Das Berliner Autorinnen/Performerinnenkollektiv „Henrike Iglesias“ um Anna Fries, Laura Neumann, Marielle Schavan und Sophia Schrot (gegründet 2012) hat ganze Arbeit geleistet. Sowohl in der Recherchearbeit rund um das Thema Sexarbeit und Modelbusiness, bei der Performance und was den hinterlassenen Eindruck beim Publikum angeht. Absolute Weiterempfehlung!Continue reading Rezension: I CAN BE YOUR HERO BABY im FFT
Zur Spielzeiteröffnung laden die Macher*innen des PrinzRegentTheaters (neben der Zeche Bochum) zur Spielzeiteröffnung an diesem Wochenende mit einer glorreichen zweitägigen Sause alle Held*innen des Reviers ein, um gemeinsam neuestes Kulturgut zu kosten. Es lohnt sich definitiv ein intensiverer Blick in den aktuellen Spielplan…
Fr., 18.9.2015: 19:30 Uhr: Zuerst feiert das Stück Peer Gynt von Henrik Ibsen in einer Fassung von Frank Weiß und unter der Regie der neuen Intendantin des PrinzRegentTeaters Romy Schmidt Premiere. Leider ist die Vorstellung schon komplett ausgebucht! Aber ihr könnt im Anschluss an das Stück die neu gestalteten Räumlichkeiten des Foyers, in welchem sich jetzt die PRINZ BAR befindet, bestaunen und ab 23:00Uhr dem Konzert von DAGOBERT lauschen (Eintritt frei!). Tanz inklusive, klar.
Sa., 19.9.2015: 19:30 Uhr: Für die Vorstellung von Peer Gynt am Samstag gibt es sogar noch Karten (am besten telefonisch erfragen) und im Anschluss kredenzen euch die PrinzRegent*innen wieder etwas für die Ohren und darüber hinaus für das Tanzbein: Auf der HOODOO Banden PARTY könnt ihr euch ab 23:00 Uhr nach all der aufregenden Schauspielerei und den neuen Eindrücken richtig austoben. Auch hier gilt: Eintritt frei!
Wir freuen uns schon sehr Romy Schmidt, die neue Theaterinitiatorin, im Herbst für ein Pottrait für unseren Blog interviewen zu können und sind gespannt auf ihre persönliche Geschichte, ihre Ideen und ihre Pläne für die Zukunft des PrinzRegentTheaters als feste Institution hier im Pott.
Gemeinsam mit dem FFT Theater Düsseldorf verlosen wir für die Vorstellung am Samstag, den 19.09 um 21 Uhr 2×2 Karten.
Bis Freitag [ 15 Uhr ] habt ihr die Chance an der Verlosung teilzunehmen. Schickt uns dafür einfach eine Mail an info@feminismus-im-pott.de mit euren Namen. Die Gewinner*innen werden umgehend per Mail benachrichtigt.
Viel Glück <3
Was Heidi Klums Topmodell-Anwärterinnen mit Sexarbeiterinnen gemeinsam haben? Eine ganze Menge, wenn man die Performerinnen der Berliner Gruppe Henrike Iglesias fragt. Zwischen Laufsteg und Laufhaus konfrontieren sie in I CAN BE YOUR HERO BABYdie Fernsehsendung „Germany’s Next Topmodel“ mit dem Sexbusiness und untersuchen weibliche Biografien im Spannungsfeld von Schönheit, Selbstbestimmung und Existenzsicherung. Auf einem Catwalk performen sie erotische Dienstleistungen und verschränken Reenactments von Heidi Klums Modelschule und Interviews mit Sexarbeiterinnen zu einem schillernden Vexierbild: Was ist schön, was obszön? Und wem gehört der weibliche Körper?
Heißa, ich menstruiere! (Filmszene aus „Red Dancing Shoes“, 1948)
von Frau Fuchs
Als ich im Alter von zwölf Jahren das erste Mal meine Periode bekam, schämte ich mich so schrecklich, dass ich weinen musste und meiner Mutter, so als hätte ich etwas angestellt, eine Art Beichte ablegte. Sie nahm mich in den Arm mit den Worten „Das ist doch nicht schlimm. Da musst du doch nicht weinen. Geh‘ da mal ins Badezimmer, im Regal, da findest du Binden, die kannst du dir einfach wegnehmen.“
Am Anfang war die Damenbinde.
So begann dann also meine Zeit als menstruierende Frau auf der Erde. Und da meine Mutter für mich wegweisend im Umgang mit diesem Umstand war, ahmte ich sie in ihrem Verhalten nach, was nicht gerade sehr fortschrittlich war. Ich nutzte die Damenbinde, da meine Mutter Tampons und dergleichen verschmähte.
Da sie selber eine sehr starke Blutung hatte, kaufte sie für sich immer recht robuste, nein, sind wir mal ehrlich, gefühlt matratzendicke Einlagen, sodass man schnell das Gefühl bekam, eine Pampers zu tragen, wenn man so da saß auf einem der vielen Holzstühle im Klassenraum unter vierunddreißig anderen (und davon ein total toller Junge, in den man schon seit drei Monaten verschossen war) und sehr garstigen pubertierenden Menschen. Wie ein Riesenbaby, was sich in die Hose gemacht hatte, bewegte man sich nur minimal vom Platz aus Angst vor dem absoluten Horrorszenario, welches man sich bereits seit Beginn der Verwendung von ultrastarken Damenbinden im Kopf zusammengesponnen hatte: Was, wenn das Blut an der zwischenzeitlich im Slip verrutschten, ungleichmäßig vollgesogenen Binde an der Seite vorbeigelaufen ist? Ja, vorbei an diesen tollen und laut Werbeversprechen doch so verlässlichen Flexiflügeln? Ein dunkelroter, klitschnasser Fleck am Hintern, ähnlich penetrant verlaufend wie Tinte, bloß noch viel eindrücklicher und das alles vor der gesamten Klasse im Englischunterricht. Ein Alptraum, das wissen wir alle. Die Vorstellung lähmte mich und ich verhielt mich an sechs Tagen des Monats nicht bloß aufgrund unfassbarer Rücken- und Leibschmerzen, sondern synchron dazu aufgrund dieser furchtbaren Panik wie ein paralysierter Zombie. Continue reading Die Verwandlung. Der DivaCup: Ein Erfahrungsbericht
Wie sehen eigentlich die Orte und Menschen, die man sonst nur abends sieht, in Tageslicht aus?
Erkennt man sie überhaupt wieder?
Ich erinnere mich an den dreckigen Boden der Klubs, in denen ich tanzte, an die Toiletten, die Besoffenen im nächtlichen Zenit. Manche Dinge will man vielleicht nicht sehen, doch in diesem Fall möchte ich es wissen, spätestens nach der Vorstellung von „American Psycho“. Wie sieht die Bühne bei Tage aus?
Eigentlich sieht alles aus wie immer. Nicht viel anders, denke ich mir, bloß vermüllter. Die Theatermacher*innen Hans Dreher, einer der beiden Hausregisseure, und Awa Winkel, Mitglied des Theaterteams des Rottstr. 5-Theaters empfangen Lilli Bohème, Lemon, den Hund, und mich an ihrem Arbeitsplatz. Es ist Kaffeekränzchenzeit, doch die beiden haben schwer zu tun, sind fleißig.
Je nach Stück des Vortages riecht es hier nach Disko, nach Bier und nach Zigarettenrauch, erzählt uns Hans. So richtig schön schäbig, wie ich es erwartet hatte. An manchem Morgen jedoch duftet es auch mal nach Seife.Continue reading Rottstr. 5 Theater: Theater mit Menschen