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LOONCUP – Ein kritischer Kommentar

LOONCUP – Ein kritischer Kommentar published on 1 Kommentar zu LOONCUP – Ein kritischer Kommentar

von ThM

Vorab das Werbevideo der Kickstarter-Kampagne zur Produktion des LOONCUP.

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Looncup, Querschnitt mit Sicht auf die eingebaute Technik

Die Frau*, die sich aus dem Bett schält, ist jung, weiß und entspricht den normativen Schönheitsidealen unserer Zeit. Das kennt frau* soweit bereits, worin es jedoch scheinbar etwas Nachhilfe bedarf, ist der allmonatliche Zyklus und was könnte hierbei besser helfen als eine ausgeklügelte Kickstarter-Kampagne zur Revolutionierung der Menstruation?

Der sogenannte LOONCUP, „theworld’sfirst SMART mentrualcup“, wirbt momentan auf der bekannten fundraising-Website um Unterstützer*innen, die helfen sollen, eine Umsetzung des Projekts zu finanzieren. Die Technologie-Version der herkömmlichen Menstruationstasse soll dank Sensoren, Batterie und Antenne mit dem Smartphone vernetzt werden, um so die Periode zu optimieren und Frauen* in aller Welt helfen ihre Freiheit zurückzugewinnen – soweit zumindest das enthusiastische Werbeversprechen der Erfinder*innen. Die Sensoren sollen nicht nur in der Lage sein den Füllstand der Tasse zu messen und diesen direkt aufs Handy zu senden, auch eine Konsistenz- und Farbanalyse soll möglich sein, wodurch über Monate ein Menstruations-Muster gezeichnet werden und vor gesundheitlichen Veränderungen gewarnt werden soll.

Es könnte fast der Eindruck entstehen, dass diese Neuheit wirklich nützlich ist, hat das Smartphone uns doch schon in so vielen Lebensbereichen geholfen unser Dasein bequemer und effizienter zu gestalten.

Wieso ist da eigentlich nicht früher jemand drauf gekommen?Continue reading LOONCUP – Ein kritischer Kommentar

Kolumnenverkürzungen und Klischeedarstellung

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von R.S.

Jan Fleischhauer, seit 1989 Redakteur beim Spiegel und Verfasser von geistigen Ergüssen wie „Die Feminisierung des Autos“ zeigt in seiner Kolumne aktuell, wie sehr man sich durch Engstirnigkeit selber enttarnt:

In “ Zuwanderung: Wie naiv wollen wir sein?“ legt er, neben anderen Punkten, die Auswirkungen der Zuwanderung von Geflüchteten hinsichtlich des Feminismus dar. So verspreche die Maskulinisierung der Gesellschaft durch vornehmlich männliche Geflüchtete für die „#Aufschrei-Welt, in der schon ein zu offensiver Blick auf Po oder Busen einen sexuellen Übergriff markiert“, keine guten Aussichten.

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Was hier klar gemacht werden soll ist: Wer sich für Geflüchtete einsetzt, ist selber Schuld und werde sich noch wundern. Eine differenzierte Sicht auf Religionsangehörigkeit der ankommenden Geflüchteten sowie eine professionelle Auseinandersetzung mit dem Thema Frauen(bild) im Islam (und seiner verschiedenen Ausrichtungen) ist hier Fehlanzeige. Auch für die Darlegung, warum meist Männer diese gefährlich Reise auf sich nehmen, sieht der Autor keinen Grund.
Weiter enttarnt er durch seine Aussage, dass bereits ein Problem existiert. Und das ist das einer durch sexistische, männliche Sichtweise geprägten Öffentlichkeit, in der die #Aufschrei-Bewegung als lächerliches Phänomen dargestellt wird. Eine Öffentlichkeit, geprägt von Autoren wie Jan Fleischhauer, die sich nicht zu schade sind, mit einer so schlechten Argumentation Zweifel an Courage und Einsatz für Geflüchtete zu säen.

Was bleibt ist ein schlechter Kolumnenartikel voller Verkürzung und Klischeedarstellung, damit die kleine Welt von Fleischhauer funktioniert.

 

Medizinische -osenScheiße

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 von Chiara Fabri

Schreenshot_Blog

Eine junge Frau mit Kinderwunsch zusammen mit ihrem Typen leidet an Endometriose. Nach langem Leiden und Versuchen mit der Endometriose zu leben, fiel die Entscheidung, ohne Endometriose zu leben. Durch eine chemische Kastration versetzt sie ihren Körper in die Wechseljahre. All das und alles drum herum, ihr Leben, teilt sie mit. In Wort und Bild.

