Skip to content

Willkommen im Kreis der Shitstormrisikogruppe

Willkommen im Kreis der Shitstormrisikogruppe published on Keine Kommentare zu Willkommen im Kreis der Shitstormrisikogruppe

von Lilli Boheme

Ronja von Rönne wurde für den Ingeborg Bachmann Preis nominiert und wir waren verwundert. Na gut, weiter im Programm.

Einige Menschen mit viel Zeit und schlechten Charakterzügen konnten sich damit weniger abfinden und über Rönne prasselte ein Shitstorm nieder. Keine*r von uns, die wir im Netz aktiv sind, will Opfer eines solchen Hasses sein, der in vom blogFAZ-Autor Rainer Meyer (alias Don Alphonso) so interpretierten Morddrohung mündet und dazu führt, die eigene Arbeit offline zu legen.

Auch ich bin kein Fan von Rönne und ihrer Kolumne. Sie ist polemisch. Sie will ihren Leser*innen weiß machen Sexismus gibt es nicht – weil sie ihn nie erfahren hat. Vielleicht hat der Sexismus sich auch so in ihren Alltag eingeschlichen, so dass sie ihn für ‚normal‘ hält. Vielleicht zwickt es manchmal bei der ein oder anderen Aussage des Kollegen, aber bloß nicht so bitchy sein und sich beschweren. Ihre Artikel sind ein Sammelsurium von Aussagen à la man wird ja nochmal sagen dürfen, dass… und ich bin keine Feministin weil… Dies ist also definitiv kein Grund für einen Shitstorm, sondern sollte Impuls für qualitativ wertvolle Blogeinträge zur Frage, warum mensch Kritik an ihrer Arbeit und an der Nominierung hegt, sein.

Mein Beitrag heute soll keine primäre Kritik an Rönne sein, sondern an der Reaktion des blogFAZ-Autors auf diesen Shitstorm. Wie Rönne ist auch Don Alphonso für seine Polemik bekannt, doch beide scheinen mit ihren Ansichten in großen Teilen der Gesellschaft auf Zustimmung zu stoßen, in denen „der Feminismus“ als Ideologie verstanden wird. Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten und wir bieten sämtlichen Mitblogger*innen (inklusive Rönne und Meyer) Dialog und Information an.

Im Artikel bedient sich der Autor der gleichen Vorgehensweise, die er gleichsam kritisiert – nämlich eine Person im Internet an den Pranger zu stellen. Anna-Mareike Krause äußerte sich in einem Tweet zur Nominierung, was im FAZ-Artikel als Teil des „anhebenden Feministinnen-Shitstorms“ bezeichnet wird.

Und ja, ich habe über den Tweet von Anna-Mareike Krause geschmunzelt, vielleicht weil ich auch eine ‚besagte Netzfeministin‘ bin; er ist überspitzt, aber bissig und das der Ring nationaler Frauen ihre Sympathien gegenüber Rönnes Blogeintrag geäußert haben, ist nicht wegzureden. Denn schließlich muss auch erst mal ein Blogartikel geschrieben werden, mit dem sich derart rechte Frauen identifizieren können – so leicht ist das nun auch wieder nicht, wenn mensch bedenkt, gegen was sich deren Hass alles richtet. Auf uns sind sie jedenfalls noch nicht aufmerksam geworden und wir schreiben auch viiiiel über die Belange von uns, Frauen. Vielleicht sind wir zu wenig anti, vielleicht ein bisschen zu wenig ‚Die Welt‘-Leser*innen. Das ist kein Schrei nach (rechter) Aufmerksamkeit.

Der Autor zieht zu schnell den Bogen von Krause, der ARD Social Media Koordinatorin und ‚besagten Netzfeministin‘ zum ‚linken Spektrum‘ und der vermeintlichen Morddrohung. Böse Feministinnen (ohne Sternchen) => gefährliche Antifa. Ein Blickwinkel, der auch nur aus weiter Ferne und grober Pauschalisierung entstehen kann. Auch hier fehlt also die Nahsicht und Professionalität, die der Autor an Krauses frechem Tweet vermisst. Dies ist kein weiterer Schuss oder Sturm, sondern ein Appell zu genauerem Hinsehen, von wo auch immer mensch schaut.

