von Feminismus im Pott

Melanie Trommer ist Feministin, Mutter, Aktivistin, Genderreferentin und Bloggerin. Sie wohnt in Köln und im Internet, dort findet man sie unter dem Namen glücklich scheitern.
Wie kam es zum Projekt #konsenskarneval und welche Grundgedanken stecken dahinter?
Die Idee kam zuerst, als ich bei einem Stammtisch mit anderen Feministinnen zusammen saß. Ja, viele dieser Feministinnen waren und sind leidenschaftliche Karnevalsfans. So ist das hier in Köln. Karneval ist einfach toll! Aber ja, Sexismus und sexualisierte Gewalt ist auch an Karneval nichts Neues. Präventionskampagnen setzen – wie so oft bei dem Thema – bei den Betroffenen an: Mädchen und Frauen wird geraten nicht alleine auszugehen, keine Getränke von Fremden anzunehmen, keinen Alkohol zu trinken, keine allzu sexy Kostüme anzuziehen und so weiter. Wir fanden, dass das nur gut gemeintes Victim Blaming ist. Denn der Umkehrschluss wäre ja: Wirst Du tatsächlich begrapscht oder vergewaltigt lag es an Dir – das Dekolletee zu freizügig, der Alkoholpegel zu hoch – und drängt damit Betroffene in eine unschöne Situation – ihnen wird ein aktiver Anteil am Geschehen unterstellt. Die Scham ist grade dann groß, sich Hilfe und Unterstützung zu suchen.
Wir wollten, dass der Fokus endlich auf die Typen gelegt wird: Sie sind es, die mit dem Alkohol vorsichtiger sein sollten und an deren Anstand appelliert werden sollte.
Das war der Gedanke unserer Aktion: Frauen sollten unbeschwert Karneval feiern können, in dem Wissen, dass sich alle gut benehmen würden
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