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Feminismus im Pott präsentiert: Lesung mit der Bachmannpublikumspreisträgerin Nadine Kegele in Recklinghausen

Feminismus im Pott präsentiert: Lesung mit der Bachmannpublikumspreisträgerin Nadine Kegele in Recklinghausen published on Keine Kommentare zu Feminismus im Pott präsentiert: Lesung mit der Bachmannpublikumspreisträgerin Nadine Kegele in Recklinghausen

von Sabrina Günther und Anna Seidel

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Nadine Kegele ist unter anderem gelernte Bürokauffrau, studierte Germanistin, aus dem Voralberg zugezogene Wienerin, ambitionierte Collagenbastlerin, Bachmannpublikumspreis-gekrönte Autorin und – last but definitely not least – sie ist Feministin.

Bei Schlechtwetter bleiben Eidechsen zuhause heißt der Debüt-Roman der Wienerin, den sie 2014 veröffentlichte. Unter dem Motto „Traue keiner Revolution, in der Olympe de Gouges nicht vorkommt“ hat sie einen Frauenroman geschrieben, der so weit von den pinken und roten ‚Chick-Lit’-Regalen in den Bahnhofsbuchhandlungen weg ist, wie es nur geht. Naja, bei Nadine Kegele geht es auch ums Verliebtsein und ums Beine rasieren und ums Kinderkriegen, aber all das wird angenehm hinterfragt und zwar mit „Poesie und Komik“, wie Kegeles Verlag Czernin ganz richtig bewirbt.

Kegele schreibt über (mindestens) zwei Frauengenerationen und erzählt von schönen und bisweilen schwierigen Freundinnenschaften, von überfordernden Reisen und von Mutterschaft, die sich mit der Liebe schwer tut. Sie breitet damit aktuelle feministische Diskurse aus und schreibt sich gleichzeitig in sie ein. Dass ihr dabei auch der intersektionale Blick nicht fehlt, stellte neulich schon die Mädchenmannschaft fest. Julia schrieb, der Roman sei „eine wahre Fundgrube an wunderbaren Sätzen, die in ihrer Knappheit Herrschaftsverhältnisse aufdecken, wütend, analytisch, auch mit Humor.“

Und Nadine Kegele kommt zum Lesen nach Recklinghausen und nach Münster.

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Kleine Geschichte des Feminismus im euro-amerikanischen Kontext

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von pepe

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Bild: Patu

„Es war einmal der Feminismus“, könnte mensch sagen und sich beim Lesen des handlichen Sachcomics an die lehrreiche Zeichentrickserie „Es war einmal dar Mensch“ erinnert fühlen. Ganz ähnlich wie in diesem Kinderprogramm werden Ereignisse, Bewegungen und berühmte Persönlichkeiten in liebevoll gezeichnete Szenen und Charaktere verwandelt. Doch dieser erste Eindruck täuscht, denn auch, wenn der Comic gelegentlich eine positivistische, aber oft positive Faktenbesessenheit mit der Zeichentrickserie teilt (z.B. Lebensdaten aller Akteurinnen) bietet die feministische Einstiegslektüre durchaus mehrere Perspektiven und dekonstruktivistische Pointen.

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Bild: Patu

Die Geschichte des Feminismus wird nicht als lineares Fortschreiten zur Gleichberechtigung dargestellt, sondern verzeichnet auch Rückschläge, Irrwege und nicht wieder aufgegriffene Potentiale. Der Feminismus war nicht einmal, er erwacht immer wieder neu zum Leben, wie es für die Gegenwart anhand eines Zombies illustriert wird. Vielleicht das einzige Mal, wo die Zeichnerin Patu ihren sonst so nüchtern-lakonischen Stil für einen schrillen Effekt verlässt. Da aber die „dritte Welle“ der vermeintlich gleichberechtigten Gesellschaft wirklich als Wiedergänger und Schreckgespenst erscheint, mag auch diese Metapher eine gewisse Berechtigung haben.

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Bild: fembooks.de

Es ist erstaunlich, wie es das kleine Heft im Schnelldurchgang von biblischer Zeit bis zum Netzfeminismus schafft und dabei mehrere duzend starker Frauen aufruft. Männer erscheinen dabei als kasperletheaterhafte Karikaturen, die mit irrwitzigen Theorien und Mitteln ihre Privilegien erhalten wollen. Dadurch bleiben nicht nur die männlichen Mitstreiter, die es in allen Epochen gegeben hat, außen vor, es geht auch ein kleinwenig die Dimension des Kampfes verloren – denn die Gegner der Frauen, waren keine kurzatmigen HB-Männchen, sondern führende Geister ihrer Zeit.

Doch diese Art der Dichotomie und Marginalisierung mag gern dem Genre Comic zugestanden sein. Denn in allen anderen Punkten ist die kleine Geschichte des Feminismus ein informatives gut lesbares Sachbuch mit einem klaren Blick für den großen Bogen und vielen netten Details.

Antje Schrupp, Patu | Kleine Geschichte des Feminismus im euro-amerikanischen Kontext
Unrast Verlag
9,80 Euro
978-3-89771-568-4

Am Donnerstag den 18. Juni lesen Patu und Antje Schrupp im Black Pigeon in Dortmund Geschichten aus ihrem Comic und laden anschließend zur Diskussion ein!

