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Street Harassment und mein Erfolgserlebnis

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von Emmi Toja

Beim Lesen der anderen Beiträge zum Thema „Street Harassment“ habe ich mich gleich an Situationen erinnert, die ich selbst mit Unbekannten auf der Straße, am Bahnhof oder nachts im Club erlebt habe. Frau wird blöd angequatscht, der eigene Körper wird kommentiert, frau erfährt grenzüberschreitende Berührungen und dergleichen mehr. Plötzlich ist alles Selbstbewusstsein weg, der Kopf ist leer, und zurück bleibt ein Gefühl von Hilflosigkeit und Ärger, das einem den Tag oder zumindest die nächste Stunde verdirbt.

Dann ist mir eine Situation eingefallen, die anders war – und die möchte ich gerne mit euch teilen.
Ich kam mit einem Freund von einem Open Air Konzert, es war spät und regnete in Strömen. Die Bushaltestelle war so voll, dass wir uns nicht mehr unters Dach quetschen konnten, also ging ich kurz entschlossen ein paar Meter weiter und wollte mich zu einigen anderen Personen in den Eingang einer Kneipe mit großem Vordach stellen. Da quatschte mich ein offensichtlich angetrunkener Typ mit Bierglas in der Hand von der Seite an: „Ey, Unterstellen kostet einmal Brüste zeigen!“

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Weniger SEIN, mehr HABEN. Die Kunst erfolgreich bei Frauen zu sein.

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Death Proof, 2007
Szene aus dem Film Death Proof, 2007

von Frau Fuchs

Ich treffen meinen guten Freund Roger in einer schummrigen Bochumer Kneipe abends an irgendeinem Werktag. Wir sitzen in der hinteren Ecke des Ladens um ausreichend Ruhe für unser Gespräch zu finden. Ich hatte einige Tage zuvor mit Roger auf dem Weihnachtsmarkt bereits über das Thema diskutiert und war erstaunt von seinem spezialisierten Wissen über diesen Gegenstand: Das Phänomen Pick-Up und die mediale Formung dieses Phänomens anhand des Falls von Julien Blanc, einem sogenannten Pick-Up-Artist, der aufgrund eines Videos, in welchem man ihn frauenverachtend und sexistisch gestikulierend zu sehen bekommt, in vielen Ländern – als politische Reaktion auf seine Handlung – ein Einreiseverbot erteilt bekam.

Roger beschäftigt sich schon lange mit dem Trend Pick-Up, den er selber als „Success with women“ bezeichnet, weil er es angemessener und zeitgemäßer findet. Er hat auch längere Zeit Julien Blancs Beiträge in seinem Twitteraccount verfolgt, dessen Inhalt sich hauptsächlich durch zynische und ironische Statements gegen Frauen auszeichnet.

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Interview mit Nicole Ulrich von der Rosa Strippe e.V.

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2 Senlima Flyer Front

Lilli Boheme: Liebe Nicky, erzähl uns doch direkt mal etwas über das Projekt Senlima. Wie ist es entstanden und welches Ziel verfolgt ihr?

Nicole Ulrich: Eine Mitarbeiterin mit Migrationshintergrund bei der Rosa Strippe e.V. hat das ganze ins Rollen gebracht und ihre Idee fand großen Anklang weil wir immer darum bemüht sind auf Input von außen zu reagieren, wenn das Projekt den Werten der Rosa Strippe e.V. entspricht. Leider ist die Mitarbeiterin frühzeitig aus dem Projekt ausgestiegen, so dass ich ihren Platz eingenommen habe und um die Weiterentwicklung bemüht bin. „Migration im Hintergrund – Gleichheit im Vordergrund“ ist der Arbeitstitel des Projekts, der die Intention schön widerspiegelt. Da er aber als Gruppenname etwas zu sperrig ist, haben wir uns gemeinsam für Senlima entschieden – ein Begriff aus der Weltsprache Esperanto, der für Unbegrenztheit steht und unser Vorhaben widerspiegelt.

Lilli: Was bietet ihr den Jugendlichen? Was soll die Gruppe leisten?

Nicole: Eingeladen sind alle jungen homosexuelle Menschen mit Migrationshintergrund und Flüchtlinge im Alter von 14-27 Jahre. Senlima soll einen (Schutz-)Raum für Austausch und Vernetzung sein, in dem sich die Jugendlichen kennenlernen und gemeinsam Freizeit verbringen können. Ein Raum, wo sie vielleicht einfach mal sein können. Menschen mit Migrationshintergrund können aufgrund des kulturellen Backgrounds Schwierigkeiten haben ein offenes Ohr in ihrer Familie für ihre Bedürfnisse zu finden, was einen problematisierten Umgang mit der eigenen Sexualität zur Folge haben kann. Wir sind darum bemüht einen Raum zu schaffen, in dem Kultur und sexuelle Orientierung ohne negative Folgen miteinander verknüpft und ausgelebt werden können.
Aufgrund der politischen Lage und der steigenden Flüchtlingszahl in Deutschland haben wir unser Vorhaben erweitert und uns dazu entschieden nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund anzusprechen, sondern auch offen zu sein für Menschen die einen Flüchtlingsstatus haben. In diesem Entschluss hat uns auch ein Vortrag der LAG Lesben, in dem es um sexuelle Orientierung als Fluchtgrund ging, bestätigt.

