Skip to content

Aktivismus in Zeiten von Corona: Sodastreamfan

Aktivismus in Zeiten von Corona: Sodastreamfan published on Keine Kommentare zu Aktivismus in Zeiten von Corona: Sodastreamfan

Picture by @kantocat

Aktivist*innen müssen sich der veränderten Wahrnehmung, eingeschränkter sozialer „Leistungsfähigkeit“ und neuen Formen von Diskriminierung bewusst sein, um effektiv aufzuklären und Möglichkeiten zu entwickeln mit ihnen umzugehen.

Wer bist du und wofür engagierst du dich? 

Ich bin Soda (they/them), auf Instagram als @sodastreamfan unterwegs, (Fremdbezeichnung) Meme-Künstler*in und Twitter-Ikone, (Selbstbezeichnung) ein Gehirn im Glas, das manchmal Witze auf Stock-Images schreibt und damit ein paar Leute zum Lachen bringt. Ich mache vor allem Memes über Feminismus, Antirassismus, Klassismus und aktuelle politische Ereignisse, beleuchte (Alltags-)Situationen sarkastisch, egal ob eigene Erfahrungen oder motiviert durch die Erzählungen meiner Follower*innen und kläre in meiner Story und den Bildunterschriften kurz und knapp über die politischen Inhalte und Hintergründe auf.

Inwiefern hatte Corona Einfluss auf deine aktivistische Tätigkeit? 

Ich würde meine Memes nicht unbedingt als aktivistische Tätigkeit bezeichnen, sondern das was unter meinen Posts und dahinter passiert: Menschen tauschen sich über gemeinsame Erfahrungen, ihre Wut und Frustration aus und finden im Humor eine gemeinsame Bewältigungsstrategie für das Gefühl der Entmächtigung. Ich biete nur ein digitales Spielfeld dafür, mit Stock Images und bunter Schrift, das allenfalls mal eine Person zum Schmunzeln bringt. Durch die Pandemie sind auch reihenweise Events und Gruppen für junge Menschen weggefallen, ob privat organisiert, oder von Kollektiven und Clubs, die normalerweise ein Ort waren, in denen sie mit ihren Erfahrungen, Gefühle und Ängste nicht alleine waren und gehört wurden. Jetzt gibt es eben mehr online und nicht zuletzt auch meine Memepage, die ohne Corona sicherlich gar nicht erst so groß geworden wäre. Ich denke, dass ich von der steigenden Bildschirmzeit also eigentlich profitiert habe, zumal es jetzt auch irgendwie sozial akzeptierter ist den ganzen Tag vor dem Handy zu sitzen.

Was können wir als Aktivist*innen tun, damit die Bewegung nicht stillsteht? 

Was brauchen wir als aktivistische Community, um handlungsfähig zu bleiben? Ich denke, dass das allerwichtigste und grundlegendste, was allen Bemühungen, wie online Events, Gruppen und Lesungen vorausgehen sollte, ein sensibler Blick auf die veränderte Realität ist. Die Pandemie schafft ganz neue Umstände, die unser komplettes Leben durchziehen: Das reicht von wirtschaftlichen und psychischen Problemen, bis hin zu vielleicht vorerst unwichtiger erscheinenden Phänomenen, wie einem Gefühl von konstanter Erschöpfung und einer veränderten Wahrnehmung von sozialem Leben und Interaktion. Wir sind zurzeit nicht nur eingeschränkt in unserer Freizeitgestaltung, sondern erleben auch eine räumliche Reduktion, verbringen die meiste Zeit in unseren Zimmern und dem eigenen Körper und die Sorgen, die unterbewusst in unseren Köpfen herumschleichen, bekommen kein Ventil und keinen Auslauf. Ich denke, dass grade Personen, die durch Diskriminierung eine konstante Reduktion auf den Körper erleben (das reicht von sexuellen Übergriffen, bis zu Trans- und Queerfeindlichkeit, Ableismus und mehr) diese nun anders erleben und daher neue Bewältigungsstrategien benötigen. Aktivist*innen müssen sich der veränderten Wahrnehmung, eingeschränkter sozialer „Leistungsfähigkeit“ und neuen Formen von Diskriminierung bewusst sein, um effektiv aufzuklären und Möglichkeiten zu entwickeln mit ihnen umzugehen. Grade Ableismus wird viel zu wenig thematisiert, wobei dies besonders in einer medizinischen Krisensituation vermehrt in den Mittelpunkt rücken sollte. Wie verändert eine Pandemie unsere geteilte und individuelle Erfahrung mit Diskriminierung? Wie verschieben sich Machtverhältnisse und was bringt diese Verschiebung mit sich? Ein gemeinsamer Austausch könnte uns ermöglichen aktuelle Probleme besser zu verstehen und einen Rahmen zu finden, in dem wir diese angehen können.

Welche message möchtest du den Menschen noch mitgeben? 

Männer LOL!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aktivismus in Zeiten von Corona: Awa Yavari

Aktivismus in Zeiten von Corona: Awa Yavari published on Keine Kommentare zu Aktivismus in Zeiten von Corona: Awa Yavari

Die Corona Pandemie hat die sozialen Ungleichheiten drastisch verschärft und insbesondere Frauen härter betroffen. Viele Perspektiven werden jedoch unsichtbar gemacht.

Wer bist du und wofür engagierst du dich?

