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Kritische Stimmen aus dem Ruhrgebiet
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Peperoncini – hinter diesem klingenden Namen, der manchmal fälschlicherweise mit einem Pizzalieferservice in Verbindung gebracht wird, stecken Katha, Léo und Clara. Die drei Leipziger Studentinnen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Finanzierungsmöglichkeiten für Klagen gegen Abschiebungsandrohungen auf die Beine zu stellen. Die Initiative, die mit einem Bürg*innensystem Anwält*innen- und Klagekosten finanziert, ist seit 2015 ordentlich gewachsen und hat sich weiterentwickelt.
Im Rahmen der #grrrlsconnect Aktion hatte ich die Möglichkeit, Clara von Peperoncini zu besuchen und sie über das spannende Projekt ein bisschen auszufragen. Nebenbei wurde ich auch noch vegan bekocht und hatte einen lustigen und inspirierenden Abend mit wichtigen Gesprächen und vielen Gedankenanstößen – danke dafür!Continue reading Klein. Rot. Bissig – Ein Interview mit Peperoncini
Von Silvana Schmidt
Es sind vor allem drei Dinge, die mir nach der Lektüre des im März 2017 in deutscher Sprache erschienenen Buches „Boys don’t cry“ von Jack Urwin nicht mehr aus dem Kopf gehen:
Continue reading Buchrezension: Boys don’t cry (Jack Urwin)
von Laura Chlebos
Eine junge Frau, Sonita, klebt Zeitungsausschnitte in eine Art Tagebuch. Bilder, auf denen eine ekstatische Menschenmenge zu sehen ist, wo die eine Person in die andere übergeht, Grenzen sich für den Moment unweigerlich auflösen. Mädchen, die ihr Idol anhimmeln. Das Idol ist sie. Nein, eigentlich ist es Rihanna, aber Sonita hat ihr Gesicht auf den Körper des Popstars geklebt. Wohin sie will, das scheint klar. Für dieses Ziel wird sie mit gesellschaftlichen Konventionen, Geschlechterklischees und mit ihrer Familie brechen.
Sonita ist 18 und vor 7 Jahren aus Afghanistan in den Iran geflüchtet. Undokumentiert lebt sie mit ihrer Schwester und deren Tochter in Wohnungen, in denen sie eigentlich niemand haben will. Ihre Tage verbringt sie in den Räumen einer NGO, die sich für die Rechte der Kinder einsetzt, die kein zu Hause habe und keinen selbstverständlichen Zugang zu Bildung. Dort, so scheint es, ist sie die Stimme der Mädchen. Sonita ist Rapperin.
Continue reading IFFF 2017: Sonita
von Laura Chlebos
Unkontrollierte Eindrücke vom Internationalen Frauenfilmfestival 2017
Das Internationale Frauenfilmfestival 2017 hat in Dortmund begonnen und mich bereits verschlungen. „IN CONTROL… of the situation / Alles unter Kontrolle“, so lautet das diesjährige Motto. Nichts dergleichen fühle ich im Moment. Die geballte Frauenpower, die mir in Form von Film, Vorträgen und Performances entgegenschlägt, reißt mich in einen Strudel. Als dilettierende Journalistin und Filmredakteurin verliere ich hier schnell die Distanz zum gezeigten Gegenstand. Ich erkenne den revolutionären Moment eines Festivals, auf dem ausschließlich Filme von Frauen gezeigt werden – in einer männerdominierten Branche. Mich als Aktivistin interessiert mehr der transportierte Inhalt als die aufbereitete Form und doch lerne ich auch in diesem Bereich dazu und merke, meine Intuition und mein fachfremdes Wissen sind hier nicht fehl am Platz.
Das jährlich stattfindende Festival (abwechselnd in Dortmund und Köln) ist für mich Empowerment in seiner radikalsten Form. In kürzester Zeit lerne ich die Arbeiten verschiedener, mir vielleicht noch unbekannter Filmemacherinnen kennen, bekomme Einblicke in sonst unbeachtete Lebensrealitäten und einen Intensivkurs in Selbstreflexion.
Auch in diesem Jahr eile ich wieder vom Dortmunder U rüber zur Schauburg, wälze im Kartoffel-Lord das Programm oder nehme die U-Bahn Richtung Nordstadt zum sweetSixteen Kino und verpasse doch so viel. Ich fühle mich, wie in einer Blase: höchstkonzentriert, offen für Neues und ständig im Dialog mit Gegenstand und Innenwelt.
Continue reading Das Festival und ich.