wir haben wieder Veranstaltungen gefunden, die es einen Spaziergang durch Wind und Regen wert sind.
Für die gemütlicheren Stunden könnt ihr euch unsere Buch- und Artikel Empfehlungen anschauen und eure Eindrücke mit uns teilen.
Diesmal haben wir neben Musikvorschlägen auch ein paar Videos für euch.
Leider gibt es aktuell wieder politische Ereignisse, die unsere Aufmerksamkeit, Solidarität und politische Aktivität mehr denn je erforderlich machen. Das rechtsextrem motivierte Attentat in Halle/Saale, das in dieser Woche zwei Opfer gefordert und – durch das Zusammenfallen mit dem jüdischen Feiertag Jom Kippur – Ausdruck eines menschenverachtenden, faschistischen und zutiefst antisemitischen Weltbildes ist, kann für uns nur weiterhin bedeuten, uns zu sensibilisieren, mobilisieren und vor allem: zu informieren! Dieser Mediendiskurs darf nicht den Täter fokussieren und seine ideologischen Hintergründe immer und immer wieder reproduzieren. Stattdessen ist es wichtig, uns solidarisch mit den marginalisierten und gefährdeten Gruppen zu zeigen, die Betroffenenperspektive zu sehen und uns das (vielleicht noch fehlende oder lückenhafte) Wissen anzueignen, das uns eine sinnvolle Teilnahme an diesem Diskurs ermöglicht.
Das Pottpourri beinhaltet deshalb auch Hinweise und Beiträge, die sich auf das Attentat und seine Bedeutung für unsere Gesellschaft (direkt oder indirekt) beziehen. Wir wären euch dankbar, wenn ihr uns weitere wichtige Beiträge dazu zusenden würdet; wir ergänzen dann diesen Beitrag, sodass er zu einer Sammelstelle für empfehlenswerte Beiträge für euch wird!
Achtet auf euch selbst und eure Mitmenschen!
Euer Feminismus im Pott
nach einem zugegebenermaßen stressigen Aprilanfang (entschuldigt die Verspätung!) haben wir mit dem Pottpourri für April wieder eine schicke Sammlung zusammengebastelt!
Das Pottpourri wird es übrigens jeweils für den nächsten Monat geben und wird immer mal wieder im Laufe des Monats aktualisiert.
Es lohnt sich also, jeden Tag, jede Woche, so wie er es halt mögt hier reinzuschauen!
Außerdem dürft ihr euch auch auf das ein oder andere Special freuen.
Macht es euch also mit einem Tässchen Tee gemütlich und verbringt ein bisschen Zeit mit unserem April-Pottpourri!
Einige von uns werden sich dort wieder tolle Filme anschauen und euch anschließend auf unserem Blog einen kleinen, oder auch großen,
Eindruck über das diesjährige Festival verschaffen.
Weitere Infos zum Frauenfilmfestival in Dortmund und Köln findet ihr unter den Veranstaltungen.
Am Sonntag, den 07.04 kommt die wunderbare Nubya Garcia ins Domicil nach Dortmund!
Falls ihr auf entspannten Jazz steht und Sonntag noch nichts geplant habt, kommt hierhin und genießt die Klänge!
Hier ein kleiner Vorgeschmack:
Jason Pollux
Zum Ende des Monats sind Jason Pollux im langen August in Dortmund.
Am Samstag, den 27.04 könnt ihr euch hier die wunderbar klare Stimme von Sonja Trautmann in Begleitung atmosphärischer Klänge, die aus elektronischen Beats, Piano und Synthesizer-Elementen zusammengesetzt werden anhören.
Hört mal rein:
Keine Zeit für Konzerte?
Dann hört euch doch mal Tacocat an!
Da die Band gerade eher damit beschäftigt ist, in den USA zu touren und für dieses Jahr (zumindest zu diesem Zeitpunkt) keine Konzerte in Deutschland geplant hat, sind sie die perfekte Empfehlung um eure Boxen zuhause mal wieder ein bisschen anzustrengen.
Tacocat machen nämlich einfach Spaß.
Ihre Musik, die als indie punk rock eingeordnet wird, greift feministische Themen auf spielerisch leichte, witzige Art und auf und macht herbe gute Laune!
Überzeugt euch selbst!
Hier ein kleiner Eindruck:
Unsere Leseempfehlungen:
Meilensteine setzen…
Bei Wikipedia gibt es endlich eine Liste mit deutschsprachigen Science-Fiction Autor*innen! (schaut hier)
Den beschwerlichen Weg zu diesem Erfolg beschreibt Theresa Hannig auf ihrem Blog und zeigt damit auf, wie die Enzyklopädie, die wahrscheinlich den meisten von uns während der Schulzeit mal den Hintern gerettet hat, funktioniert.
Bei der Aufgabe, Frauen* sichtbar zu machen, nämlich leider eher müßig und so’n bisschen 1950er.
Gut, dass ich bis jetzt nicht gespendet habe.
