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Ein Eindruck: Always together

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von Lilli Boheme

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Bild: idfa.nl

In dem Dokumentarfilm Always together erzählt die tschechische Regisseurin Eva Tomanova die Geschichte einer 11-köpfigen Familie aus dem Böhmerwald, die sich bewusst von der Außenwelt abkapselt, um ein Leben frei von Konsum zu führen. In Anwesenheit der Regisseurin feierte der Film gestern seine Deutschlandpremiere im Dortmunder U, Zentrum für Kunst und Kreativität. Vor dem Film verlor Tomanova nicht viele Worte – nur, dass das deutsche Publikum ihren Film wohl am besten verstehen würde, was zu einem verwunderten Raunen im Kinosaal führte.

Idyllisch deutet die Regisseurin uns das unkoventionelle Leben der Großfamilie an – in einem selbstgebauten Trailerpark scheinen sie alles zu haben, was sie brauchen. Ein Gefühl von Freiheit macht sich breit, wenn die Kinder durch den Wald klettern, die talentierten Söhne ein Konzert unter freiem Himmel geben und Zeit scheinbar keine Rolle spielt. Normen und Werte der westlichen Welt sind an diesem Ort nicht präsent – keine Spielzeugberge, keine Smartphones, kein Überfluss. Aber auf den zweiten Blick wird schnell deutlich, dass das, was die Familie braucht und erhält, Petr entscheidet – das Familienoberhaupt.

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Rezension: Juno

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Schwanger sein, aber nicht Mutter? Ja, weil sie es kann!

von Käthe

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Bild: maaretta.files.wordpress.com

Es ist ein warmer Herbst irgendwo im nordöstlichen Amerika. Juno stapft mit einem Kanister O-Saft durch die Straßen. Sie hat eine Ahnung und versucht diese regelrecht aus sich heraus zu spülen. Aber es hilft nicht. Auch nach wildem Schütteln bleibt das kleine blaue Plus in der Anzeige des Schwangerschaftstests. Juno ist Teenager und schwanger!

So beginnt die liebevoll erzählte Geschichte von Jason Reitman. In warmen Orange- und Gelbtönen entwickeln sich die tagebuchartig erzählten Ereignisse von Juno, die einfach mal aus Langeweile Sex mit ihrem besten Freund Bleeker hatte und nun mit den Konsequenzen zurechtkommen muss. Die wunderbare Ellen Page spielt Juno immer mit einem Hauch Ironie und trockenem Humor, aber auch mit einer stetigen Zerrissenheit zwischen den scheinbar richtigen Entscheidungen.

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Rezension: Stella

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von Lilli Boheme

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Bild: mynewsdesk.com

Die Geschichte wird aus der Sicht der jungen Stella erzählt – ein unerwartet interessanter Blickwinkel mit ebenso überraschender schauspielerischer Leistung.

Stella, die zu Beginn des Films durch ihre Mistkäfersammlung introvertiert erscheint, zeigt im Laufe des Films, dass sie es faustdick hinter den Ohren hat. Entschlossen geht sie trotz Erpressungsversuchen gegen die Essstörung ihrer Schwester vor, stellt sich ihrem Schwarm und durchlebt tapfer familiäre Konflikte.

Der Film behandelt dabei Themenkomplexe, wie Mädchen-sein und Frau-werden, aber auch Elternschaft. Durch ihre große Schwester, die mitten in der Pubertät sehr leistungsorientiert Eiskunstlauf betreibt und dadurch eine Essstörung entwickelt, muss sich Stella mit ihrem eigenen Körper, Weiblichkeit und Normalität auseinandersetzen. Beachtlich ist dabei, dass Stellas Körper eigentlich nie direkt Mittelpunkt der Auseinandersetzung ist. Nur kurze Szenen deuten daraufhin, dass sie ihrer Schwester nacheifern möchte, aber im nächsten Augenblick diesen Wunsch durch ein konträres Handeln gleich wieder verwirft. Überhaupt schafft der Film in vielen Wendungen die komplexe, aber innige Beziehung der Schwestern auszudrücken.

‚Stella‘ ist intensiv, spannend wie ein Thriller, hinterlässt Spuren. Die Botschaft scheint klar, ebenso wie es bei dem Film schwer wegzusehen ist und Stella nie wegsieht, so sollte keiner bei Essstörungen wegschauen.

Schweden/Deutschland 2015, 95′

Regie: Sanna Lenken
Stella könnt ihr in den folgenden Kinos sehen:
Metropolis, Bochum
Sweetsixteen, Dortmund
Cinema, Wuppertal

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Blütenlese auf dem Internationalen Frauenfilmfestival 2015

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von Lilli Boheme

Gestern hat endlich das Internationale Frauenfilmfestival 2015 begonnen und ich werde von meinen Eindrücken berichten. Das Programm ist üppig und strotzt nur so vor spannenden Filmen, so dass die Entscheidung schwer fällt. Nun habe ich meine Auswahl getroffen und möchte sie euch nicht vorenthalten..