Klicktipp: https://www.genialokal.de/

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Männliche Privilegien

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von Christoph Wietzorek

Warum es für Männer unabdingbar ist, sich mit Feminismen auseinanderzusetzen

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Bild: etsy.com

Wenn ich mich gegenüber anderen Menschen als Feminist oute, so ernte ich häufig den antifeministischen Spott und Unmut, den sicherlich schon viele erfahren haben, die sich zu Feminismen bekennen. Das unbequeme F-Wort, welches doch vor Männerhass und der vermeintlichen Umkehr des Mächteverhältnisses nur so strotzt. Zudem, oder gerade deswegen, bekomme ich aber auch regelmäßig die Ungläubigkeit meiner Mitmenschen zu spüren. Sich 2015 als Frau zu Feminismen zu bekennen, ist sicherlich keine Randerscheinung mehr. Das Thema ist präsenter denn je und erfährt mittlerweile wieder die nötige Aufmerksamkeit, die ihm zusteht.
Ich jedoch gehöre zu der privilegierten Gruppe weißer, heterosexueller und westeuropäischer Männer, die den geringsten Widerstand in dieser Gesellschaft zu spüren bekommt. Wir sind die scheinbare Norm. Wir werden nicht aufgrund unserer Herkunft, Hautfarbe, Sexualität oder aber aufgrund unseres Geschlechts diskriminiert. Wir besetzen Führungspositionen und wir fürchten keinen Gender Pay Gap. Der Neoliberalismus leckt sich die Finger nach uns, gerade weil wir durch unsere biologische Unfähigkeit Kinder zu gebären einen so großen Mehrwert für die Wirtschaft haben.

Warum also sollten sich auch Männer Feminismen widmen und sich solidarisch zeigen mit all jenen, die in der Gesellschaft wegen oben genannter Faktoren diskriminiert werden?

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Gender und die Kunst ein Motorrad zu warten – Kapitel 2

Gender und die Kunst ein Motorrad zu warten – Kapitel 2 published on Keine Kommentare zu Gender und die Kunst ein Motorrad zu warten – Kapitel 2

von queer_distel
erstveröffentlicht am 25.05.2014 auf ruinendistel.de

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Bild: wow-germany.de

Manchmal muss ich ein bisschen lachen.

Helme. Ich wollte doch nur einen neuen Helm! Schon waren sie wieder da: Die sinnlos gegenderten Produkte unserer Zeit. “Warum setzen Sie nicht eines unserer neuen Damenmodelle auf?” “Weil ich die hässlich finde.”

…und überhaupt! Helme für sich gibt es in allen möglichen Größen und Formen sowie einer kleinen Auswahl an Farben. Doch nun Obacht: Damen-Helme zeichnen sich neben einer “speziell auf die Physiognomie von Frauen entwickelte[n] Innenausstattung” – die sich der “weiblichen Gesichtsform optimal an[passt]” – noch durch etwas ganz anderes aus. Sie sind meistens weiß und mit Blümchen-Schmetterlings-Schnick-Schnack versehen. Meistens in rosa-rötlichen Tönen, wie in diesem Beispiel. Achja. Ganz wichtig (da es technisch so ziemlich GAR KEINE Unterschiede gibt): Es steht Women/Woman oder Lady drauf bzw. für Mädchen* Girl/s; auf letzteren dürfen auch mal pinke Totenköpfe drauf sein. Ich habe auch nichts gegen pinke Totenköpfe, Schmetterlinge und Blumen. ABER! Warum kann es nicht einfach Helme in unterschiedlichsten Farben und Designs geben, die auf solche Gender-Codes verzichten? Mal ehrlich, ist doch Unfug auch noch das Geschlecht drauf zu schreiben, das dem entsprechenden Design zugeschrieben werden soll. Als ob anders herum nicht schon genug männlich* oder weiblich* konnotierte Farben und Formen unser Leben nach Geschlecht sortieren. Damit wird doch erst recht verhindert, dass sich als männlich* definierende Personen endlich mal einen weißen Helm mit Schmetterlingen drauf kaufen, weil sie das Design schön finden. Auf allen anderen Helmen steht gewöhnlich auch keine Geschlechterkategorie drauf. Das verkleinert doch quasi die Zielgruppe! Mal als Hinweis an das Marketing.

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Punk im Pott…

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von wiesonur

oder in der Nähe…also… (räusper)… Köln.
Musik, die aus marginalisierten Positionen gemacht wird, begleitet mich lange. Damit meine ich nicht Marginalisierung, die instrumentalisiert wird, um neue Dominanzen und Ausschlüsse zu produzieren, wie das leider so oft im HipHop gemacht wird. Widerständige Musik ist mehr als die übliche narzisstische Inszenierung von widerständigem Heroismus. Der Akt des Musikmachens von diesen Positionen aus ist Aufbegehren und Ermächtigung. Die Ausgrenzung ist spürbar, weil sie überwunden wird und doch Bestandteil bleibt. Eine Provokation durch Präsenz. Umso besser, wenn dazu explizite politische Absichten kommen. Dabei ist es egal ob Billy Holiday oder Akua Naru, Edith Piaf oder Oh Blimey – überall spüre ich das gleiche Spannungsfeld.

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Bild: Ketchup_Crew

Ein kleines Spektakel der Musik der Underdogs fand am letzten Samstag im Autonomen Zentrum in Köln statt. Die fabelhafte Ketchup_Crew hat einen Abend mit zwei feministischen Bands organisiert.
Lily Havoc spielen eine Mischung aus Metal und Punk. Metalbands, die mit einer feministischen Agenda hausieren gehen….äh…Kittie? Alles was ich sonst von Metal gehört habe, hat meist mit Männlichkeit, Heroismus und ein bisschen Schmerzen wahlweise Krieg, Tod, Einsamkeit, Selbsthass etc. zu tun. Frauen*metalbands gibt es wohl, aber inwiefern die gesellschaftskritische Inhalte haben…mir springt da meist zuerst die leider völlig ernstgemeinte heterosexualisierte Darstellung von Weiblichkeit ins Auge. Aber lasst mich wissen, wenn dem eigentlich ganz anders ist.

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