Kommen wir zur Blogempfehlung frucht-los.blogspot.com 

Ich lese den Blog, weil es Sinn macht. Weil dieser Blog Sinn macht.Continue reading Medizinische -osenScheiße

Jobben auf der Baustelle: Der Nebenjob in einer „Männer*welt“

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von Lomé

Einleitung

Schon als Kind, das auf einem alten Bauernhof mit Tieren, Treckerfahren und Baustellen aufwuchs, mochte ich es, mit meinen Händen etwas zu erschaffen. Ich mochte dreckige Hände, Lärm und das Gefühl, etwas geschafft zu haben. Dadurch, dass ich drei kleine Schwestern, aber keinen Bruder habe, gab es bei uns was Haushalts- und Hofarbeit anging, glücklicherweise keine geschlechtlichen Aufgabenverteilungen. Holz hacken, Feuer machen und Ställe misten gehörten genauso zum Repertoire einer jeden wie Kochen, Putzen und Wäsche aufhängen.

Später kam dann das Interesse an Architektur und anderen Bereichen, die mit „Bau“ und Baustellen zu tun hatten, hinzu. In der neunten Klasse machte ich im Rahmen des „Girls-Day‘s“ ein Ein-Tages-Praktikum in einem Ingenieurbüro. Ich war total aufgeregt, weil ich Angst hatte, als Mädchen möglicherweise fehl am Platze zu sein. Die Pubertät, die Erfahrungen auf der weiterführenden Schule durch LehrerInnen und MitschülerInnen und die Medien hatten mittlerweile dafür gesorgt, dass ich erkannt und erfahren habe, dass es nicht von allen als selbstverständlich und „richtig“ empfunden wurde, wenn Mädchen genau die gleichen Sachen machen wollten wie Jungs. Wir hatten hübsch auszusehen und ja die Klappe zu halten! In der fünften Klasse sollte mich mein Mathelehrer lehren, dass es sich nicht lohnt, Fragen von weiblichen Schülern zu beantworten, da diese eh „zu dumm“ (O-Ton) seien. Diese Aussage war nur eine von vielen seinerseits und generell.

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Leider ließ ich es damals zu, dass mich derartige Einstellungen stark prägten und merke bis heute, dass ich mir manchmal gewisse Dinge nicht zutraue, nur weil ich ein weibliches Geschlechtsorgan habe. Allerdings bemerke ich diese Mechanismen heutzutage und versuche gezielt, sie zu ändern. Beispielsweise hat der besagte Mathelehrer dazu beigetragen, dass ich in der Uni sitze und mich nicht traue mich zu melden, sobald ein autoritär/dominant wirkender Dozent die Veranstaltung führt, aus lauter Angst ich könnte aufgrund meines Geschlechts für mögliches Unwissen „bestraft“ werden. Ich übe!

Diese lange Einleitung war meines Erachtens nötig um einerseits mein Interesse für Handwerk und andererseits meine Angst vor Reduzierung auf meine Weiblichkeit zu erklären.

Mein Nebenjob als Bauhelferin

Mittlerweile jobbe ich regelmäßig für und mit einem guten Freund, der selbstständiger Handwerker ist, auf unterschiedlichsten Baustellen. Wir arbeiten sowohl in kleinen Wohnungen, großen Rohbauten als auch gewerblich genutzten Gebäuden. Manchmal sind wir nur zu zweit und manchmal sind die Baustellen von ganzen Handwerkerkolonnen gefüllt. Inzwischen kann ich professionell streichen, tapezieren, spachteln und einige andere Tätigkeiten, auf die ich stolz bin und durch deren Beherrschung ich mich freier und unabhängiger fühle. Außerdem verschafft es eine ungeheure Befriedigung, wenn mensch am Ende des Tages das Geschaffene vor Augen hat und gegebenenfalls sogar anfassen kann.

Ich empfinde meinen Nebenjob als Bauhelferin als guten Ausgleich – sowohl psychisch als auch physisch – zu meinem studentischen Schreibtischtäterinnendasein.

Ich kenne viele Frauen*, die ebenfalls Spaß daran hätten, handwerklich zu arbeiten. Leider bin ich nicht die Einzige, die Angst davor hat, aus reinen physiologischen Gründen, handwerkliche Arbeiten nicht leisten zu können. Und es gibt die Betriebe, die Bewerbungen von Frauen* kategorisch ablehnen und dies mit schlechten Arbeitsbedingungen rechtfertigen.

Unter schlechte Arbeitsbedingungen fällt zum Beispiel die allgemeine harte körperliche Arbeit. Allerdings wage ich es zu behaupten, dass Frauen*, die sich für eine Ausbildung oder eine Job im Handwerk bewerben, sich nur dann bewerben, wenn sie es sich selbst körperlich zutrauen.

Zum Einen hat der Verschleiß des Körpers wenig bis nichts mit dem Geschlecht zu tun. Ich kenne mittlerweile viele männliche Handwerker, die bereits nach ein paar Berufsjahren lang anhaltende Verletzungen zu beklagen haben. Die Ausrede, dass Frauen* generell körperlich weniger fürs Handwerk geeignet sind, gilt also schonmal nicht.