Lest hier, wie hartnäckig die Science-Fiction Autor*in ihr Vorhaben in die Tat umgesetzt hat!
Alte weisse Männer
Wer gehört dazu? Was zeichnet sie aus? Und vor allem: Was machen wir mit Ihnen?
Sophie Passmann trifft sich in ihrem Buch mit verschiedenen deutschen, bekannten, mehr oder weniger einflussreichen Männern, um mit ihnen über das Bild des alten weißen Mannes, Feminismus, Sexismus und allem was dazugehört, zu fachsimpeln.
Und vor allem Lösungen zu finden. Neue Perspektiven im Dialog zu schaffen.
Viel Spaß beim Lesen! Schreibt gerne, welche Eindrücke ihr mitgenommen habt, eure Kritik und was euch sonst alles zum Buch einfällt 😊
Findet ihr gut, dass sie ein Buch über Gespräche mit Männern veröffentlicht hat, die eh schon irgendwie eine Plattform haben? Oder ist es gerade deswegen auch interessant?
Mehr Body-Positivity? Ja, bitte!
Mit der Body-Positivity-Bewegung wurden bereits gefühlt Berge in der Auseinandersetzung mit gängigen Schönheitsidealen erklommen.
So wurde ein breites Bewusstsein dafür geschaffen, dass sie doch eher blöd sind und nichts können außer zu belasten.
Eine Debatte, die dabei leider noch wenig Beachtung erfährt, ist die um das Ideal einer Haut, die makellos und glatt sein soll.
Das will Sophie Harris-Taylor mit ihrem Fotoprojekt „Epidermis“ ändern.
In dem Fotoprojekt werden Frauen* mit Akne porträtiert, ohne ihre Haut vorher mit Make-up versteckt zu haben.
Dazu hat Sophie Harris-Taylor ein Manifest geschrieben und ihre Gedanken zum Thema festgehalten. Lesen könnt ihr das hier (auf Englisch); einige Fotos aus dem Projekt könnt ihr dabei ebenfalls bewundern.
Übrigens: Kennt ich schon unseren Kalender für noch mehr Termine?
Mittwoch – 10.04.2019
[Bochum] Alltagssexismus ist leider immer noch ein ziemliches Ding.
Diesem Thema widmet sich dieser Vortrag von Anna Schiff und beleuchtet die verschiedenen Ausprägungen von Alltagssexismus.
Besuchen könnt ihr den Vortrag in dieser Location.
[Dortmund] Gentrifizierung – ein ganz schön großes Wort und immer häufiger in öffentlichen Debatten aufgegriffen.
Was Gentrifizierung bedeutet, was damit zusammenhängt und vor allem: Wie man damit so umgeht, dass Benachteiligungen verhindert werden, könnt ihr an diesem Ort erfahren.
Donnerstag – 11.04.2019
[Dortmund] Falls ihr euch einen Überblick über Faschismustheorien verschaffen wollt, kommt heut Abend hier vorbei.
[Bochum] So viele Filme im April!
Im Botopia wird heute die Doku „Das Gegenteil von Grau“ gezeigt. Die Doku stellt Aktionen und Perspektiven auf eine aktive, selbstbestimmte Gestaltung des städtischen Alltags in den Fokus und zeigt auf, wie Menschen gemeinsam auch große Städte verändern können. Mehr erfahrt ihr hier!
[Dortmund] Ihr seid ganz herzlich ins Queer-Cafe eingeladen!
[Essen] Wenn ihr häufiger im Ruhrpott unterwegs seid, werdet ihr bestimmt mal an dem ein oder anderen Mural vorbeigekommen sein. Um euch die Suche nach dem nächsten Kunstwerk zu erleichtern, verewigen wir hier diese Ausstellung im Alibi Essen! Die Ausstellung geht bis zum 20.04.
Freitag- 19.04.2019
[Dortmund] Im Black Pigeon wird die Doku „So, which band is your boyfriend in?“ gezeigt. Die Doku gibt einen Einblick in die britische underground Musikszene und macht die Erfahrungen von FLTI* Künstler*innen in der Szene sichtbar.
[Dortmund] Nachhaltig konsumieren könnt ihr heute im Umsonstladen im Nordpol! Falls euch etwas fehlt, oder eure drei Bohrmaschinen doch zu viel Platz weg nehmen, könnt ihr sie hier los werden.
[Bochum] An der RUB beginnen heute die kritischen Einführungswochen, in denen wichtige gesellschaftliche Themen aufgegriffen werden, Demos und Proteste festgehalten sind und Filme gezeigt werden.
[Bochum] Welchen (gegenwärtigen) Herausforderungen begegnen wir in unserem Streben nach feministischen Utopien? Wie können wir unsere Utopien umsetzen?
Mit den und vielen weiteren Fragen beschäftigt sich dieser Vortrag. Kommt daher hierhin, um über feministische Utopien nachzudenken und Perspektiven zu sammeln!
