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Für die Tonne: Aktivismus und Presse am Beispiel der Ruhr Nachrichten

Für die Tonne: Aktivismus und Presse am Beispiel der Ruhr Nachrichten published on Keine Kommentare zu Für die Tonne: Aktivismus und Presse am Beispiel der Ruhr Nachrichten

von Lilli Boheme

Anonym

Zum Frauentag bekamen wir wieder einige Interviewanfragen, unter anderem von der Ruhr Nachrichten Dortmund. Die Anfragen gingen wie üblich über die übliche „Wozu brauchen wir noch Feminismus?“-Frage nicht hinaus. Trotzdem sind wir grundsätzlich der Meinung, dass traditionelle Medien wie Print und Fernsehen ein gutes Medium darstellen, um eine andere Zielgruppe zu erreichen und Kontakt aufzubauen. Daher haben wir auch den Ruhr Nachrichten zugesagt. Das Gespräch war sehr angenehm und am Ende drückte ich der Interviewerin noch einen Packen unserer Postkarten in die Hand. Ich habe versucht komplexe Dinge herunter zu brechen, in der Hoffnung, dass nicht nur Standardphrasen zum Thema ihren Weg in die Zeitung finden. Das Ergebnis? Ein okayes, aber ziemlich glattgebügeltes Interview mit vermeintlichen Aussagen, die ich so nicht getroffen habe („Aus Furch vor Hass zeigt Lilli Boheme nicht ihr Gesicht“. Stimmt nicht. Das tue ich. Habe ich erst eine Woche zuvor getan). Aber da ich keine allzu großen Erwartungen hatten, war ich auch nicht enttäuscht und hofften, dass unsere Message trotzdem beim Zielpublikum ankommt und sie neugierig macht.
Abgehakt.

Heute bekommen wir auf Instagram eine Nachricht aus der Leser*innenschaft mit einem Foto. Das Foto zeigt eine gute handvoll unserer Postkarten. Rausgefischt aus dem Papiercontainer der Ruhr Nachrichten.

Den Großteil unserer Postkarten, Sticker und Co., den wir kostenlos raushauen, bezahlen wir aus eigener Tasche. Wir werden dafür nicht bezahlt und bekommen quasi keine Spenden.

Die genauen Umstände kennen wir nicht, aber finden den Umgang symptomatisch für das Verhalten der regionalen Presse einem lokalen ehrenamtlichen Aktivismus gegenüber. Wie die Oma im Altenheim wird man zum Jahrestag besucht und halbherzig nach dem Zustand gefragt. Ob das Engagement dabei die Leser*innen erreicht, ist etwa so unwahrscheinlich wie der Fund der Postkarten aus der Tonne.

Liebe Ruhr Nachrichten, gern nehmen wir Postkarten wieder zurück und schauen auch gerne nochmal über das Interview bevor es zahnlos rausgebracht wird.

Danke an unsere Leser*innenschaft für ihren investigativen und loyalen Einsatz! <3

Ehegelübde

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Von Caroline Königs

Schon 2015 berichteten wir über Caroline Königs und ihre Leidenschaft für alles, was mit dem Theater zu tun hat. In diesem Text beschäftigt sie sich nun mit der Institution Ehe.

Nachdem er sich an schweren Dämpfen gefüllter Luft aufbläht, zerfällt der dumpfe Körper. Wie dem auch sei, ich lasse ihn liegen, ich tue so, als sei er nicht mein Problem. Zusammen mit dem Mundgeruch zuckt er zusammen. Das ist das Eheglück, das wir uns erhofft hatten, vereint im Schlaf, das Glück zusammen aufzuwachen. Der Schweiß tropft in Perlen, sickert zu mir, nachdem er die Matratze durchmiefte. Das pulsierende Fleisch in deinem Schoß, abgestorbene Adern der Zierde, blaues, verfaultes Fleisch taumelt hin und her. Da ist keine Kraft in dir. Spindelnde Handgelenke versteckt unter Adern, hässliche Gesichtszüge unter dem Bart, erschreckende Kleine versteckt unter Leinen. Ein Berg des Verbrauchens entehrter Luft. Dein Mund zuckt in deinem Traum. Naivität lässt mich nicht schlafen gehüllt im Schleier der Scheinheiligkeit.Continue reading Ehegelübde

Der Krankengarten

Der Krankengarten published on 1 Kommentar zu Der Krankengarten

Von Mimmi

Ich wache auf und schaue auf die Uhr.

Es ist ein Uhr nachts. Mein Hals tut weh, ich fühle mich fiebrig. Oh nein, ich kann auf keinen Fall morgen arbeiten. Aber dann werden alle sauer sein. Ich war erst letzte Woche krank. Die anderen sind ja auch ständig krank, denke ich.

Nein, ich kann auf keinen Fall arbeiten. Ich bleibe zu Hause, wenigstens für einen Tag. Das wird natürlich nicht reichen. Aber…
 
Ich stelle den Wecker um, sodass ich mich pünktlich um sieben Uhr krankmelden kann. Ich wälze mich umher, es graut mir vor dem Anruf.
Ich schlafe ein, träume davon, mich krankzumelden….

So viel zu mir. Seit ich mit Kleinkindern arbeite, gibt es zwischen September und März keinen Monat, in dem ich nicht krank werde. Ungefähr alles in meinem Leben wird dadurch beeinträchtigt.Continue reading Der Krankengarten

Buchrezension: Support your sisters not your cisters (FaulenzA)

Buchrezension: Support your sisters not your cisters (FaulenzA) published on 2 Kommentare zu Buchrezension: Support your sisters not your cisters (FaulenzA)

Von Silvana Schmidt

[In der Rezension werde ich mich bezüglich der Schreibweise rund um trans* und cis an jener der Autorin orientieren]


Wieder mal ein Buch der Kategorie „Richtig was dazugelernt“ – nur wenige Stunden brauchte ich, um die Gedanken und Ausführungen von FaulenzA zu lesen, nachdenken werde ich darüber sicher noch sehr viel länger. In dem schmalen Büchlein (knapp 130 Seiten einschließlich Abbildungen von Yori Gagarim und mehreren Songtexten) widmet sich die Musikerin den Diskriminierungsstrukturen, die das Leben von trans*Weiblichkeiten prägen. Continue reading Buchrezension: Support your sisters not your cisters (FaulenzA)

Gegen 1000 Kreuze in Münster 2017 – Interview mit dem Bündnis

Gegen 1000 Kreuze in Münster 2017 – Interview mit dem Bündnis published on Keine Kommentare zu Gegen 1000 Kreuze in Münster 2017 – Interview mit dem Bündnis

Seit 2002 findet in Berlin der „Marsch für das Leben“ (bis 2006 „1000 Kreuze für das Leben“) statt. Erst alle zwei Jahre und dann ab 2008 jährlich treffen sich dort mehrere Tausend Menschen, um gegen Schwangerschaftsabbrüche und Praktiken der Sterbehilfe, Stammzellforschung und Präimplantationsdiagnostik zu demonstrieren. Seit 2006 findet solch ein Marsch auch jährlich in Münster statt. Auch dieses Jahr findet eine vom Bündnis organisierte Protestkundgebung in Münster statt, die sich sichtbar und vehement gegen die fundamentalistischen Christ*innen stellt.

Wir haben dem Bündnis ein paar Fragen gestellt, um es etwas näher kennenzulernen.
Bis Samstag!
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