Das Festival ist im vollen Gange und auch wir sind direkt eingetaucht. Falls ihr nicht sowieso schon mit an Bord seid, möchte wir euch mit einer Presseschau nochmal Lust auf das Frauenfilmfestival 2019 machen, das „wichtigste feministische Filmfestival in Deutschland“ (Dlf).
Seit diesem Jahr hat das Festival eine neue Leitung: Maxa Zoller. Und das ist ja mal eine spannende Biographie, wow!
„Die 1975 in München geborene und in einem kleinen Voreifel-Dorf aufgewachsene Filmkuratorin und Dozentin hat ein bewegtes, internationales Leben hinter sich: Als Aupair-Mädchen ging sie nach Paris und später in ein Nonnen-Hotel nach Rom, wo sie und ihre Freundinnen morgens aus der Disco zurückkamen, wenn die Nonnen zur Andacht aufbrachen. Nach dem Studium der Kunstgeschichte und Romanistik in Freiburg landete sie in Berlin, ehe es sie 13 Jahre nach London verschlug, wo sie am Londoner Goldsmiths College, der Kingston University und dem Sotheby’s Institute of Art Experimentalfilmgeschichte, -theorie und zeitgenössische Kunst unterrichtete. Außerdem organisierte sie Filmprogramme für das Locarno Film Festival, die Tate Modern und die South London Gallery und ist seit 2014 Filmkuratorin der Art Basel. Seit 2012 Jahren lebte sie mit ihrem ägyptischen Mann und ihren beiden gemeinsamen Söhnen in Kairo und unterrichtete dort an der American University.“
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Willkommen im Pott!
„Das diesjährige Motto des Festivals lautet „Bilderfallen: Täuschung, Tarnung, Maskerade“. Das Motto verweist darauf, die Welt stärker zu hinterfragen und genauer hinzuschauen. Dabei sei die Frage nicht „was“, sondern „wie“ schaut man genauer hin, erklärte die neue Festivalleiterin im Dlf. Es würde ihr um einen spielerischen Ansatz gehen.“
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„Zoller berichtet zudem, ihr sei nach 20 Jahren im Ausland aufgefallen, dass in Deutschland die eigene Geschichte nicht ausreichend analysiert werde, dass es durchaus blinde Flecken in der deutschen Geschichtsschreibung gebe. Diese wolle man im Rahmen des Festivals in den Fokus nehmen, besonders in der Sektion „Neue Archive“. Hier würden Geschichten gezeigt, die man zunächst ‚für wahr nimmt, für echt hält. Aber wenn man genauer hinsieht, erkennt man, dass darunter, unter dem Teppich, noch sehr viel Anderes liegt.‘“
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Auf die Frage des Coolibris, welche Impulse sie mit zum Frauenfilmfestival bringt, antwortet Zoller:
„Wichtig ist mir etwa, Diversität noch mehr hervorzuheben. Wir leben in einem Land mit internationalem Kontext, aber davon spiegelt sich wenig auf den Leinwänden wider. In Zukunft will ich auch das Thema Klasse ansprechen – um verbindlicher über gesellschaftliche Themen zu reden. Klasse ist ein Begriff, mit dem sich Deutsche unwohl fühlen, aber das Thema muss auf den Tisch.“
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„Das Festival, das inzwischen im jährlichen Wechsel in Köln und Dortmund stattfindet, ging in den 1980er-Jahren aus der Frauenbewegung hervor. Damals sei es vor allem um eine Bestandsaufnahme und eine Sichtbarmachung eher verstreuter weiblicher Positionen in der männlich dominierten Filmbranche gegangen, berichtete Görtz. Seither habe sich das Festival zu einer wichtigen Plattform für aktuelle Entwicklungen und Trends in den Arbeiten von Frauen in der Filmbranche entwickelt. Auch wenn Frauen als Filmschaffende immer mehr produzieren, stellt sich weiterhin die Frage, ob ihre Filme es auch gleichberechtigt in die Kinos und auf die guten Sendeplätze schaffen“, beschrieb Görtz die kommenden Aufgaben.“
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Und von der Filmlöwin (dem feministischen Filmmagazin!) gibt’s noch was auf die Ohren! Für mehr Filmrezensionen vom Festival checkt unbedingt ihren Blog.