Silvana & Johanna
Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, läuft für den Verlag edition assemblage aktuell eine Crowdfunding-Kampagne. Ihr findet sie hier. Was die edition assemblage eigentlich ist, und warum wir persönlich die Arbeit des Verlags so wichtig und unterstützenswert finden, erklären wir euch in den nächsten Absätzen.
Was ist die edition assemblage?
Die edition assemblage ist ein Kollektiv, das Bücher verlegt von Stimmen, die in der sonstigen Verlagslandschaft wenig Beachtung gefunden hätten. Hierbei wird ein besonderer Wert auf queerfeministische, antirassistische und antikapitalistische Perspektiven gelegt. Ein Kollektiv zu sein bedeutet u.a., möglichst hierarchiearm miteinander zu arbeiten. Also ist keine*r Chef*in, sondern Entscheidungen werden möglichst konsensuell und gemeinschaftlich getroffen, also so, dass alle guten Gewissens zustimmen können. Ein Verlag unterstützt Autor*innen, die ihre Texte als Buch veröffentlichen wollen. Manchmal bedeutet dies, inhaltliche Rückmeldungen zu geben und gemeinsam mit den Autor*innen am Text zu arbeiten. Manchmal auch, die Bücher Korrektur zu lesen. Es bedeutet auch, sich Gedanken um die Vermarktung, die Covergestaltung und den Satz zu machen. Eigentlich immer sind Verlage eine Verbindung zwischen Autor*innen und Leser*innen. So stehen die Menschen der edition assemblage den Autor*innen bei vielen Fragen zur Seite und unterstützen sie bei Events und Lesungen. Das Ziel der edition assemblage ist es, die Autor*innen dabei zu unterstützen ihre Visionen hinsichtlich der geplanten Bücher umzusetzen. Die edition assemblage ist in Münster angesiedelt, dort arbeitet das “Kernkollektiv” im Büro; der Verlag besteht aber außerdem aus vielen weiteren Menschen, Gruppen und Initiativen, die über ganz Deutschland und darüber hinaus verteilt sind und in die Entscheidungen mit einbezogen werden.
Was soll die aktuelle Kampagne?
Bücher verlegen kostet Geld und die Mitarbeiter*innen der edition assemblage arbeiten viel und ohne das Ziel, sich selbst zu bereichern. Das heißt, dass sie auch Bücher drucken lassen, die Möglicherweise nur von wenigen gelesen und gekauft werden, wenn sie der Meinung sind, dass die Perspektive eine wichtige ist. Außerdem ist es für die edition assemblage als kapitalismuskritischer und klassismussensibler Verlag wichtig, die Bücher für so viele Menschen wie möglich zugänglich zu machen und die Preise so gering wie möglich zu halten. Dabei, und auch beim Bewerben, der Präsens bei Buchmessen und einfach beim Heizen und Beleuchten des Büros entstehen Kosten. Die Kollektivistas selbst müssen zudem ja auch noch ihren Lebensunterhalt bestreiten.
Wir alle können den Verlag jetzt dabei unterstützen das wichtige politische Anliegen mit weniger finanziellen Sorgen weiter betreiben zu können. Das finden wir wichtig. Die wertvolle Arbeit sollte angemessen entlohnt werden.
In der Kampagne könnt ihr einfach so Geld spenden oder Dankeschön-Pakete erwerben, darunter sind schöne Notizbücher und tolle Buchpakete.
Warum wünschen wir uns viel Unterstützung für die Kampagne?
Wir haben bereits mehrere in der edition assemblage erschienene Bücher gelesen und einige davon rezensiert. Weiter unten findet ihr die Rezensionen die wir geschrieben haben. Viele andere Bücher, die in der edition assemblage erschienen sind, haben wir gelesen, aber leider (noch) nicht rezensiert. Die Bücher haben uns spannende Perspektiven eröffnet, in die wir sonst keinen Einblick erhalten hätten. Bücher geben den Menschen Raum, um ausführliche Perspektiven zu entwickeln, wie sie in einen oder drei Blogbeiträge vielleicht nicht hineinpassen. Außerdem werden Menschen auch eher für Lesungen aus Büchern eingeladen als für Lesungen aus Blogs. Sowohl die Autor*innen als auch die Kollektivistas verdienen Anerkennung für die wichtige verlegerische und aufklärerische Arbeit, die sie tagtäglich leisten. Wenn ihr etwas Geld übrig habt, würden wir uns freuen wenn ihr bei der Crowdfunding-Kampagne spendet. Und ansonsten gilt wie immer: Sharing is caring!
Hier geht es zu unseren (bisherigen) Rezensionen zu Büchern aus der edition assemblage:
Recht auf Trauer (Francis Seek)
Was passiert, wenn arme Menschen sterben? Und was hat das mit unseren gesellschaftlichen Strukturen zu tun? Francis Seek beschreibt wie Klassismus im Falle von Tod und Trauer wirksam wird.
Die Arbeit von Schwarzen Menschen wird oft unsichtbar gemacht. Dieses Buch ist ein Herausgeber*innenwerk und gibt einen ersten Einblick in die Leistungen, die Schwarze Menschen erbracht haben, aber von weißen Geschichtsschreibenden zu oft ignoriert werden.
Support your sisters not your cisters (FaulenzA)
FaulenzA beschreibt transmysogonie in der Gesellschaft und in feministischen Räumen. Dabei versucht sie eine Sprache zu nutzen, die auch für nicht-akademiniserte Menschen gut verständlich ist.
Nicht nur Mütter waren schwanger (Hg: Alisa Tretau)
Alisa Tretau hat Perspektiven gesammelt, die sich mit Elternschaft aus queerer Perspektive beschäftigen. Der Band breitet eine Sammlung von Perspektiven auf Kinderwunsch und Schwangerschaft außerhalb cis-hetero-mono-Beziehungsmodellen.
→ Die Rezension ist ganz frisch auf dem Blog!
Transparenzhinweis: Wir werden für diesen Beitrag nicht bezahlt. Teile unseres Teams sind jedoch mit Menschen aus dem Verlag persönlich bekannt. Wir weisen auf die Kampagne hin, weil uns das Weiterbestehen des Verlages und die Verbreitung seiner politischen Inhalte am Herzen liegen.