazu, sage ich mir, vielleicht wird das auch noch ganz amüsant. Ich schäme mich etwas für meine Bedenken und versuche mich in Gelassenheit. Als die Männer, ungefähr 15 angetrunkene Typen zwischen 25 und 35, zum ersten Mal laut grölen, flüstert mir mein Freund zu: „Eine homosoziale Männergemeinschaft!“ Ich bin fast stolz auf ihn, weil er sich scheinbar etwas von meiner Hausarbeit merken konnte, die er vor kurzem Korrektur gelesen hat. Wir versuchen es nun also mit Galgenhumor. Zwei ältere Frauen vor uns kichern über die unerwartete Unterhaltung. An der nächsten Haltestelle, der letzten vor Amsterdam, stürmen unsere neuen Bekannten nach draußen, zum Rauchen. Ich überlege kurz und entscheide mich dann dagegen, ebenfalls eine Zigarette zu rauchen. Eine der älteren Frauen gibt einem der Typen noch Feuer. Als die Männer durch den schmalen Gang strömen, zieht mein Freund den Jutebeutel aus deren Sichtweite. „Nachher pöbeln die noch rum, wenn sie einen Gender Studies-Beutel sehen“, sagt er und ich bin mir sicher, dass er mittlerweile

jutebeutel
Bildquelle

trotz allem Humor ebenso etwas skeptisch ist. Grölend kommt die Mannschaft, die – wie wir später herausfinden – tatsächlich eine Amateurfußballmannschaft ist, an uns vorbei. Einer von ihnen, der etwas älter als der Durchschnitt ist, stimmt nun einen „Gesang“ an. „[Vorname][Nachname] Sinti und Roma!“ In meinem miesen Bauchgefühl bestätigt, merke ich, wie die ganze Truppe einstimmt.Continue reading Busfahrt mit Troll

#rottenfruits

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von Michaela Westerhoff

 

 Die Bundeszentrale für politische Bildung in Deutschland schreibt auf ihrer Internetseite:

Alltagsrassismus ist nicht immer leicht zu erkennen. Er kann sich deutlich in Form von rassistischen Beleidigungen und herabwürdigenden Handlungen zeigen, doch erscheint er auch ganz subtil. In vielen Witzen und unbewusst geäußerten Vorurteilen, aber auch im – bewussten – „Übersehen“ und Nicht-Beachten von Menschen of Color kommt Alltagsrassismus zum Vorschein. Dass Vorurteile oft unbewusst und unbedacht geäußert werden, bedeutet nicht, dass sie harmlos wären.

Wie gehen wir also mit Alltagsrassismus in Werbung um? Ich stolperte auf Facebook über Werbung der Firma „truefruits GmbH“ und musste schmerzlich feststellen, dass einer meiner früheren Lieblingsunternehmen sich diskriminierender Sprache bedient:

schwarzer1

Eine Kampagne zur Vermarktung der neuen schwarzen Verpackung einer ihrer Sorten, welche offensichtlich auf das Klischee des „Quotenschwarzen“ in der Popkultur anspielt. Dieses Klischee zu entlehnen und auf ein Produkt anzuwenden ist eine Reproduktion von Vorurteilen zu Marketingzwecken und gehört deshalb in die Kategorie „Alltagsrassismus“. Continue reading #rottenfruits

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