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Rezension: Victoria

Rezension: Victoria published on Keine Kommentare zu Rezension: Victoria

von Frau Fuchs

In einer Nacht das Leben

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Bild: http://i.ytimg.com/

Eine junge Frau, ganz allein des Nachts in irgendeinem Klub unterhalb der Erde, tanzend mit sich selber; draußen: lauter Techno, drinnen – im Kopf: Selbstgespräche über Themen, die man nur erahnen kann. Eine junge Frau, alleine in der schwitzenden, tanzenden Menschenmenge, alleine unter sich, weil sie nicht diese Sprache spricht, aber genauso frei ist wie alle. Eine junge Frau nachts allein in Berlin.
Warum allein? Warum Berlin? Was kann man da nachts erleben außer vielleicht Bösartigkeiten?
Alles!
Um genau zu sein: Einmal das ganze Leben und das in nur einer Nacht.
Das ist Berlin.

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Ich stehe gleich auf. Nur noch fünf Minuten.

Ich stehe gleich auf. Nur noch fünf Minuten. published on 4 Kommentare zu Ich stehe gleich auf. Nur noch fünf Minuten.

von Lilli Boheme

Mein Beitrag wurde von dem „offenen Brief an all die Typen, die mein “Nein” nicht respektiert haben“ von myendnote.tumblr.com angeregt.

 

Morgens. Der Wecker klingelt. Es ist sieben Uhr. 15 Minuten bevor die Handwerker, die seit sechs Monaten ihre Zelte vor unserem Haus aufgeschlagen haben, mit ihrem täglichen Lärm beginnen. Der Raum ist schon recht hell, vor dem Licht, den Sonnenstrahlen schützen mich nur weiße Baumwollvorhänge. Ich schaue nach links und sehe die Katze, die nach ihrer aufregenden Nacht auf der Sofalehne zur Ruhe kommt.

 
Los geht’s. Ich greife zum Handy.

 
Morgens. Wenn der Wecker nicht klingelt, die Handwerker nicht da sind, stehe ich trotzdem auf. Meistens. Der Hund muss raus, ihr Geschäft erledigen. Ich rapple mich auf, um 9, um 10, oder um 11.30 Uhr. Vielleicht hat sie sich mir angepasst und döst weiter vor sich hin.

 
Ich kann mich nicht erinnern, wie lange es schon so geht, aber meistens habe ich keine Lust aufzustehen. Ich bin schon neugierig auf den neuen Tag und was er bringen wird, will Dinge erledigen, will nachholen, was in den sieben Stunden Schlaf in der Welt passiert ist. Bevor ich einen Fuß aus dem Bett gesetzt habe, rattert mein Kopf los. Ich nehme mein Handy vom Boden, ziehe das Ladegerät raus und checke meine Mails, Facebook, Twitter, Instagram… wie jeden Morgen.

 
Ein Flüchtlingsheim brennt, eine junge Frau wurde entführt und ermordet, „Ehe für alle? Das bereitet mir persönlich Bauchschmerzen“, sagt unsere Bundeskanzlerin. Nun noch schnell zehn neue oder auch alte Tiervideos gucken, empowernde Sprüche lesen, hübsche Illustrationen anschauen, um die täglichen Horrornachrichten schnell wieder zu verdrängen. Jetzt muss ich schnell unter die Dusche. Aber ich fühle mich bereits erschöpft, ich bleibe noch eine Weile liegen, döse, denke nach.

 
Es ist unglaublich schwer dem normalen Tagesgeschäft nachzugehen, wenn die Welt einen jeden Morgen aufs Neue schockt. Im Netz, wie face-to-face.

 

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Reblog: Ein offener Brief an all die Typen, die mein „Nein“ nicht respektiert haben [Trigger Warnung]

Reblog: Ein offener Brief an all die Typen, die mein „Nein“ nicht respektiert haben [Trigger Warnung] published on 3 Kommentare zu Reblog: Ein offener Brief an all die Typen, die mein „Nein“ nicht respektiert haben [Trigger Warnung]

reblogged von myendnote.tumblr.com

Lilli_Boheme
Bild: Lilli Boheme

Hi! Wenn du das hier liest, fühlst du dich entweder angesprochen, oder bist einfach neugierig, was ich zu erzählen habe.