Und Ronja, du scheinst nicht viel von uns zu halten ‚den Netzfeministinnen‘, aber das Problem von Shitstorms beschäftigt uns ebenfalls stark. Vielleicht hast du dich ein bisschen eingelesen… vielleicht nicht ganz genau, denn sonst würdest du nicht solche pauschalisierende Aussagen treffen und die unterschiedlichen feministischen Strömungen bemerkt haben, die bei dir unter den Tisch fallen (wir möchten genauso wenig, mit FEMEN verglichen werden, wie du mit rechtsextremen Strömungen), vielleicht ist für so eine Art von Journalismus bei ‚Die Welt‘ auch einfach kein Platz. Auf jeden Fall sind Menschen, die sich für feministische Inhalte stark machen kontinuierlich Zielscheibe von Shitstorms – wenn du also mal jemanden zum Reden brauchst, wir haben ein offenes Ohr.

url
Bild: pinterest.com

Facebookby feather

Und mein Blick streift nur den dreckigen Gehweg…

Und mein Blick streift nur den dreckigen Gehweg… published on Keine Kommentare zu Und mein Blick streift nur den dreckigen Gehweg…

von Anonym

11168995_1137063509642113_1010858629_n
Bild: Anonym

Fast jeden Tag muss ich an dieser Bude (Kiosk) vorbei. Meistens nicht bloß einmal, denn der Hund will ausgeführt werden. Wenn wir es also nicht in den Wald schaffen, gehen wir in den kleinen Park in dem Ratte, Taube und Karnickel (soweit ich weiß) friedlich zusammenleben. Manchmal habe ich ein Auto oder ich werde gefahren – dann bleibt mir der Moment erspart, aber in den meisten Fällen „geht kein Weg daran vorbei“.

Auf der rechten Seite befindet sich die Bude, etwas schäbig.

Ich bevorzuge eher den kleinen Laden mit dem Tante Emma-Flair, der von zwei Schwestern samt Ehemann betrieben wird. Manchmal erzählen sie mir von ihrer Katze oder einfach nur Gossip von Menschen, die ich eh nicht kenne. Das hält mich aber nicht davon ab, genüsslich zu zuhören.

Auf der linken Straßenseite befindet sich eine Trinkerhalle – ein Konzept, das ich unterstütze. Bei schönem Wetter möchte man(n) aber nicht in einem stickigen Raum sitzen – kann ich verstehen. Die meisten tummeln sich an der Straßenecke rauf zur Bude. Die meisten sind unauffällige Zeitgenossen – fast lethargisch. Sie sind eingenommen von ihrem halbleeren Hansa und dem Wortschwall des etwas munteren Kollegen. Doch einen gibt es immer, der ist ‚gut drauf‘. Ja, der ist ‚witzig‘.

11100802_1137063382975459_60522485_n
Bild: Anonym

„Na du?“ – „Schönen Tag auch die Dame – haha“ – „Ohhhh, was’n süßes Hundi“ – „Hübsch ist die, was?“ [stößt einen Kollegen an]

Scheiße, lass mich in Ruhe.