Zum Anderen gibt es ja auch die Möglichkeit Arbeiten nach Belastung aufzuteilen. Mein Chef und ich teilen die Aufgaben meist auf, je nach Lust, Können und körperlichen Möglichkeiten.

Desweiteren wird als Grund für die kategorische Ablehnung von Frauen* in handwerklichen Berufen oft angeführt, dass die Sanitäranlagen für „spezifisch weibliche“ Bedürfnisse unzureichend bis gar nicht vorhanden sind. Ich habe auch schon auf einigen Baustellen gearbeitet, auf denen es keine funktionierenden Toiletten hab. Und ja, dass war manchmal unbequem, vor allem wenn ich meine Periode hatte. Aber auch Männer* haben Bedürfnisse, für die sie funktionierende Toiletten und Sanitäranlagen brauchen!

Deswegen sollte die Handwerkskammer sich meiner Meinung nach generell dafür stark machen, dass unter ordentliche Arbeitsbedingungen auch Sanitäranlagen fallen. Zur Not müssen die Auftraggeber Dixie-Klos bereitstellen.

Abgesehen von solchen Dingen, die sich in naher Zukunft hoffentlich verbessern werden, kann ich sagen, dass das „Frausein“ auf Baustellen sich mit (durch die Bank weg) männlichen Kollegen besser anfühlt als gedacht. Zwar schauen viele erst überrascht, wenn ich auftauche und es gab mal Sprüche wie „Oh, eine Frau auf der Baustelle!“, aber nachdem die erste Überraschung abgeklungen ist, werden keinerlei geschlechtsspezifische Unterschiede mehr gemacht. Im Gegenteil begrüßen es viele Handwerker, dass Emanzipation und Gleichberechtigung nun auch im Handwerk ankommen.   Ich denke, dass es wie meistens die Arbeitsbedingungen sind, die die Arbeit schwer machen! Und das sollte sich ändern. Dafür braucht es aber wahrscheinlich noch einige Frauen*, die anfangen im Handwerk zu arbeiten und dann ihre Stimmen erheben können. Dadurch, dass ich mittlerweile viele Handwerker getroffen habe, die das ebenfalls so sehen und ja auch von verbesserten Arbeitsbedingungen profitieren würden, bin ich voll optimistischer Erwartungen.

Falls dieser Text nun von Personen gelesen werden sollte, die dieselben Bedenken aufgrund sexistischer und weiterer negativen Erfahrungen haben sollten, kann ich euch sagen:

Traut euch!!! Es lohnt sich!

Smash the Patriarchy!

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Weetzie Bat

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von Bücherhexe

Weetzie hasst die High School, denn niemand dort versteht, wie wundervoll es ist, in Hollywood zu leben! Nur Dirk, der attraktivste Junge der Schule teilt ihre Begeisterung für filmgeschichtsträchtige Orte, Plastikpalmen und Jayne Mansfield… Und so ziehen sie durch die Clubs des L.A. der frühen 80er Jahre, surfen oder übernachten am Strand. Dann erben sie das Häuschen von Weetzies Großmutter, beide verlieben sich in den jeweiligen Mann ihrer Träume, und alles scheint perfekt. Doch Weetzies Freund, der auf den schönen Namen „My Secret Agent Lover Man“ hört und Filme dreht, in denen Weetzie und ihre FreundInnen mitspielen, möchte im Gegensatz zu ihr keine Kinder– die Welt ist in seinen Augen einfach ein zu düsterer Ort dafür. Und Dirk und sein FreundDuck haben Angst vor AIDS. Alle versuchen ihr bestes, um Lösungen zu finden, gehen dabei zum Teil sehr unkonventionelle Wege, doch wenn der Zusammenhalt der Freundschafts-Familie auch zuweilen gefährdet ist, gibt es doch etwas zwischen ihnen, das größer ist als alle Probleme. Das besondere und faszinierende an Francesca Lia Blocks Weetzie-Bat-Büchern (es gibt insgesamt sieben) ist die Zusammenführung von Sub- und Popkulturen zu einer lebendig glitzernden Collage, die Trash, Old-Hollywood-Glamour, Mythen, Kitsch und Magie vereint. Weetzie hat einen eigentümlichen Blick für die Schönheit und Tiefe einer Stadt, über die man auch sagt, sie habe die Persönlichkeit einen Pappbechers. Dazu kommen die magisch-übersinnlichen Elemente, die sich so mühelos in die Handlung einweben wie Glitzerfäden in einen Stoff, so dass man sich nach wenigen Seiten über nichts mehr wundert, seien es Lampengeister oder Hexenkinder mit lila Augen. Und so bekommt man beim Lesen eine große Sehnsucht, in L.A. vegetarische Lasagne zu essen… und mehr von Weetzie zu lesen! LU

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Francesca Lia Block: Weetzie Bat Harper Teen € 6,97 ISBN 9780060736255

 

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