 

Mittwoch, 15. April

18.00 Uhr Kino im U
Filme von Elisabeth Wilms

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(c) Stadtarchiv Dortmund

„Ruhr lokal – Wer Ruhrgebiet sagt, sagt auch Arbeit“
Vor dem Komfort steht die Arbeit, um sich die Produkte leisten zu können, die einem das Leben erleichtern oder ein bisschen versüßen. Ruhrgebiets-Geschichte ist immer verknüpft mit Geschichten über Arbeit, die das identitätsstiftende Merkmal der Region war und ist.
 Drei historische Programme fragen, unter welchen Bedingungen Frauen im Ruhrgebiet gearbeitet und gewirtschaftet haben. Die Bandbreite reicht vom Industriefilm und Dortmunder Stadtporträt über historische Werbung bis hin zum engagierten Arbeiterinnen-Porträt.“
Quelle: frauenfilmfestival.eu

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Das Frauenfilmfestival antwortet

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von Lilli Boheme

Die Festivalleiterin Silke Räbiger im Interview

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Bild: pflichtlektuere.com

Ursprünglich kommen Sie nicht aus der Filmbranche – von Haus aus sind Sie Lehrerin, sind dann aber nach Dortmund gekommen, um in einem Filmverleih zu arbeiten und von dort sind Sie zum Filmfestival „Femme totale“ gekommen. Was hat Sie daran gereizt?
In Hamburg habe ich Politik, Germanistik und Geschichte studiert, bin dann der Liebe wegen nach Dortmund gekommen. Zur damaligen Zeit gab es zudem keine Lehrerinnenjobs in Hamburg, denn das war die Zeit der Lehrer*innenarbeitslosigkeit. In Dortmund bekam ich die Möglichkeit bei einem kleineren, alternativen Filmverleih zu arbeiten und das hat mir unglaublich viel Spaß und neue Möglichkeiten gebracht. Ich war das erste Mal auf der Berlinale und habe viele Filme besonders Dokumentarfilme geguckt. Das Frauenfilmfestival, das sich ursprünglich in 1985 Gelsenkirchen gegründet hat, ist dann nach Dortmund gekommen. 1987 fand das erste Festival statt. Ich fand es total spannend, da ich in meiner Studienzeit auch zur Frauenbewegung Kontakt hatte. Dort habe ich dann mitgewirkt und bin langsam in die Sache reingewachsen. Dort habe ich bemerkt, dass ich eher der visuelle Typ bin. Als ich angefangen habe zu studieren, gab es diese Film-, Fernseh-, Theaterwissenschaften in der heutigen Form und Selbstverständlichkeit noch nicht, aber ich konnte gut mit dem Medium Film umgehen und das zählte.

Wie ist das IFFF nach Dortmund gekommen? Hat es sich aus dem „femme totale“ gegründet?
Ne, femme totale war die Gründung von Frauen hier aus dem Ruhrgebiet, die der Meinung waren, es müsste einen Überblick über die Arbeit von Frauen in der Filmbranche geben. International hat es einige Vorläufer gegeben, es gibt das schon seit 1979 existierende Frauenfilmfestival in Paris „Créteil“ und es gab ein studentische Frauenfilmfestival, das sich 1984 in Köln gegründet hat, die Feminale. Das war für einige Frauen im Ruhrgebiet der Anlass einen anderen Fokus zu setzen, nicht nur die aktuellsten Filme zeigen, sondern einen Themenschwerpunkt zu wählen, so wie wir das in Dortmund immer noch machen. Das Schlagwort war damals „Kino und Kongress“ – Filme gucken und darüber reden.

Die Fusion mit Köln rührt von der Feminale her?
Die Fusion mit Köln – das ist eine etwas leidvollere Geschichte. 2006 sind die beiden Festivals fusioniert und das lag daran, dass die rot-grüne Landesregierung nicht mehr die Mittel zur Verfügung gestellt hat, um beiden Festivals zu erhalten. Die Verantwortlichen waren der Meinung NRW brauche keine zwei Frauenfilmfestivals. Im Nachhinein würde ich durchaus sagen, es hat auch einen positiven Effekt, aber es ist natürlich auf Kosten von zwei eigenständigen Festivals gegangen. Die Struktur der Festivals ist im Grund beibehalten worden. Wir in Dortmund haben immer wechselnde Themenschwerpunkte und die Feminale hat sich stärker auf den Nachwuchs konzentriert. Aber auch in diesem Jahr gibt es wieder ein Auswahlprogramm in Köln sowie das ganze Schulprogramm. So versuchen wir wirklich in jeder Stadt etwas anzubieten.

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