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PornKurzfilmKritik – „Bossy dominating woman make this man work“

PornKurzfilmKritik – „Bossy dominating woman make this man work“ published on Keine Kommentare zu PornKurzfilmKritik – „Bossy dominating woman make this man work“

von Nathan

Jean-Luc Godard sagte einst: „Für einen guten Film braucht es nicht mehr als einen Mann, eine Frau und einen Revolver.“

Jon-Luc Godard, "New Wave" film director   NYC 4/70   sheet 612 frame 16
Jean-Luc Godard

Man möchte meinen, mit einem Mann, drei Frauen, einer Peitsche und einem unauffällig postmodernem Stillleben könne man die Sterne vom Himmel holen und Engelschoräle zum unkontrollierten Samenerguss reizen. Die*Der anonyme Regisseur*in von Bossy dominating woman make this man work entführt uns mit einem gewagten Stil irgendwo zwischen Ed Wood und Steven Shainberg in eben diese Höhenlage cineastischer Gonorrhö.

Bereits zu Beginn entreisst die Wortwahl und besonders die Intonation der Protagonistin jedes Gefühl für Realität und Zeit. Sie ist, gleich Virgil in Dantes Göttlicher, unsere Gefährtin auf dem Weg ins ejakulative Paradies. Und immer und immer und immer wieder dieses Bild. Drei Gläser. Die Reflektion von drei Gläsern. Abseits der offensichtlichen Trinitatismetapher sehen wir darin auch die drei Frauen. Leer und kalt, darauf wartend, gefüllt zu werden. Nach einer notwendigen Overtüre – der Zurechtweisung des Sklaven –, gleich schon das Intermezzo. Bewusst wurde hier auf Synthezizerklang zurückgegriffen, welcher im honiggleich fließenden Bild auf seinen Kontrast trifft, der bricht. Wenig später putzt der Sklave, die „Assistentinnen“ spielen die Unbeteiligten. Sie spielen mit der Überzeugung, die ihnen ihre langjährige Erfahrung in objektivlinsigen Beobachtenwerden ins Mark brannte. Man muss sich kneifen, um nicht der Täuschung zu erliegen, sie würden da jeden Tag auf diesem samtbezogenen Sofa in roter Latexwäsche sitzen und sich beiläufig umsehen, während ein schwarz maskierter Nackter was auch immer tut. Auch die Kostümwahl transportiert hier wieder Botschaften, die uns noch heimsuchen.

Abseits der Maske, trägt das Objekt eine weisse Schürze und zwei Metallgewichte um die Eier. Assoziationsketten brechen in den Cerebrocortex, Unschuld, klar, Reinheit, die Schwere des Daseins, Sackgang. Subtil und kostbar. Auch aus emanzipatorischer Sicht ein Lehrstück für folgende Generationen. Nicht nur der Herr ist Sklave, auch eine der Assistentinnen bekommt das symbolische Klebeband auf den Mund.

François Truffaut
François Truffaut

Als hätten wir nicht genug Höhen und Tiefen auf diesem wilden Ritt durch postpubertäre Schammasturbation durchlebt, ist konträr zu ihrem bedeckten Mund, der seine frei. Und mit diesem freien Mund schlagen – unter Zwang im Sinnbild der Gesellschaft – Lippen auf Lippen und Zunge auf Klitoris. Von Speichel geölt und vom gehorsam gepeitscht, leckt er sie zum kinematografischen Klimax. Und wäre sie nicht errötet, ich hätte postuliert, sie hat einen gespielten Orgasmus gespielt.

Im dyonysischen Rausch endet die Schau und ich kann nur mit Truffaut verbleiben: „Sie küssten und sie schlugen ihn“

*** Hinweis ***
Es wird aufgefallen sein, dass der rezensierte Kurzfilm nicht verlinkt ist.Die Verantwortung, sich den Film anzuschauen, liegt bei jeder*m einzelnen. Der Kurzfilm ist über den Titel in verschiedenen Suchmaschinen leicht zugänglich. Viel Vergnügen.

