Skip to content

Ein Leserinnenbrief

Ein Leserinnenbrief published on Keine Kommentare zu Ein Leserinnenbrief

ein Gastbeitrag von Hannah Espín Grau

Sehr geehrter Herr Schneider,

als ich am Samstag die Taz aufgeschlagen habe, habe ich sehr interessiert und aufmerksam Ihren Artikel „Mit kindlichem Blick“ [Anm. d. Red.: Online trägt der Artikel den Titel „Von der Leyens rechte Hand] über Frau Suder, die Beraterin von Ursula von der Leyen gelesen. Der Artikel ist spannend und formell gut geschrieben, was jedoch nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass er inhaltlich frauenfeindlich und übergriffig ist.

Unbenannt
Bild: Taz

Zunächst hat es mich gefreut, dass Sie bereits nach einigen Zeilen ihren eigenen machistischen Blick auf die Büroeinrichtung erkannt und hinterfragt haben. Das ist erfreulich und lo-benswert, da es vielen Männern* schwer fällt, ihre Perspektive überhaupt als eine typisch männliche, machistische zu identifizieren. Leider bleibt es dann jedoch bei ihrer kurzen Selbstkritik. Der Rest des Textes ist dermaßen paternalistisch aufgeladen, dass es fast so scheint, als solle die kurze anfängliche Selbstreflexion nur übertünchen was danach kommt. Das schafft sie aber nicht. Ich nehme an, dass Sie grundsätzlich dazu in der Lage sind, sich kritisch mit Ihrer Männlichkeit auseinanderzusetzen, weshalb ich hoffe, dass Sie mit meiner Kritik produktiv umzugehen wissen.

Mich stören an dem Text vor allem drei Punkte, die ich im Folgenden darlegen möchte. Dafür werde ich immer wieder Stellen aus Ihrem Artikel zitieren, was redundant erscheinen mag, mir aber für meine Kritik unumgänglich erscheint.

Continue reading Ein Leserinnenbrief

Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Möglich. Familie und Karriere? Für die Frau? Unwahrscheinlich.

Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Möglich. Familie und Karriere? Für die Frau? Unwahrscheinlich. published on Keine Kommentare zu Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Möglich. Familie und Karriere? Für die Frau? Unwahrscheinlich.

von Lilli Boheme

Madame, Sie haben den Job! Oder wartet noch irgendwo ein Mann?
(FAZ)

Leitbild
Bild: ruhr-uni-bochum.de

Das Bild einer Karrierefrau ist von Stereotypen gezeichnet. Sie ist verbissen, unweiblich und einsam. Und wenn sie Kinder hat, kann sie nur eine Rabenmutter sein. Warum ist das Bild von Frauen, die Karriere machen wollen so negativ belastet? Die Frage nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein unerschöpfliches Thema in Politik, Medien und dem Alltag vieler Menschen. Doch mehrheitlich ist mit ‚Familie‘ eine heterosexuelle Paarbeziehung gemein, was wenig Spielraum für alternative Lebensmodelle lässt. Es ist kein Geheimnis, dass Frauen im Beruf und auch in einer stark am Hausfrau-Ernährer-Modell orientierten Beziehung noch viele Kompromisse bis Verluste eingehen müssen. Der Lohnunterschied bei gleicher Arbeit beträgt zwischen Frau und Mann aktuell 23 %. Hinzu kommt, dass Frauen immer noch doppelt so viel Zeit am Tag mit der Hausarbeit verbringen wie Männer – und das auch wenn sie fest im Beruf stehen. Ich sprach mit Prof. Dr. Katja Sabisch speziell über die prekäre berufliche Situation von Wissenschaftlerinnen und wie sie noch immer vom Mutterbild geprägt sind, welches sich durch die Aufopferung für das Kind auszeichnet und engagierte Wissenschaftlerinnen mit dem Vorwurf der Rabenmutter zu kämpfen haben.

Continue reading Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Möglich. Familie und Karriere? Für die Frau? Unwahrscheinlich.

Die fabelhafte Welt der Caroline

Die fabelhafte Welt der Caroline published on Keine Kommentare zu Die fabelhafte Welt der Caroline

von Frau Fuchs

Caroline Königs, diesen Namen sollte man sich merken. Denn die Dinge, die die junge Künstlerin entwickelt, sind nahezu genial. Caro schreibt Theaterstücke. Wie kommt man denn dazu?