Ich bin Awa und engagiere mich in meiner Arbeit als historisch-politische Bildnerin für mehr gesellschaftliche Teilhabe und Sichtbarkeit von Menschen, die von der Dominanzkultur in den Rand gedrängt, gesilenced und unsichtbar gemacht werden. Es gibt einige Kämpfe zu kämpfen. Kämpfe gegen jegliche Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit, gegen Unterdrückung und für Gerechtigkeit. Ich kämpfe für einen intersektionalen und machtkritischen Feminismus, der unterschiedliche Lebensrealitäten inkludiert und für die Sichtbarkeit marginalisierter Stimmen mitstreitet.

Continue reading Aktivismus in Zeiten von Corona: Awa Yavari

Aktivismus in Zeiten von Corona: Maria González Leal

Aktivismus in Zeiten von Corona: Maria González Leal published on Keine Kommentare zu Aktivismus in Zeiten von Corona: Maria González Leal
Foto: Elif Kucuk

Schaut an euren Tisch, wer dort keinen Platz hat und fragt Euch, warum bestimmte Perspektiven in eurem Leben und in eurer politischen Arbeit fehlen.


Wer bist du und wofür engagierst du dich?

Mein Name ist Maria González Leal und ich positioniere mich als Schwarz of mixed race, fett, queer und ost-sozialisiert. Ich arbeite in der Antidiskriminierungsberatung mit den Schwerpunkten: Antirassismus, Gewichtsdiskriminierung, Intersektionaler Feminismus, Queerness, psychische Erkrankung als Behinderung, Chronische Erkrankung und vererbte Armut. In den sozialen Netzwerken wie Instagram mache ich mit dem Account BodyMary zu diesen Themen Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit. Grundlage meiner Arbeit ist ein Intersektionaler Ansatz um verschiedene Diskriminierungsformen, Mehrfachdiskriminierungen und deren Verbindungen miteinander sichtbar zu machen. Ich wünsche mir nachhaltige Lösungsansätze mit Verbündeten zu konzipieren, um Gewaltstrukturen abzubauen.

Continue reading Aktivismus in Zeiten von Corona: Maria González Leal

Aktivismus in Zeiten von Corona: Ninia La Grande

Aktivismus in Zeiten von Corona: Ninia La Grande published on Keine Kommentare zu Aktivismus in Zeiten von Corona: Ninia La Grande

Behinderung wird in vielen Diversitätsdebatten gerne vergessen – wer sich feministisch nennt, muss auch inklusiv denken und handeln.

Wer bist du und wofür engagierst du dich?

Ninia La Grande: Ich heiße Ninia LaGrande und bin selbstständige Moderatorin, Autorin, Podcasterin und Künstlerin. Ich engagiere mich für eine gerechtere Welt – was für mich vor allem eine feministische und inklusive Welt bedeutet, also Mitbestimmung und Gleichberechtigung unabhängig von Gender, Behinderung, Sexualität, Alter, Herkunft und Religion.

Continue reading Aktivismus in Zeiten von Corona: Ninia La Grande

Aktivismus in Zeiten von Corona: Eine Aktion von Feminismus im Pott

Aktivismus in Zeiten von Corona: Eine Aktion von Feminismus im Pott published on Keine Kommentare zu Aktivismus in Zeiten von Corona: Eine Aktion von Feminismus im Pott

Das gesamte letzte Jahr war geprägt von der Corona-Pandemie. Wie denn auch nicht? In den Nachrichten wurde stetig von ihr berichtet. Zahlen, Prognosen, Diagramme flimmerten über den Bildschirmen und wurden in den Zeitungen gedruckt. Mit den Sicherheitsvorkehrungen kamen die Beschränkungen. Und auch wir als queerfeministisches Kollektiv haben uns durch die Schutzmaßnahmen neu ordnen müssen. Früher haben wir uns getroffen, um Projekte, Workshops und Aktionen für euch zu gestalten. Und heutzutage ist ZOOM „the place to go“. Oder eben not to go, da ja Kontaktbeschränkungen gelten.

Anlässlich des Internationalen Frauenkampftages haben wir Aktivist*innen aus verschiedenen Bereichen nach ihrer Arbeit in Zeiten von Corona befragt. Unsere übergeordnete Fragestellung lautete, wie die Corona-Pandemie auf ihre aktivistische Arbeit eingewirkt hat. Die Antworten präsentieren wir euch auf unserem Blog und über Instagram. Wir werden innerhalb der nächsten Wochen alle Interviews veröffentlichen.

Wenn Ihr eure Erfahrungen bezüglich des Aktivismus‘ während der Pandemie mit uns teilen wollt, dann kontaktiert uns oder schreibt es in die Kommentare der jeweiligen Posts!

Bildet weiterhin Banden, bleibt aktiv und steht weiterhin für eine intersektionale feministische Utopie ein. Wir wissen, dass es in diesen Zeiten schwer ist, die Kraft dafür aufzubringen, laut zu bleiben und auch das Internet schafft es nicht immer, die Kraft unserer Worte, unsere Wut, Freude und Solidarität angemessen zu repräsentieren. Nichtsdestotrotz ist es wichtig, dass wir uns nicht unterkriegen lassen, weiterhin aufeinander zählen können und wissen, dass hinter all den Laptops und mobilen Endgeräten Menschen sitzen, die dieselben Sorgen und Anliegen teilen, die uns auf dem Herzen liegen. Seid weiterhin laut und präsent und vergesst dabei nicht, auf euch Acht zu geben.

Primary Sidebar

Schrift anpassen
Hohe Kontraste