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Kritische Stimmen aus dem Ruhrgebiet
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reblogged von myendnote.tumblr.com
Hi! Wenn du das hier liest, fühlst du dich entweder angesprochen, oder bist einfach neugierig, was ich zu erzählen habe.
“Nein”. Ein Wort, das eigentlich nicht schwer zu verstehen ist.
“Nein” = Ich möchte das nicht. Für die, die allerdings scheinbar doch Probleme damit haben, zu interpretieren, was das bedeutet.
Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich viel Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnern habe. Aus eben diesem Umstand sind schon einige Situationen entstanden, mit denen ich mit diesem offenen Brief abschließen möchte, ohne mich direkt diesen Typen stellen zu müssen. An dieser Stelle möchte ich auch jeden der sich denkt, dass ich von ihm reden könnte darum bitten, davon abzusehen mich zu kontaktieren und stattdessen einfach nur das eigene Handeln zu überdenken.
Wenn du gerade in meine Gegend gezogen bist, mich in einer Community siehst und anschreibst um zu fragen, ob ich mit dir rumhängen möchte, weil du niemanden kennst, und wenn ich dann ja sage und wir zu dir gehen, heißt das nicht, dass ich möchte, dass du mir plötzlich in den Schritt fasst, als wäre ich ein Objekt. Ebenso wenig bedeutet das, dass ich von dir dazu überredet werden möchte, Sex mit dir zu haben. Ganz besonders nicht, indem du sagst “wenn du das nicht machst, bring ich dich nicht wieder nach Hause” – bei Minusgraden, mitten im Nirgendwo. Und nein, dass ich es dann getan habe heißt auch nicht, dass ich das tatsächlich wollte.
Wenn du mich fragst, ob ich Analverkehr möchte und ich nein sage, dann heißt das nicht “überrede mich” – und auch nicht “mach es einfach trotzdem”.
Wenn ich sage, dass ich nur geschützten Verkehr haben möchte, dann bedeutet das auch genau das. Nichts anderes. Nicht, dass du deine körperliche Überlegenheit ausnutzen sollst, indem du dich mit deinem ganzen Gewicht auf mich legst, dass du so einfach das Kondom entsorgst und weitermachst. Und ich weine auch nicht, “weil das so ein schönes Gefühl ist” – ich weine, weil du meine Grenze nicht respektierst und ich geschockt bin. Ein leckeres Frühstück am nächsten Morgen lässt mich das nicht einfach vergessen.
Genauso wenig möchte ich von dem Gefühl wach werden, deinen Schwanz in mir zu haben. Eine schlafende Person kann nicht “ja” sagen. Eine schlafende Person möchte keinen Sex mit dir haben. Auch dann nicht, wenn der schlafende Körper mit Signalen von Erregung auf deine Berührung reagiert. Eine schlafende Person schläft. Eine Person, die neben dir einschläft, vertraut darauf, dass du sie einfach schlafen lässt, ohne sie zu befummeln, begrapschen, begaffen – oder in sie einzudringen.
Ich bin an einem Punkt angelangt, an dem ich nicht mehr nur meinen Freunden von diesen Erlebnissen erzählen möchte.
Ich möchte, dass ihr realisiert, dass ihr Grenzen überschritten habt, und mich teilweise schwerwiegend damit traumatisiert habt.
Ich möchte, dass Mädchen und Frauen (gerne aber auch Männer), die in ähnlichen Situationen waren, wissen, dass sie nicht alleine sind und sich gerne an mich wenden können (neinbedeutetnein@gmail.com). Dass ich ihnen glaube und immer ein offenes Ohr habe. Dass sie wissen, dass sie nicht “selbst Schuld” sind.
Ihr seid es niemandem schuldig, Dinge zu tun, die ihr nicht tun möchtet. Ihr schuldet es niemandem, mit ihm zu schlafen, nur weil er euch irgend einen Gefallen getan hat. Niemandem. Niemals. Es ist nicht eure Schuld, dass ihr psychisch unter Druck gesetzt werdet. Es ist nicht eure Schuld, dass jemand anders eure Grenzen nicht respektiert.
Ihr seid nicht Schuld.
“Nein” heißt “nein”.
von der Bücherhexe
Zusammen ist man weniger allein – diese Tatsache hat schon Anna Gavalda zauberhaft in Buchform gebracht. Aude le Corffs Debutroman verrät uns eine weitere Erkenntnis: Bäume reisen nachts! Sie erzählt uns eine Geschichte, in der das Mädchen Manon, ihr Vater Pierre, ihre Tante Sophie und der Rentner Anatole zunächst allerdings sehr allein sind und nirgendwohin reisen. Denn Manons Mutter Anais hat die Familie verlassen, niemand weiß, wohin sie gegangen ist. Manons Vater ist entsprechend depressiv, Sophie versucht, die Entscheidung ihrer Schwester zu verstehen und den Zurückgelassen zu helfen, und Anatole vermisst seinen Beruf und leidet unter dem Älterwerden. So sitzt Manon im Garten und spricht mit Katzen und Ameisen, Pierre sitzt über seinen Bierflaschen, Tante Sophie zwischen diversen Stühlen, und Anatole in seinem Sessel. Doch dann geschehen Ereignisse, die den Lauf der Dinge verändern und einiges in Bewegung bringen: Manon und Anatole freunden sich an und fühlen sich zum ersten Mal seit langem verstanden. Und es kommt Post von Anais. Und so begeben sich vier sehr unterschiedliche Menschen auf eine Reise zu Manons Mutter. Aber nicht alle von ihnen sind sicher, dass das eine gute Idee ist… „Bäume reisen nachts“ hat einfach alles was eine schöne und berührende Geschichte braucht und was wir an gewissen französischen Büchern und Filmen lieben: Wärme, Lebensfreude, witzige, temporeiche Dialoge, Melancholie, charmante Unperfektheit, leicht verschrobene Menschen mit Eigenheiten die wir oft sehr gut nachvollziehen können, und einen Blick für die kleinen Dinge – die ja nicht selten die eigentlich großen Dinge sind.
