„Nicht nur Mütter waren schwanger“ – ein Buchtitel, bei dem die ein oder andere Person vielleicht zunächst einmal aufhorcht und den Satz im Kopf rätselnd wiederholt. Denn, so könnte sich vielleicht der naive Gedanke aufdrängen, wer, außer Müttern, könnte bzw. kann denn sonst noch schwanger sein bzw. gewesen sein?
In der Bahn auf dem Weg zur Arbeit oder Uni, beim Joggen oder einfach Zuhause bei einer Tasse Tee – für viele Menschen ist der Podcast zum alltäglichen Wegbegleiter geworden. Dabei wirkt die Podcast-Szene auf den ersten Blick oft männerdominiert. Auf den zweiten Blick lässt sich aber eine bunte Bandbreite an Podcasts entdecken, in denen Frauen, die in ihren Podcast auf lustige, erklärende und spannende Weise ihre Sicht auf die Welt darlegen.
Autorin und Fotografin: Stella Venohr
Fünf feministische Podcasts:
Lila Podcast
Einige kennen ihn bestimmt schon – den Lila Podcast. Dieser hat sich bereits fest unter den deutschsprachigen Podcasts zum Thema Feminismus etabliert. Im Jahr 2013 wurde die erste Sendung veröffentlicht und wurde ein Erfolg. Inzwischen beleuchten Kathrin Rönicke, Barbara Streidl und Susanne Klingner einmal die Woche diverse Themen aus einem feministischen Blickwinkel. Dabei gibt es spezifische Themensendungen zu Bereichen „Frauen am Theater“ aufs Ohr oder bunte Sendungen mit allerlei Eindrücken zu aktuellen politischen Ereignissen. Oft haben die Podcaster*innen auch Gäste in ihren Sendungen, die meistens rund 45 Minuten lang sind. Continue reading Feminismus aufs Ohr
In der Schule scheinen manchmal kleine Veränderungen auszureichen, um von den Coolen zu den Außenseiter*innen zu geraten. Die Kanadierinnen Fanny Britt und Isabelle Arsenault erzählen eine solche Geschichte in ihrer Graphic Novel „Jane, der Fuchs und ich“ mit Hélène als Hauptfigur, die von ihren ehemaligen Freundinnen gemobbt wird. Den Grund sieht sie in ihrem vermeintlichen Übergewicht, aber es scheint eher ihre verträumte Introvertiertheit, die sie von ihren pubertierenden Mitschülerinnen unterscheidet. In ihrer Einsamkeit fühlt sie sich mit der ebenfalls gebeutelten Romanfigur Jane Eyre verbunden – geistiges Werk der Brontë-Schwester Charlotte. Geht es um Jane wechselt der Stil von farbloser Erzählung zur zierlichen Schreibschrift und historisierender Illustration. Gegenüber der schicksalhaften Wendungen des Romans wirkt die Geschichte von Hélène gewöhnlich und wenig erschütternd (gemobbte Außenseiterin, alleinerziehende Mutter, zwei kleinere Geschwister, die eine Einheit bilden, einfache Verhältnisse, möglicherweise Übergewicht) und trotzdem schaffen es die Zeichnungen von Isabelle Arsenault, dass der*die Leser*in die ganze Schwermut der Hauptfigur zu fassen bekommt.
„Bist du eine Feministin? Findest du, dass alle Menschen – egal welchen Geschlechts – gleich sind? ‚Na klar, logisch!‘ Juhu! Du bist eine Feministin.“
In ihrem feministischen Mach-Mit-Buch lädt die britische Illustratorin und Comic-Zeichnerin Gemma Correll unter dem Motto „Malt mit! Lacht mit! Macht mit!“ dazu ein, feministische T-Shirts zu designen, einen eigenen feministischen Buchclub zu gründen oder kämpferische Buttons zu entwerfen. Correll ist vielleicht einigen von uns auch durch die populären Illustrationen ihrer zwei Möpse Mr. Pickles und Bella bekannt, die sie unter anderem auf Instagram oder Facebook mit einer großen Followerschaft teilt.
Kürzlich haben wir euch Gute-Nacht-Geschichten über interessante Frauenbiographien vorgestellt, letzte Woche dann eine Sammlung weitgehend vergessener Schwarzer Menschen in Europa. Weiter geht es nun mit einer Graphic Novel beeindruckender Frauen, die sich zu unterschiedlichen Zeiten behauptet haben. Der ein oder andere Name kommt mir recht bekannt vor oder erinnert mich daran, welches Buch noch unbedingt gelesen werden wollte (Brontë-Schwestern).
Aber wer sind bitte Agnodike, Wu Zetian und Lozen?
„Na, die Schwester von soundso oder die Frau von eben demjenigen der!“, heißt es meistens.