“Nein”. Ein Wort, das eigentlich nicht schwer zu verstehen ist.
“Nein” = Ich möchte das nicht. Für die, die allerdings scheinbar doch Probleme damit haben, zu interpretieren, was das bedeutet.

Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich viel Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern habe. Aus eben diesem Umstand sind schon einige Situationen entstanden, mit denen ich mit diesem offenen Brief abschließen möchte, ohne mich direkt diesen Typen stellen zu müssen. An dieser Stelle möchte ich auch jeden der sich denkt, dass ich von ihm reden könnte darum bitten, davon abzusehen mich zu kontaktieren und stattdessen einfach nur das eigene Handeln zu überdenken.

Wenn du gerade in meine Gegend gezogen bist, mich in einer Community siehst und anschreibst um zu fragen, ob ich mit dir rumhängen möchte, weil du niemanden kennst, und wenn ich dann ja sage und wir zu dir gehen, heißt das nicht, dass ich möchte, dass du mir plötzlich in den Schritt fasst, als wäre ich ein Objekt. Ebenso wenig bedeutet das, dass ich von dir dazu überredet werden möchte, Sex mit dir zu haben. Ganz besonders nicht, indem du sagst “wenn du das nicht machst, bring ich dich nicht wieder nach Hause” – bei Minusgraden, mitten im Nirgendwo. Und nein, dass ich es dann getan habe heißt auch nicht, dass ich das tatsächlich wollte.

Wenn du mich fragst, ob ich Analverkehr möchte und ich nein sage, dann heißt das nicht “überrede mich” – und auch nicht “mach es einfach trotzdem”.
Wenn ich sage, dass ich nur geschützten Verkehr haben möchte, dann bedeutet das auch genau das. Nichts anderes. Nicht, dass du deine körperliche Überlegenheit ausnutzen sollst, indem du dich mit deinem ganzen Gewicht auf mich legst, dass du so einfach das Kondom entsorgst und weitermachst. Und ich weine auch nicht, “weil das so ein schönes Gefühl ist” – ich weine, weil du meine Grenze nicht respektierst und ich geschockt bin. Ein leckeres Frühstück am nächsten Morgen lässt mich das nicht einfach vergessen.

Genauso wenig möchte ich von dem Gefühl wach werden, deinen Schwanz in mir zu haben. Eine schlafende Person kann nicht “ja” sagen. Eine schlafende Person möchte keinen Sex mit dir haben. Auch dann nicht, wenn der schlafende Körper mit Signalen von Erregung auf deine Berührung reagiert. Eine schlafende Person schläft. Eine Person, die neben dir einschläft, vertraut darauf, dass du sie einfach schlafen lässt, ohne sie zu befummeln, begrapschen, begaffen – oder in sie einzudringen.

Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich nicht mehr nur meinen Freunden von diesen Erlebnissen erzählen möchte.
Ich möchte, dass ihr realisiert, dass ihr Grenzen überschritten habt, und mich teilweise schwerwiegend damit traumatisiert habt.
Ich möchte, dass Mädchen und Frauen (gerne aber auch Männer), die in ähnlichen Situationen waren, wissen, dass sie nicht alleine sind und sich gerne an mich wenden können (neinbedeutetnein@gmail.com). Dass ich ihnen glaube und immer ein offenes Ohr habe. Dass sie wissen, dass sie nicht “selbst Schuld” sind.

Ihr seid es niemandem schuldig, Dinge zu tun, die ihr nicht tun möchtet. Ihr schuldet es niemandem, mit ihm zu schlafen, nur weil er euch irgend einen Gefallen getan hat. Niemandem. Niemals. Es ist nicht eure Schuld, dass ihr psychisch unter Druck gesetzt werdet. Es ist nicht eure Schuld, dass jemand anders eure Grenzen nicht respektiert.
Ihr seid nicht Schuld.