Caro1
Foto: Feminismus im Pott

Das ist so eine Begeisterung, die sie seit jeher gehabt hätte, erzählt sie mit glänzenden Augen. „Theater ist so vielschichtiger als Literatur, es kommen halt alle Ebenen zusammen: Der Körper, die Musik und alles zusammen, nicht einfach nur der Text. […] Das ist immer sehr wundervoll.“
Zuerst dachte sie daran, den Beruf der Schauspielerin zu ergreifen, bis sie im Laufe ihrer zahlreichen Bühnenerfahrungen ihre Leidenschaft im Schreiben von Theaterstücken entdeckte. Natürlich braucht es dazu ein gewisses Know-How und durch ihr Studium der Theaterwissenschaften an der RUB, welches sie aufnahm, lernte sie auch das grundlegende Handwerkszeug dieses Feldes kennen.
Jedoch bringt ein Studium reichlich wenig bei der Fähigkeit kreativ tätig zu werden. Es liefert eben nur Instrumente dafür sich künstlerisch auszudrücken. Caro hat ihr Handwerk gefunden. Gekonnt bedient sie sich der Elemente des Theaters um ihre Fantasiewelten ins Hier und Jetzt zu holen. Dabei lässt sie ihre Expertise anklingen ohne den Kontakt zu einem sehr heterogenen Publikum zu verlieren. So schafft sie es mit ihren Erzählungen auf der Bühne gleich eine ganze Bandbreite an Zuschauer*innen für sich einzuspannen.
Theater, das ist ihr Terrain, da ist sie in ihrem Element. In einer sonst eher ruhigen angenehmen Person verbergen sich Ideen wie glitzernde Kostbarkeiten, die auf einen zweiten Blick in grotesken und rebellischen Farbnuancen vor dem roten Vorhang changieren. Ein wahrer Rohdiamant, diese Dame.Continue reading Die fabelhafte Welt der Caroline

Von Bochum nach Edinburgh

Von Bochum nach Edinburgh published on Keine Kommentare zu Von Bochum nach Edinburgh

 von Lilli Boheme

Diesen Sprung wagte die ehemalige RUB-Studentin* Alva…

Präsentation1
Fotos von Lilli Boheme

Zusammen mit ihrer Familie, die bedingt durch den Beruf des Vaters viel reiste, konnte Alva schon früh erste Erfahrungen im Ausland sammeln. In den USA, in denen sie schließlich einige Zeit lebte, hat sie schon als kleines Mädchen ihre Liebe zur englischen Sprache entwickelt. Motiviert durch die gesammelten Erfahrungen machte sie bald ihre eigenen Pläne – im Ausland studieren war ihr Ziel. Geldbedingt absolvierte sie ihr Bachelorstudium in Geschichte und Soziologie an der Ruhr-Universität Bochum. Für den ersehnten Master zog es Alva dann an die Universität von Edinburgh, Schottland, wo sie das Studium der Geschlechtergeschichte (‚Gender History‘) 2009 aufnahm. Ihr Studium verlief erfolgreich – direkt nach Beendigung ihres Masters wurde Alva eine Doktorand*innenstelle angeboten, die sie noch mindestens bis zum Sommer beschäftigen wird. Wir haben Alva in Bochum getroffen und über ihre Arbeit, das feministische Leben in Edinburgh und Feminismen gesprochen.

Continue reading Von Bochum nach Edinburgh

Gefühlsseismografie

Gefühlsseismografie published on Keine Kommentare zu Gefühlsseismografie

 

 

1_695x476
http://lilliboheme.tumblr.com

Ein Besuch bei der Sängerin Jules*Cachecoeur

von Lilli Boheme

Jules*Cachecoeurs musikalisches Abenteuer begann mit einem Dachbodenfund in ihrem Geburtsort Hilden. Dort entdeckte sie die Gitarre ihrer Mutter – selbst sehr musikalisch, gab sie ihre Leidenschaft an die Tochter weiter. In einer Nacht und Nebel Aktion brachte sich Jules selbst das Gitarre spielen bei – da war sie 15. Mehr als 4-Akkorde braucht sie nicht. Die Künstlerin konzentriert sich auf ihre Leidenschaft und das sind Worte. Beeinflusst durch Größen der Pop- und Rockmusik, wie Madonna, Queen und Elvis schrieb sie zunächst englische Texte, die durch erste Banderfahrungen ein Publikum fanden. Empfangen werde ich von der Studentin in einer schönen, lichtdurchfluteten Wohnung über den Dächern von Bochum, die sie sich mit zwei Mitbewohner*innen teilt. Ihr Zimmer ist voller kleiner Details, welche ich erst nach und nach wahrnehme. Alte Möbel, die nach Geschichte duften neben Selbstgemaltem und bunten Collagen.

Collage 1_1792x537

Continue reading Gefühlsseismografie

Primary Sidebar

Schrift anpassen
Hohe Kontraste