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Kritische Stimmen aus dem Ruhrgebiet
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10 Fragen, deren Antwort ich in 2016 finden möchte.
von Frau Fuchs
Continue reading Frau Fuchs fragt und fordert für 2016…und liebt.
von Frau Fuchs
Manchmal denke ich darüber nach, wie viel Glück ich einst gehabt haben muss. Jetzt auch so im Vergleich zu heute. Nein, das wird jetzt keine Selbstmitleidsnummer. Ich meine ja nur.
Mein Gedankenkreisen an diesem Morgen vor Weihnachten (liegt es daran?) nimmt Formen eines Terence Malick Films an: Nach Eindrücken der Sicht aus dem All auf unseren blauen Planeten und den Dinosauriern, den Steinzeitmenschen, den Ägyptern, den Römern, den Kreuzrittern, da Vincis Zeichnungen, Rückbesinnungstendenzen zur Antike, die Französische Revolution, Industrialisierung, zwei Weltkriege, Elend, Trauma und Hunger, sich liebende Hippies und die Antibabypille, Mauer, Atomkraft und Atomunglück, dann komme ich zur Welt. Continue reading Frau Fuchs liebt: Was ist Glück?
von Lilli Boheme
Carol und Therese.
Therese ist eine Verkäuferin in der Spielzeugabteilung eines großen Kaufhauses. Den guten Job bekam sie durch ihren Freund vermittelt, sagt er.
Carol ist Hausfrau und Mutter.
Schön, selbstbewusst und lesbisch, die eine. Schön, jung und auf der Suche nach sich, die andere.
Beeindruckend ist sie, Carol. Gespielt von Cate Blanchett, bestimmt von Cate Blanchett. Ihr Gesicht, wie das einer Porzellanpuppe. Eindringlich und glatt. Unheimlich, schön.
Frau der us-amerikanischen Upperclass mit einer ganz eigenen Eleganz in ihren langen Röcken und mit ihren funkelnden Broschen. Immer perfekt, immer melancholisch. Ein trockener Martini mit einer Olive und Zigaretten. Viele Zigaretten. Sie wirkt betäubt in ihrer gepuderten Welt mit dem erfolgreichen Mann, der bereits nicht mehr im gemeinsamen Haus wohnt. Nur die kleine Tochter oder ihre Ausflüge zur Busenfreundin Abbey berühren sie dort, in dieser anderen Welt tief unter ihrer teuren Maske.
Carol ist einnehmend. Ein messerscharfer Blick und Therese scheint keine Chance zu haben.
Therese, gespielt von Rooney Mara, ist jung, unschlüssig und selbstverständlich wunderschön. Eigentlich besitzt sie mehr Talent. Vielleicht wird sie mal Fotografin. Aber vorerst bleibt sie die träumerische Verkäuferin, die alle um sich herum mit ihrer spröden Zurückhaltung, Naivität und den gespitzten Lippen bezirzt.
„Willst du denn heiraten?“
„Woher soll ich das wissen, wenn ich noch nicht mal weiß, was ich essen soll.“
Ihr gemeinsames, privilegiertes Abenteuer beginnt bei Spinat auf pochiertem Ei mit einem trockenem Martini und Zigaretten. Es endet vorerst in einem Motel. Verpennt und nackt. Desillusioniert – mit einer fremden Frau.
Die romantischen Szenen zwischen den beiden Frauen entspannen das Auge von der allgegenwärtigen Heterosexualität. Dennoch wird es durch diese hochkarätige Besetzung nie gefordert. Das normierte Auge stößt sich nicht an der Makellosigkeit, die uns hier präsentiert wird. Trotz ‚lesbischer Liebe‘ fällt der Film nicht aus seiner Rolle der vorhersehbaren Hollywoodromanze. Vielleicht ist es gerade das, was den Film ausmacht. Der Unwille zur politischen Debatte. Das Thematisieren aber Nicht-Fokussieren der Diskriminierung von Lesben in dieser staubigen Gesellschaft des Amerikas der 50er Jahre. Vielleicht soll er bloß seichte Unterhaltung bieten und sich in die Reihe der unzähligen Liebesfilme einreihen, ohne groß aufzufallen. Eine neue Konstellation im alten Gewand. Für die Zuschauer*innen leicht konsumierbar.
Und auch Carol und Therese haben außer der Liebe zur Frau in einer dafür unpassenden Zeit nur wenig Kanten. Selbst die restlichen Charaktere sind nett. Kein zu böser Ehemann, keine zu anstrengende Schwiegermutter, kein zu einnehmender Freund. Alles bleibt im Rahmen.
Und trotz dieser Distanz, die durch Umgangsformen und Sittengesetzte gewahrt wurde und die ich bis in meinen Kinosessel spüre, lässt mich der Film mitschwingen, ohne Intensität, aber dafür mit viel Ästhetik unter diesem matten Retro-Schleier. Eine Scheinwelt, die kurz verzückt, aber beim Verlassen des Kinos der Realität weichen muss.
von Frau Fuchs
Was bringt mir mein Feminismus, wenn ich Angst habe? Angst vor der Zukunft, davor, wie wir in den nächsten Jahrzehnten leben werden hier in Europa, so auch hier in meiner kleinen Welt? Angst vor Fremdenhass, engmaschigen Konventionen, Zwängen, Gewalt, Terror, Arbeitslosigkeit, Armut, vor struktureller Rücksichtslosigkeit, wachsender Anonymität und schwindender Solidarität?! Continue reading Frau Fuchs liebt: Was bringt mir mein Feminismus, wenn ich Angst habe?
Es ist ja nicht so, dass Hannes mit Judith Schluss gemacht hat, weil er sie plötzlich hässlich fand. Nein, im Gegenteil, er fand sie so schön, so unnatürlich überirdisch schön, dass es ihm wehtat. Continue reading Frau Fuchs liebt: Über die Kunst und das Handwerk. Eine Geschichte.