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Ein Leserinnenbrief

Ein Leserinnenbrief published on Keine Kommentare zu Ein Leserinnenbrief

ein Gastbeitrag von Hannah Espín Grau

Sehr geehrter Herr Schneider,

als ich am Samstag die Taz aufgeschlagen habe, habe ich sehr interessiert und aufmerksam Ihren Artikel „Mit kindlichem Blick“ [Anm. d. Red.: Online trägt der Artikel den Titel „Von der Leyens rechte Hand] über Frau Suder, die Beraterin von Ursula von der Leyen gelesen. Der Artikel ist spannend und formell gut geschrieben, was jedoch nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass er inhaltlich frauenfeindlich und übergriffig ist.

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Bild: Taz

Zunächst hat es mich gefreut, dass Sie bereits nach einigen Zeilen ihren eigenen machistischen Blick auf die Büroeinrichtung erkannt und hinterfragt haben. Das ist erfreulich und lo-benswert, da es vielen Männern* schwer fällt, ihre Perspektive überhaupt als eine typisch männliche, machistische zu identifizieren. Leider bleibt es dann jedoch bei ihrer kurzen Selbstkritik. Der Rest des Textes ist dermaßen paternalistisch aufgeladen, dass es fast so scheint, als solle die kurze anfängliche Selbstreflexion nur übertünchen was danach kommt. Das schafft sie aber nicht. Ich nehme an, dass Sie grundsätzlich dazu in der Lage sind, sich kritisch mit Ihrer Männlichkeit auseinanderzusetzen, weshalb ich hoffe, dass Sie mit meiner Kritik produktiv umzugehen wissen.

Mich stören an dem Text vor allem drei Punkte, die ich im Folgenden darlegen möchte. Dafür werde ich immer wieder Stellen aus Ihrem Artikel zitieren, was redundant erscheinen mag, mir aber für meine Kritik unumgänglich erscheint.

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*Sommerpause*

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Liebe Leser*innen,

passend zu den 2000 Likes, die wir soeben erhalten haben, verabschieden wir unseren Blog in eine einmonatige Sommerpause, um etwas Energie zu tanken, in den Urlaub zu fahren oder einfach Seminararbeiten zu beenden 😉

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Gif: giphy.com

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Auf Facebook sind wir weiterhin aktiv. Wir freuen uns aber über jede Unterstützung – das heißt, wenn ihr wichtige Artikel entdeckt, die wir übersehen haben, schreibt uns oder postet sie selbst auf unsere Pinnwand.
Am 15.08 sind wir wieder da und freuen uns auf spannende Geschichten und Artikel von und für euch <3

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Collage: Lilli Boheme

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Workshop | Antifeminismus – wie intervenieren? Teil II //Achtung! Terminänderung //

Workshop | Antifeminismus – wie intervenieren? Teil II //Achtung! Terminänderung // published on Keine Kommentare zu Workshop | Antifeminismus – wie intervenieren? Teil II //Achtung! Terminänderung //

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Nach unserer Veranstaltung „Antifeminismus – wie intervenieren?“ mit Anne Wizorek und Stefanie Lohaus im Bahnhof Langendreer folgt nun wie angekündigt am 28.07 04.08 ab 18 Uhr in den Räumen der Zukunftsakademie NRW der dazu passende Workshop:

„Antifeminismus – wie intervenieren? Teil II“

In diesem Workshop möchten wir uns über unsere Erfahrungen mit Antifeminismus im Netz austauschen. Zuerst wird Rachel Spicker eine Einführung in das Thema „Hate Speech“ geben. Danach gibt uns Mary Shnayien Einblick in die Welt der Internet-„Trolle“, ihre Plattformen und Redeweisen. Gemeinsam wollen wir schauen, mit welchen Phänomenen wir es genau zu tun haben/hatten, wie wir ihnen begegnet sind und/oder begegnen wollen.

Wollt ihr am Workshop teilnehmen? Dann meldet euch bitte unter der folgenden Adresse an: info@feminismus-im-pott.de

Wann?
04.08 | 18 Uhr

28.07 | 18 Uhr

Wo?
Zukunftsakademie NRW
Humboldtstraße 40
44787 Bochum

Kontakt
Laura Chlebos

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Gegen Familie und Karriere – Eine Replik

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von Nadine Dannenberg

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Bild: pinterest.com

Vereinbarkeit von Familie und Beruf bedeutet nicht dasselbe wie Vereinbarkeit von Familie und Karriere. Das Ersteres möglich ist haben Generationen von Working-Class-Familien bewiesen und kriegen es nach wie vor hin irgendwie alles zu managen, ohne Zweifel jedoch mit viel Aufwand und unter Aufbringung aller zur Verfügung stehenden Ressourcen.
Verzwickt wird es jedoch beim zweiten, und das liegt in erster Linie an nach wie vor dominierenden androzentrischen Konzepten von Familie und Karriere.