Continue reading Und mein Blick streift nur den dreckigen Gehweg…

„Antifeminismus – wie intervenieren“ – ein persönlicher Rückblick auf eine grandiose Veranstaltung

„Antifeminismus – wie intervenieren“ – ein persönlicher Rückblick auf eine grandiose Veranstaltung published on Keine Kommentare zu „Antifeminismus – wie intervenieren“ – ein persönlicher Rückblick auf eine grandiose Veranstaltung

von Mille Fleur

img.php
Bild: Lilli Boheme

Mensch plant. Über Monate. Mit dem Datum in weiter Ferne. Und plötzlich ist er da: der Tag der Veranstaltung und all die Gedanken, Pläne und Unterhaltungen vergegenständlichen sich. Das Programm steht. Die geladenen Redner*innen sind bereits in Bochum angekommen und ich selbst gehe noch einmal mit Lilli Boheme unseren Einstiegsvortrag durch. Noch schnell ein paar Bilder in die richtige Reihenfolge gebracht und ab ins Auto. Am Bahnhof Langendreer angekommen, treffen wir auch schon all die wunderbaren Frauen, die mit uns diese Veranstaltung auf die Bühne bringen. Anne Wizorek, Stefanie Lohaus und Lisa Mense sitzen zusammen und sprechen fleißig über aktuelle Diskussionen in der weiten Welt der Feminismen. Sofort ist das Eis gebrochen. Wir haben die gleichen Anliegen und wollen alle über das Thema Antifeminismus sprechen und uns austauschen. Motivation und Neugier liegen in der Luft. Wir sind gespannt wie viele Leute da sein werden. Sich trotz Streik auf den Weg machen, um Strategien im Umgang mit antifeministischen Bewegungen zu diskutieren.

Kristin, unsere Verbündete beim Bahnhof, nimmt mich mit. Die Technik muss noch einmal geprüft werden. Und da ist sie, die große Bühne, das Podium, die unfassbar vielen Stuhlreihen und mir wird bewusst: heute ist der Tag. Ein lang gehegter Wunsch geht in Erfüllung: Ich werde mit vielen anderen Menschen über das leidige Thema Antifeminismus reden. Ganz offen. Ganz schön groß. Nicht wie sonst im Privaten, mit meinen Mitstreiter*innen von FemPott im Chat oder beim gemeinsamen Redaktionstreffen. Ich werde auf der Bühne stehen und mich mit Klarnamen zu erkennen geben. Ich werde mich klar gegen antifeministische Handlungen positionieren und werde aufrufen, dass wir etwas dagegen unternehmen müssen. Ich verlasse den geschützten Raum des Internets und positioniere mich offen und für alle sichtbar.

Continue reading „Antifeminismus – wie intervenieren“ – ein persönlicher Rückblick auf eine grandiose Veranstaltung

Antifeminismus – wie intervenieren?

Antifeminismus – wie intervenieren? published on Keine Kommentare zu Antifeminismus – wie intervenieren?

von Feminismus im Pott

Antifeminismus
Beschimpfungen und massive Drohungen gegen Feminist*innen sind nicht neu. Doch in den letzten Jahren sind die Angriffe offensiver geworden. Die Gegenbewegungen erscheinen organisierter und auch medial sichtbarer.

Am kommenden Donnerstag (21.05) um 19 Uhr werden die Blogger*innen von Feminismus im Pott im Zusammenarbeit mit dem Bahnhof Langendreer und Lisa Mense gemeinsam mit den Autorinnen Anne Wizorek und Stefanie Lohaus diskutieren, wie wirksame Interventionen online, wie offline aussehen können. Der Eintritt ist frei.

url
Bild: sauermachtlustig-festival.de | Stefanie Lohaus

Die Bloggerin Anne Wizorek initiierte 2013 die Twitter-Aktion #aufschrei und veröffentlichte 2014 ihr erstes Buch „Weil ein #aufschrei nicht reicht“. Stefanie Lohaus ist Mitbegründerin und Herausgeberin des Missy Magazines. Erst kürzlich erschien ihr Buch „Papa kann auch stillen“. Der 2014 als online-Plattform gegründete Blog „Feminismus im Pott“ organisiert diese und andere Veranstaltungen, um Menschen aus dem Ruhrgebiet zu begegnen und Austausch zu fördern.

url
Bild: derstandard.de | Anne Wizorek

Donnerstag | 21.05 | 19 Uhr | Bahnhof Langendreer

 

Wie ihr trotz des Streiks zu uns kommt…

Wie ihr sicherlich schon mitbekommen hat, bestreikt die GDL seit heute wieder den Personenverkehr. Wir haben uns einmal erkundigt wie ihr dennoch problemlos zu unserer Veranstaltung kommen könnt:

Die S1 Richtung Bochum-Langendreer fährt einmal stündlich. Darüber hinaus kommt ihr problemlos mit RE1 und RE6 nach Bochum und könnt von dort immer um :44 in die S1 hüpfen (http://www.bahn.de/p/view/home/info/streik_gdl_150519.shtml).