“Nein” heißt “nein”.

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Rezension | Aude le Corff -Bäume reisen nachts

Rezension | Aude le Corff -Bäume reisen nachts published on Keine Kommentare zu Rezension | Aude le Corff -Bäume reisen nachts

von der Bücherhexe

Bäume reisen nachts
Bild: Suhrkamp

 

Zusammen ist man weniger allein – diese Tatsache hat schon Anna Gavalda zauberhaft in Buchform gebracht. Aude le Corffs Debutroman verrät uns eine weitere Erkenntnis: Bäume reisen nachts! Sie erzählt uns eine Geschichte, in der das Mädchen Manon, ihr Vater Pierre, ihre Tante Sophie und der Rentner Anatole zunächst allerdings sehr allein sind und nirgendwohin reisen. Denn Manons Mutter Anais hat die Familie verlassen, niemand weiß, wohin sie gegangen ist. Manons Vater ist entsprechend depressiv, Sophie versucht, die Entscheidung ihrer Schwester zu verstehen und den Zurückgelassen zu helfen, und Anatole vermisst seinen Beruf und leidet unter dem Älterwerden. So sitzt Manon im Garten und spricht mit Katzen und Ameisen, Pierre sitzt über seinen Bierflaschen, Tante Sophie zwischen diversen Stühlen, und Anatole in seinem Sessel. Doch dann geschehen Ereignisse, die den Lauf der Dinge verändern und einiges in Bewegung bringen: Manon und Anatole freunden sich an und fühlen sich zum ersten Mal seit langem verstanden. Und es kommt Post von Anais. Und so begeben sich vier sehr unterschiedliche Menschen auf eine Reise zu Manons Mutter. Aber nicht alle von ihnen sind sicher, dass das eine gute Idee ist… „Bäume reisen nachts“ hat einfach alles was eine schöne und berührende Geschichte braucht und was wir an gewissen französischen Büchern und Filmen lieben: Wärme, Lebensfreude, witzige, temporeiche Dialoge, Melancholie, charmante Unperfektheit, leicht verschrobene Menschen mit Eigenheiten die wir oft sehr gut nachvollziehen können, und einen Blick für die kleinen Dinge – die ja nicht selten die eigentlich großen Dinge sind.

Hier geht’s zum Buchtrailer!

 

Aude le Corff
Bäume reisen nachts
Aus dem Französischen von Claudia Steinitz
Insel Verlag
€ 12,99
9783458360193

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Ich bin keine Feministin, weil…

Ich bin keine Feministin, weil… published on 2 Kommentare zu Ich bin keine Feministin, weil…

ein Gastbeitrag von Lisa*

Bild: Lisa*

Aus relativ aktuellem Anlass, mal wieder, sehe ich mich dazu bewegt, mich ein wenig über eine Liste „aufzuregen“, die ich bei Buzzfeed  gefunden habe und zugleich auch mal eine Lanze für „den“ Feminismus zu brechen.

Warum „den“?! Weil genau das einer der Punkte ist, der mich bei dieser Liste, sagen wir mal, geärgert hat. Da wird DER Feminismus beschrieben, als (ganz klassisch):
– männerfeindlich
– einschränkend für die Selbstbestimmung von Frauen
– Gleichstellungsbremse
– Frauenbild diffamierend
– behaart und ungepflegt
– im Allgemeinen: extremistisch
…etc…

Und mein Lieblingsargument: „Es gibt wichtigere Dinge, um die wir uns kümmern sollten!…“
*Das Irritierendste an der ganzen Geschichte ist allerdings, dass die meisten Zitierten sich auf Punkte beziehen, für die Feminismus einsteht. Sie scheinen sich jedoch fast schon davor zu ekeln, das Wort Feminist*in für sich zu verwenden. Wieso?!*

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