LOONCUP – Ein kritischer Kommentar

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von ThM

Vorab das Werbevideo der Kickstarter-Kampagne zur Produktion des LOONCUP.

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Looncup, Querschnitt mit Sicht auf die eingebaute Technik

Die Frau*, die sich aus dem Bett schält, ist jung, weiß und entspricht den normativen Schönheitsidealen unserer Zeit. Das kennt frau* soweit bereits, worin es jedoch scheinbar etwas Nachhilfe bedarf, ist der allmonatliche Zyklus und was könnte hierbei besser helfen als eine ausgeklügelte Kickstarter-Kampagne zur Revolutionierung der Menstruation?

Der sogenannte LOONCUP, „theworld’sfirst SMART mentrualcup“, wirbt momentan auf der bekannten fundraising-Website um Unterstützer*innen, die helfen sollen, eine Umsetzung des Projekts zu finanzieren. Die Technologie-Version der herkömmlichen Menstruationstasse soll dank Sensoren, Batterie und Antenne mit dem Smartphone vernetzt werden, um so die Periode zu optimieren und Frauen* in aller Welt helfen ihre Freiheit zurückzugewinnen – soweit zumindest das enthusiastische Werbeversprechen der Erfinder*innen. Die Sensoren sollen nicht nur in der Lage sein den Füllstand der Tasse zu messen und diesen direkt aufs Handy zu senden, auch eine Konsistenz- und Farbanalyse soll möglich sein, wodurch über Monate ein Menstruations-Muster gezeichnet werden und vor gesundheitlichen Veränderungen gewarnt werden soll.

Es könnte fast der Eindruck entstehen, dass diese Neuheit wirklich nützlich ist, hat das Smartphone uns doch schon in so vielen Lebensbereichen geholfen unser Dasein bequemer und effizienter zu gestalten.

Wieso ist da eigentlich nicht früher jemand drauf gekommen?Continue reading LOONCUP – Ein kritischer Kommentar

Kolumnenverkürzungen und Klischeedarstellung

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von R.S.

Jan Fleischhauer, seit 1989 Redakteur beim Spiegel und Verfasser von geistigen Ergüssen wie „Die Feminisierung des Autos“ zeigt in seiner Kolumne aktuell, wie sehr man sich durch Engstirnigkeit selber enttarnt:

In “ Zuwanderung: Wie naiv wollen wir sein?“ legt er, neben anderen Punkten, die Auswirkungen der Zuwanderung von Geflüchteten hinsichtlich des Feminismus dar. So verspreche die Maskulinisierung der Gesellschaft durch vornehmlich männliche Geflüchtete für die „#Aufschrei-Welt, in der schon ein zu offensiver Blick auf Po oder Busen einen sexuellen Übergriff markiert“, keine guten Aussichten.

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Was hier klar gemacht werden soll ist: Wer sich für Geflüchtete einsetzt, ist selber Schuld und werde sich noch wundern. Eine differenzierte Sicht auf Religionsangehörigkeit der ankommenden Geflüchteten sowie eine professionelle Auseinandersetzung mit dem Thema Frauen(bild) im Islam (und seiner verschiedenen Ausrichtungen) ist hier Fehlanzeige. Auch für die Darlegung, warum meist Männer diese gefährlich Reise auf sich nehmen, sieht der Autor keinen Grund.
Weiter enttarnt er durch seine Aussage, dass bereits ein Problem existiert. Und das ist das einer durch sexistische, männliche Sichtweise geprägten Öffentlichkeit, in der die #Aufschrei-Bewegung als lächerliches Phänomen dargestellt wird. Eine Öffentlichkeit, geprägt von Autoren wie Jan Fleischhauer, die sich nicht zu schade sind, mit einer so schlechten Argumentation Zweifel an Courage und Einsatz für Geflüchtete zu säen.