Vor einigen Tagen erschien an dieser Stelle ein Interview mit Professorin Katja Sabisch zu selbigem Thema, in welchem sie das komplexe Spannungsverhältnis von Mutterschaft und Wissenschaftlerinnen-Dasein beleuchtete und dabei einige sehr wichtige Punkte ansprach. In einer Welt, in der sich die *Normalbiografie* noch immer an einem archaischen Modell vom männlichen Vollzeitarbeiter und seiner weiblichen Hausfrau im Hintergrund orientiert, ist es insbesondere für Mütter nach wie vor nahezu unmöglich Karriere und Familie gleichzeitig zufriedenstellend zu verwirklichen. Wobei sich jedoch die Frage stellt von wessen Zufriedenheit hier eigentlich gesprochen wird – der eigenen oder der systemischen? Und genau das ist der Punkt, an dem wir uns alle, die wir in dieser Welt irgendwie gescheit existieren wollen, über Begriffe und Vorstellungen der Lebensgestaltung unterhalten müssen. Denn die derzeit vorherrschenden Strukturen sind nicht nur für Mütter Gift, sondern für viele andere Menschen auch.

In diesem Kontext lautet das Stichwort Reproduktionsarbeit. Reproduktion heißt Zukunftsorientierung, und damit auch Regeneration. Das bedeutet nicht nur Kinder in die Welt zu setzen und aufzuziehen, damit eine unvorhersehbare Zukunft imaginiert werden kann, sondern auch die eigene Arbeitskraft für zukünftige Zeiten zu erhalten. Die Arbeitszeit endet auch für mich als Single nicht wenn ich die Bürotür hinter mir zumache, sondern setzt sich fort übers Einkaufen, Putzen, soziale Beziehungen pflegen und stellt letztlich somit alles, was ich in meiner *Freizeit* tue in den Dienst einer reproduktiven Arbeitskraft. Das gilt umso mehr, wie Sabisch im Interview zu Recht anmerkte, für Wissenschaffende, die mit allzeitiger Einsatzbereitschaft ihr ganzes Dasein dem Prozess des Wissenschaffens widmen sollen. Ich gehe nicht einfach nur in eine Kunstaustellung um mir einen schönen Tag zu machen, sondern bin immer auf der Suche nach möglichen neuen Forschungsfeldern und Kooperationspartnerschaften. Oder zumindest muss ich meinen *freien* Arbeitstag in dieser Art und Weise legitimieren. Im Sinne des solidarischen Miteinanders habe ich als Single zudem in meinem Anspruch auf „Freizeit“ zugunsten all jener zurückzustecken, die ein irgendwie institutionell anerkanntes Familiengefüge aufweisen können. Kinder bieten da immer noch die beste Entschuldigung, doch schon bei der Betreuung von Eltern stößt eins mitunter auf weniger Verständnis. Von nicht-heterosexuellen Partnerschaften, oder schlicht und ergreifend Freundschaften ganz zu schweigen.

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Rezension: Jurassic World – Die Stilhettos der Urzeit

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von Frau Fuchs

(Hinweis: Vorsicht, eventuell Spoiler-Gefahr!)

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Bild: gointothestory.blcklst.com

Jetzt ist es ganze 22 Jahre her, dass Hollywood sich etwas intensiver mit dem Thema Dinosaurier auseinandersetzte. Mal davon abgesehen, dass es schon damals nicht neu war surreale Kreaturen mithilfe des Mediums Film zum Leben zu erwecken.

Mit Jurassic Park erschuf Steven Spielberg einen Science-Fiction-Meilenstein der Extraklasse, der die Zuschauer*innen durch glaubhafte Echsenabbilder in ihren Bann zog. Es folgten zwei weitere ebenfalls imposante Nachfolger, die aber natürlich niemals an Teil 1 heranreichen konnten. So sagen es zumindest die meisten Kinder der 90er.

Und jetzt, nach so langer Zeit und so vielen medientechnischen Innovationen, da haut er erneut einen drauf: Jurassic World ist, wie der Name bereits andeutet, der neuste Saurier-Streich – diesmal unter der Leitung von Colin Trevorrow – der den ersten Teil zumindest visuell übertrumpft das ganze Dino-Spektakel einfach mal in unsere Jetzt-Zeit katapultiert und dem*r bisweilen schier ahnungslosen Zuschauer*in Bilder entgegenschießt, die seinen*ihren Bedarf an Unterhaltung und Ereignisgeilheit mehr als erfüllt.

Darwinistisches Popcornkino

Wir sehen sie wieder, unsere Lieblinge aus vergangenen Zeiten, nur noch artenvielfältiger und atemberaubender. Aus dem Park ist eine Welt geworden, ein Universum mit urzeitlichen Monstern im Rahmen einer touristenüberschwemmten Insel irgendwo abgelegen auf hoher See. Hier turnt beispielsweise eine intelligente Raptoren-Gang wie eine Geparden-Meute über die Kinoleinwand, Langhalsdinos grasen in Herden wie die Gnus in Afrika und immerzu wird über das neuste Projekt des orientalisch anmutenden Parkchefs getuschelt, auf welches der*die Kinobesucher*in mental vorbereitet wird. Denn dabei handelt es sich – wie sollte es anders sein – um eine genmanipulierte Riesenbestie, die das grausame Antlitz des uns allen nur zu gut bekannten T-Rex in den Schatten stellt.

Nach so viel visuell trickreicher Innovation werfen wir neben der zugegeben weniger innovativen Story einen Blick auf die Figuren des Films. Denn neben den futuristischen Saurier-Animationen und spektakulären Actionszenen sind die Rollenbilder, die uns Hollywood da aufzeigt, eher steinzeitlich.

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