Hier geht’s zum Buchtrailer!
Aude le Corff
Bäume reisen nachts
Aus dem Französischen von Claudia Steinitz
Insel Verlag
€ 12,99
9783458360193
ein Gastbeitrag von Lisa*
Aus relativ aktuellem Anlass, mal wieder, sehe ich mich dazu bewegt, mich ein wenig über eine Liste „aufzuregen“, die ich bei Buzzfeed gefunden habe und zugleich auch mal eine Lanze für „den“ Feminismus zu brechen.
Warum „den“?! Weil genau das einer der Punkte ist, der mich bei dieser Liste, sagen wir mal, geärgert hat. Da wird DER Feminismus beschrieben, als (ganz klassisch):
– männerfeindlich
– einschränkend für die Selbstbestimmung von Frauen
– Gleichstellungsbremse
– Frauenbild diffamierend
– behaart und ungepflegt
– im Allgemeinen: extremistisch
…etc…
Und mein Lieblingsargument: „Es gibt wichtigere Dinge, um die wir uns kümmern sollten!…“
*Das Irritierendste an der ganzen Geschichte ist allerdings, dass die meisten Zitierten sich auf Punkte beziehen, für die Feminismus einsteht. Sie scheinen sich jedoch fast schon davor zu ekeln, das Wort Feminist*in für sich zu verwenden. Wieso?!*
Continue reading Ich bin keine Feministin, weil…
Ein Gastbeitrag von Freya Bersani
Ich bin ein aktiver, froher und lebenslustiger Mensch, der sich gerne mit Freunden trifft, ins Kino geht und Ausstellungen besucht. Nichtsdestotrotz wurde meine Unternehmenslust bis vor Kurzen einmal im Monat stark gebremst – und zwar von meinem eigenen Körper – in Form der Monatsblutung.
Seit meinem Teenageralter plagten mich Monat für Monat starke Schmerzen kurz vor und während meiner Regel. Ich konnte während meiner Periode, die vier bis sechs Tage andauerte, kaum einen Tag ohne Schmerzmittel überstehen. Zwei bis drei Tage vor dem Einsetzen der Regel, bekam ich fürchterliche, manchmal sogar Migräne ähnliche Kopfschmerzen. Während der Regel kamen dann Magenkrämpfe, Übelkeit (manchmal mit Erbrechen), Rücken- und Nierenschmerzen sowie Schmerzen im Unterleib und Beckenbereich hinzu. Wenn es besonders schlimm war, hatte ich sogar Schmerzen beim Wasserlassen und beim Stuhlgang. „Regelschmerzen sind doch normal“, dachte ich mir und so vergingen die Jahre, die ich einmal im Monat nur mit Schmerzmitteln und einem Attest vom Arzt ertragen konnte. Als die Schmerzen während der Regel aber immer mehr zunahmen und ich beim Stuhlgang vor Schmerzen nur noch flach atmen konnte oder sogar die Luft anhalten musste, entschloss ich mich endlich, etwas dagegen zu tun. Ich suchte meine Gynäkologin auf, der ich meine Symptome schilderte und, die mir sehr genau zuhörte. Nach einer kurzen körperlichen Untersuchung und in Anbetracht meiner Schilderungen, äußerte sie den Verdacht einer Endometriose. „Endo… – wie?“, fragte ich sie erstaunt. Ich hatte das Wort noch nie zuvor gehört.
Continue reading Der Schmerz ist doch natürlich und gehört dazu, oder nicht?
von A.Bendroth
A.Bendroth: Frau Brühl, was ist die „Flotte Lotte“ Oberhausen?
Carina Brühl:Die „Flotte Lotte“ Oberhausen ist ein Mädchenmobil. Unser flexibles, unabhängiges Konzept entspricht einem „Offenen Treff“ für Mädchen. Wir sind nach einem Küchengerät, nämlich einem Passiergerät, welches manuell bedient wird, benannt. Dies geschah allerdings unabsichtlich. Erst später ist uns aufgefallen, dass wir wie ein Küchengerät heißen.
Wie kam es zur Gründung des Mädchenmobils?
Unsere „Flotte Lotte“ gibt es seit 10 Jahren. Zunächst entstand im damaligen Mädchenarbeitskreis Oberhausen die Idee ein mobiles Angebot für Mädchen vor Ort zu schaffen. Im Zuge dessen hat die Evangelische Jugend Oberhausen in Zusammenarbeit mit Frau Leiyendecker das Projekt auf den Weg gebracht. Anfangs wurde ein privates Wohnmobil benutzt und das Angebot war auf ausgesuchte Aktionen und Gemeindefeste begrenzt. Nach und nach wurde unser Angebot immer weiter ausgebaut. Vor etwa 7 Jahren wurde ein Wohnwagen mit einem roten Bulli als Zugfahrtzeug erstanden. Dieses Gefährt wurde von den damaligen Mädchen umgestaltet, so dass es von außen pinke und lila Streifen erhalten hat. Einige Zeit später wurde es erneut umgestaltet. Dieses Mal von einem Graffitikünstler. Seit Ostern sind wir im Besitz eines neuen Wohnwagens, welcher abermals umgestaltet wird. Erneut wird der Graffitikünstler Damian Bautsch zur Tat schreiten.
Continue reading Flotte Lotte – Das Mädchenmobil in Oberhausen