Was bleibt ist ein schlechter Kolumnenartikel voller Verkürzung und Klischeedarstellung, damit die kleine Welt von Fleischhauer funktioniert.

 

Medizinische -osenScheiße

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 von Chiara Fabri

Schreenshot_Blog

Eine junge Frau mit Kinderwunsch zusammen mit ihrem Typen leidet an Endometriose. Nach langem Leiden und Versuchen mit der Endometriose zu leben, fiel die Entscheidung, ohne Endometriose zu leben. Durch eine chemische Kastration versetzt sie ihren Körper in die Wechseljahre. All das und alles drum herum, ihr Leben, teilt sie mit. In Wort und Bild.

Kommen wir zur Blogempfehlung frucht-los.blogspot.com 

Ich lese den Blog, weil es Sinn macht. Weil dieser Blog Sinn macht.Continue reading Medizinische -osenScheiße

Schreibworkshop | 22.10.15 |

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„Die bekennende Lesbe“, „der überzeugte Homosexuelle“, „die Transe“ und derlei Beispiele mehr lesen wir täglich in Zeitungen, Magazinen, Blogs und den sozialen Netzwerken.
Die Umkehrung zeigt: „der überzeugte Heterosexuelle“ klingt schräg und würde niemand so schreiben. Warum klingt es dann, wenn es um Nicht-Heterosexuelle geht offenbar für viele druckreif?

„Die Darstellung von sexueller und geschlechtlicher Vielfalt in den Medien bietet leider immer wieder Anlass, die Vorurteile und die verdeckten oder offenen Botschaften mancher Schreibender zu hinterfragen und sich mit wertfreier Sprache auseinanderzusetzen“, sagt Caroline Frank, Projektleiterin der Kampagne „anders und gleich – Nur Respekt Wirkt“. Die Kampagne wird gefördert vom Emanzipationsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen und soll für Gleichstellung und Akzeptanz in der Bevölkerung werben. Die Medien spielen dabei eine wichtige Rolle. Selbst als renommiert geltende Medien wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung und der Focus, rutschen immer wieder in populistische Sprache ab. Hier bedürfe es dringend der Aufklärung, damit über die Sprache, ein diskriminierungsfreies und offenes Klima geschaffen werden könne.

Offenbar halten viele Schreibende nicht-heterosexuelles Leben und Lieben per se für schrill, bunt und sexualisiert. Dass damit nur eine mögliche Facette unter sehr vielen beschrieben und damit propagiert wird, fällt der Unsichtbarkeit zum Opfer. Ebenso geht es z.B. Lesben und Bisexuellen, die unsichtbar gemacht werden, indem sie meist pauschal unter dem Wort „schwul“ subsummiert werden. Diese Mechanismen und sprachliche Stolperfallen will der Workshop offen legen.

Er findet am 22.10.2015 von 18-21 Uhr in der Frauenbibliothek Lieselle (GA 02/60) an der Ruhr-Universität Bochum statt. Geleitet wird er von Caroline Frank [anders und gleich – Nur Respekt wirkt] und Andrea Kriegen [SchLAu NRW]

ALL GENDERS WELCOME

Den Interessierten soll anhand von Beispielen vermittelt werden, dass eine unpassende und teilweise falsche Sprachverwendung über Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transidente diese diskriminiert und verletzt. Hierfür werden die maximal 12 Teilnehmenden gebeten, Beispiele von in ihren Augen besonders guter oder besonders schlechter Berichterstattung mitzubringen. Durch gemeinsam erarbeitete Alternativen sollen die Schreibenden nicht nur sensibilisiert werden, sondern sie erhalten auch konkrete Praxistipps zur Vermeidung von Diskriminierung und Verletzung.

Anmeldung unter: info@feminismus-im-pott.de

Wir freuen uns auf euch!

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