Außerdem gibt es die Möglichkeit mit den Bussen der Bogestra zum Bahnhof Langendreer zu kommen: 378 , 379, 345, NachtExpress Linie 3.

Auf der Seite des Bahnhofs (siehe Link) gibt es außerdem noch Informationen für die Anfahrt mit dem Auto. Vielleicht könnt ihr euch ja in Fahrgemeinschaften organisieren. Wir schlagen vor, dass ihr entweder BIETE Mitfahrgelegenheit oder SUCHE Mitfahrgelegenheit in die Veranstaltung postet. Vielleicht habt ihr ja Glück und trefft noch nette neue Leute dabei 🙂

Wir freuen uns auf euch!

Bis morgen, eurer Feminismus-im-Pottler*innen

url
Bild: kappit.com

Facebookby feather

Solwodi NRW e.V. – Ein Interview mit der Sozialpädagogin Frau Masselink

Solwodi NRW e.V. – Ein Interview mit der Sozialpädagogin Frau Masselink published on Keine Kommentare zu Solwodi NRW e.V. – Ein Interview mit der Sozialpädagogin Frau Masselink

von A.Bendroth

url
Bild: Solwodi e.V.

A.Bendroth: Frau Masselink seit wann gibt es Solwodi in Duisburg und was ist ihr Arbeitsauftrag?                                                                                                                          Frau Masselik: Unsere Einrichtung gibt es seit 1997 und wurde von Schwester Leonie Beving gegründet.Wir sind eine Beratungsstelle für Migrant*innen, Flüchtlinge, Frauen, die von Menschenhandel und Zwangsprostitution betroffen sind und Hilfe suchen. Dazu kommen auch noch Minderjährige, die von sexueller Gewalt betroffen sind.

Was wird betroffenen Frauen in Ihrer Einrichtung bereitgestellt?     

Zunächst einmal haben wir sieben sogenannte Schutzwohnungen für unsere Klient*innen. Es sind Einzelzimmer, die jeweils mit einem Bett, Schreibtisch und Schrank ausgestattet sind. Zwei Frauen teilen sich jeweils ein Badezimmer und es gibt eine Gemeinschaftsküche.
Es gibt eine gemeinsame Freizeitgestaltung, das heißt wir organisieren einmal in der Woche einen Kochabend, Ausflüge ins Kino oder Schwimmbad.
In unserem Haus haben wir gewisse Regeln, die von den Frauen beachtet werden müssen. Zum Beispiel müssen sie bei längerer Abwesenheit, also wenn sie auswärts übernachten, angeben, wen sie besuchen und an welchem Ort sie Freunde treffen.

Was zeichnet Ihre Arbeit aus?
Die Nähe zu den untergebrachten Zeug*innen ist zum einen praktisch, da wir sofort bei Fragen leicht erreichbar sind; zum anderen bedingt derartige Nähe auch eine gewisse Abgrenzung. Die täglichen Themen und Aufgaben, die mir die Zeug*innen stellen, sind kaum planbar und meine Arbeit ist dadurch flexibel. Diese Spannweite macht meine Arbeit sehr spannend. Zu unseren wichtigsten Aufgaben zählt es die Klient*innen zu stabilisieren.

Continue reading Solwodi NRW e.V. – Ein Interview mit der Sozialpädagogin Frau Masselink

Primary Sidebar

Schrift anpassen
Hohe Kontraste