Wir halten immer die Augen auf, um euch hier eine möglichst große Auswahl interessanter Veranstaltungshinweise zusammenzutragen, manchmal entgeht uns aber auch etwas Spannendes. Wenn euch weitere Events einfallen, die unbedingt hierhin gehören, schreibt uns gerne bei Facebook oder per Mail an – wir ergänzen sehr gerne!
In eigener Sache
Kennt ihr schon unsere Facebook-Gruppe? Wenn ihr Lust habt, euch mit uns und anderen Interessierten über feministische Themen auszutauschen, seid ihr hier genau richtig!
Ihr könnt die Gruppe für die verschiedensten Anliegen nutzen: Artikel teilen und diskutieren, Fragen stellen, Erfahrungen teilen, Menschen für gemeinsame Unternehmungen finden <3
Instagram
Hier könnt ihr uns auch folgen. Wir freuen uns wie immer über eure Einsendung 🙂 Cannot get other user media. API shut down by Instagram. Sorry. Display only your media.
Gurr – das sind Andreya Casablanca und Laura Lee Jenkins. Die beiden Wahlberlinerinnen gründeten die Band – ein Mix aus garagepop und riotgrrrl – bereits 2012 und sind seitdem nicht zu stoppen! Laura hat ihren Gig bei Bochum Total 2017 genutzt, um mit den beiden über Frauen im Musikbusiness, ihren Musikerinnen-Alltag und Lieblingsbands zu quatschen!
Am 08.12. könnt ihr sie im Hotel Shanghai in Essen selbst live erleben! Kommt vorbei und rockt mit uns <3
Wie erlebt ihr als Frauen die Musikbranche? Wird man als Frau mit Gitarre auf der Bühne ernstgenommen?
Andreya Casablanca: Also man wird ernstgenommen, aber es gibt immer wieder so Ausrutscher, bei denen man denkt, wir befinden uns noch im Mittelalter oder so. Zum Beispiel Bochum Total: mich hat auf der Website schon total genervt, dass sie von Female Garage Rock schreiben, anstatt einfach von Garage Rock. Aber ich finde, im Indie Bereich, in dem wir uns bewegen, ist es mega cool und wir fühlen uns nicht benachteiligt. Letztens haben wir aber gemerkt, dass es in der Punk Rock Szene noch etwas anders aussieht. Da kommen Leute nach dem Konzert zu uns und sagen „Es ist so toll, auch mal Frauen auf der Bühne zu sehen“.
Wenn man immer wieder in so eine Nische gepackt wird, sensibilisiert man sich auch für dieses Thema und ich merke, dass ich selber sehr sensibel darauf reagiere, wenn ich denke: „Ach die reduzieren uns schon wieder nur auf unser Gender“, wobei es gar nicht immer so ist. Na ja, aber wir stellen uns trotzdem manchmal die Frage, ob wir bei manchen Veranstaltungen nur dabei sind, um die Frauenquote zu erfüllen.
Trigger-Warnung: Dieser Text könnte dich triggern. Die Gründe sind vielfältig: Ich schildere Dinge, die andere Leute brutal oder ekelig finden könnten, weil das für den Text wichtig ist. Ich bin ein Cis-Mann und kritisiere in diesem Text ‚den‘ Feminismus, der mir bisher begegnet ist und wie ich ihn kennen gelernt habe im Bezug auf meine eigene Identität. Das macht den Text subjektiv und das ist mir bewusst, aber ich möchte mit diesem Text auch meine subjektive Meinung äußern und eine Diskussion anstoßen.
Außerdem bin ich nicht gut darin, gender neutral zu schreiben, aber versucht habe ich es natürlich.
Ich glaube, es ist hilfreich damit anzufangen, wer und was ich bin. Ich bin 23 Jahre alt, ein Cis-Mann, weiß und ein Kind der oberen Mittelschicht. Das sind meine Privilegien gegenüber anderen Menschen, das ist mir bewusst und das würde ich niemals bestreiten, aber ich bin der Meinung, dass das oft nicht reicht um das auszugleichen, was ich noch bin: übergewichtig und schwerbehindert. Das bin ich auch, seit meiner Geburt. Das Übergewicht teile ich mit vielen Menschen aus meiner Familie und es stört mich nicht mehr. Warum ich behindert bin, weiß kein Mensch so genau, es gibt viele Möglichkeiten für das was ich habe, einen Hydrocephalus. Bei mir ist das eine Wasserblase in der Hirnhaut, die sich immer wieder mit Liquor füllt, also der Flüssigkeit, die unser Gehirn beschützt und was potentiell zu einem Hirndruck führen kann. Das wurde bei mir dadurch verhindert, dass mir ein Shunt eingesetzt wurde, der das überschüssige Liquor aus der Blase in meine Urinblase abführt. Dazu waren bei mir 17 Operationen notwendig. Das hat viele, sehr große Narben verursacht. Die Behinderung selbst führt zu Grobmotorik, einer Gleichgewichtsstörung und diversen anderen neurologischen Besonderheiten. Continue reading Warum ich mich nicht Feminist nennen kann