3 Senlima Flyer Back

Lilli: Wie erreicht ihr die Menschen? Wie schwierig ist es Menschen in Flüchtlingsunterkünften über euer Vorhaben zu informieren?

Nicole: Wir wollen ein Netzwerk mit verschiedenen Flüchtlingsorganisationen, wie dem Flüchtlingsrat NRW und der medizinischen Flüchtlingshilfe, wie drei Kinderheimen in Bochum und Herne schaffen, um die Mitarbeiter*innen in den Institutionen und Flüchtlingsheimen über unsere Anlaufstelle zu informieren. Aber es ist schwierig sowohl Menschen mit Migrationshintergrund, wie Flüchtlinge zu erreichen weil die Angst vor Diskriminierung und Sanktionen groß ist. Wir sind uns zum Beispiel nicht sicher, ob viele geflüchtete Menschen wissen, dass Homosexualität in Deutschland als Fluchtgrund anerkannt wird. Aus Angst vor weiteren Repressionen wird darüber nicht offen gesprochen. Bisher gibt es leider noch keine große Resonanz auf unser Angebot, aber wir arbeiten daran es weiter bekanntzumachen und so einen Schutzraum zu etablieren.

Lilli: Bitte haltet uns weiter auf dem Laufenden!

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Gendertalk – ein Gespräch mit Daniel Schüßler und Dorothea Förtsch vom ANALOGTHEATER Köln

Gendertalk – ein Gespräch mit Daniel Schüßler und Dorothea Förtsch vom ANALOGTHEATER Köln published on Keine Kommentare zu Gendertalk – ein Gespräch mit Daniel Schüßler und Dorothea Förtsch vom ANALOGTHEATER Köln

von Lilli Boheme

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Quelle: ANALOGTHEATER

Lilli Boheme: Lieber Daniel, liebe Dorothea, kürzlich habt ihr euer 10-jähriges Jubiläum gefeiert – wie kam es zu der Gründung des ANALOGTHEATERS?

Daniel Schüßler: Ich habe vor zehn Jahren das Analogtheater gegründet mit dem Bedürfnis einerseits Regie zu führen und andererseits meine eigenen Vorstellungen umzusetzen und selbst gewählte Themen zu behandeln. Das konnte ich an den Theatern, an denen ich bisher angestellt war so nicht verwirklichen. Unsere Gruppe wird durch Förderanträge, die wir für ein jedes Projekt stellen, finanziert – unter anderem bei der Stadt Köln, beim Land NRW und bei verschiedenen Stiftungen. Das bringt jedes Jahr neue Unsicherheit mit sich, da wir uns nie sicher sein können, ob unsere Projekte gefördert werden.

Welche Themen interessieren dich besonders? Zieht sich ein Thema durch deine Arbeit?

Daniel: In den letzten Jahren haben wir uns intensiv dem Thema Utopien|Dystopie gewidmet. Die Frage, warum Utopien scheitern und welche Gründe es dafür gibt, hat uns besonders interessiert. In den letzten Produktionen haben wir uns mit der Vergangenheit auseinandergesetzt. Wir haben die 68er untersucht, die Befreiungsbewegungen, aber auch den Nationalsozialismus. Dafür haben wir eine dreijährige Förderung erhalten. Jetzt wollen wir die Zeit, in dem wir leben erkunden, nach vorne schauen und über gesellschaftliche Zustände sinnieren. Dafür haben wir einen neuen Antrag gestellt, in dem es die nächsten drei Jahre unter dem Oberthema „The Future is Now – Was beschäftigt den Menschen im 21. Jahrhundert“ um Grenzen und (individuelle) Grenzerfahrungen geht. Das Eröffnungsstück der Reihe war „Gendertrouble in GerMANy – Eine Post-Gender-Performance“ und handelt von der Grenze zwischen den Geschlechtern. Aktuell ist es auch wieder in der studiobühneköln zu sehen. Der nächste Teil der Reihe „Unter Tieren -Eine interspezifische Versuchsanordnung“ wird im Sommer uraufgeführt und widmet sich der Grenze zwischen Mensch und Tier. Wo verlaufen die Grenzen? Wie beständig sind sie und was denkt die Gesellschaft darüber? – diese und weiterführende Fragen werden sich durch unsere Vorbereitungen ziehen. Unsere Stücke entstehen aus einem multiperspektivischen Ansatz, in den unterschiedliche Meinungen einfließen, was automatisch zu unterschiedlichen Deutungen führt und zu verschiedenen Assoziationen anregt.

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